Im Zoff um Investoren im Fußball hat sich jetzt Macher Hasan Ismaik von Drittligist TSV 1860 München zu Wort gemeldet und seine Mitstreiter Dietmar Hopp (TSG 1899 Hoffenheim) und Martin Kind (Hannover 96) verteidigt.
Ismaik verurteilt Hetzjagd auf Hopp
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"Was mich und bestimmt auch viele andere Fans abschreckt, sind die traurigen Entwicklungen im deutschen Fußball, oder besser gesagt die Hetzjagd auf Menschen, die ihren Vereinen Gutes tun wollen", schrieb Ismaik bei Facebook und nannte neben Kind auch Hopp als Beispiel.
Hoffenheims Mäzen war zuletzt erneut in den Schlagzeilen, weil Borussia Dortmund wegen Anfeindungen der BVB-Fans vom DFB-Sportgericht zu einer Geldstrafe und einem Auswärts-Bann auf Bewährung bestraft wurde.
Ismaik verteidigt Hopp und Kind
"Warum werden diese Funktionäre beleidigt, bedroht und beschimpft? Sie leben für ihre Vereine und werden als Feindbilder abgestempelt", klagt Ismaik: "Ohne Leute wie Kind oder Hopp würde die Bundesliga nur halb so viel wert sein. Sie sind genauso wichtig wie die Fankurve."
Der Jordanier bricht vor allem auch den 96-Präsidenten eine Lanze. "Herr Kind hat den Verein vor der Insolvenz bewahrt und als Erstliga-Klub etabliert. Jetzt will ihn eine Minderheit aus dem Verein drängen", ärgert sich Ismaik.
Kind kämpft seit Jahren für eine Ausnahmegenehmigung von der Investorenregel 50+1. Im Streit um eine Satzungsänderung bei 96 wollen Vereinsmitglieder nun sogar eine außerordentliche Mitgliederversammlung an- und Kind als Vereinsvorsitzenden absetzen.
"50+1-Regel altmodisch und hemmend"
Für Ismaik ein Unding. Der 1860-Investor positioniert sich klar gegen die 50+1-Regel und erklärt: "Es ist bekannt, dass ich ein bekennender Deutschland-Fan bin. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, dass der Sport in diesem Land gegenüber Investoren teilweise so negativ reagiert. Die 50+1-Regel ist nicht nur altmodisch, sondern auch hemmend für die Bundesliga im internationalen Vergleich."
Der jordanische Unternehmer fühlt sich auch selbst missverstanden.
"Ich werde in meiner Heimat und bei meinen Reisen durch die Welt oft danach gefragt, warum die Bundesliga auf Menschen, die helfen wollen, so negativ reagiert. Ich habe leider keine Antwort darauf, weil ich dieses Phänomen selbst am eigenen Leib gespürt habe. Meine Intension war und ist auch heute noch, die Löwen wieder erfolgreich zu machen", versichert Ismaik.