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FC Bayern will Ernst Tanner und Jochen Sauer für Nachwuchsbereich

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FC Bayern will Ernst Tanner und Jochen Sauer für Nachwuchsbereich

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Bayern heiß auf RB-Talentspäher

Die Jugendarbeit ist Bayerns große Schwachstelle. Jetzt holt der Rekordmeister zum großen Wurf aus. Die Münchner wollen zwei Top-Leute von Konkurrenten loseisen.
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© imago
von Christian Ortlepp, Marcel Bohnensteffen

"Im Nachwuchsbereich haben wir nicht gut gearbeitet, da müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen. Wir dürfen es uns jetzt nicht mehr erlauben, die nächsten fünf Jahre so zu gestalten wie die vergangenen fünf."

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So klingt es, wenn Uli Hoeneß Fundamentalkritik am FC Bayern übt. Zuletzt ließ er an seinem 65. Geburtstag eine Schelte gegen seinen Klub los.

Die vernachlässigte Jugendarbeit geht dem Präsidenten seit langem gegen den Strich. Als bislang letzter Profi hat David Alaba den Sprung von den Amateuren zu den Profis geschafft. Aber auch er ist kein Ur-Münchner. Der Österreicher kam 2008 aus der Akademie von Austria Wien.

Kaum Eigengewächse nach Alaba und Lahm

Das letzte wirkliche Eigengewächs neben Thomas Müller, das auch mit dem Nachwuchs des FC Bayern Titel gewann, wird bald seine Karriere beenden: Kapitän Philipp Lahm.

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Eine solche Entwicklung schmeckt dem Präsidenten gar nicht. Hoeneß will Bayerns größtes Problem lösen - mit einem echten Profi.

Nach SPORT1-Informationen spielt Deutschlands größter Talentspäher in den Überlegungen des deutschen Rekordmeisters eine große Rolle: Ernst Tanner. Er gilt als Kandidat für den Posten des Sportlichen Leiters des Nachwuchsleistungszentrums.

Tanner ist ein Bayern-Kandidat 

Tanner ist die Nummer eins unter Deutschlands Nachwuchschefs. Sein Erfolgsweg begann ausgerechnet bei Lokalrivale 1860 München.

Als Nachwuchskoordinator brachte er Spieler wie Lars und Sven Bender, Timo Gebhart, Christian Träsch, Benjamin Lauth oder Marcel Schäfer (So. ab 11 Uhr Gast im Volkswagen Doppelpass auf SPORT1) hervor. Auch Trainer-Jungspund Julian Nagelsmann entdeckte Tanner und lotste ihn später nach Hoffenheim.

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Wegen seiner Verdienste soll der 50-Jährige der neue starke Mann in der Nachwuchsabteilung der Bayern werden.

Pikant: Tanner arbeitet derzeit als Nachwuchsboss bei Red Bull Salzburg, hat aber auch großen Anteil am Aufschwung von RB Leipzig. Bayern wildert somit indirekt beim Titelrivalen.

Tanners Reaktion? "Das wird heißer gegessen, als es ist", sagte er der Münchner tz: "Ich stehe bei RB unter Vertrag. Mehr gibt es nicht zu sagen." Nicht direkt ein Dementi.

Und Tanner soll nicht der einzige Coup sein. Wie SPORT1 erfuhr, denken die Münchner über eine Doppelspitze nach. Zweiter starker Mann neben Tanner soll Jochen Sauer werden - bis Dezember General Manager Commercial bei RB Salzburg. Seinen dortigen Vertrag hat Sauer bereits aufgelöst.

Sauer war die rechte Hand von Dieter Hoeneß

Auch diese Personalie ist interessant. Der 44-Jährige arbeitete früher bei Hertha BSC als rechte Hand von Manager Dieter Hoeneß, dem Bruder des Bayern-Präsidenten. 

Sauer gilt als Mann der Zukunft, könnte perspektivisch auch in den sportlichen Bereich bei den Profis aufrücken.

Tanner und Sauer sollen gemeinsam Bayerns Nachwuchsabteilung revolutionieren. Stellt sich die Frage: Was passiert mit dem bisherigen Verantwortlichen Heiko Vogel?

Der Coach von Bayerns U23-Team hatte zuletzt auch die Koordination des Amateurbereichs inne. In einer Talkrunde bei BFV.tv hatte Hoeneß die Doppelrolle zuletzt als Fehler bezeichnet.

Vogel könnte problemlos weiterhin die U-23-Mannschaft trainieren. Allerdings soll auch er noch Chancen auf einen Chefposten im Nachwuchsbereich haben. Kommt es zum Duell mit Tanner?

Brisant: Der Mann, der Bayerns Nachwuchs auf Vordermann bringen soll, hat zuletzt noch gegen die Jugendarbeit beim Rekordmeister gespottet.

Tanner stichelt gegen Bayerns Jugend

"In Sachen Durchlässigkeit haben die Bayern keine Chance gegen uns", sagte Tanner kürzlich in einem Interview bei Spox. Thema war das Tauziehen zwischen Bayern und Leipzig um die größten Talente auf dem Markt.

Nicht zum ersten Mal hat Tanner dem Rivalen eine große Nachwuchshoffnung vor der Nase weggeschnappt. Zuletzt Dayot Upamecano, ein 18-jähriger Rohdiamant, der gerade erst von Salzburg nach Leipzig gewechselt ist. 

Tanner war zuvor als Erster auf den Franzosen aufmerksam geworden und hatte ihn nach Österreich geholt. "Bayern München wollte ihn direkt vom Flughafen zu sich holen, aber der Spieler wollte zu uns", stichelte Tanner.

Geht es nach Hoeneß und seinen Mitstreitern, soll er solche Transfers künftig für die Münchner einfädeln.