Sollten Europas Topklubs tatsächlich eine Super League auf den Weg bringen, müssen sie mit einem Rauswurf aus ihren nationalen Ligen rechnen.
Ligen-Boss: Topklubs droht Rauswurf
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Der Generalsekretär der Vereinigung Europäischer Fußball-Ligen (EL), Georg Pangl, sagte dem NDR: "Wir als Europäische Ligen wären im Falle dieser Entscheidung gefordert, auch diese großen Klubs (…) auszuschließen." Gleiches gelte für die UEFA im Falle von internationalen Wettbewerben.
Rummenigge bekennt sich zur Bundesliga
Prangls Androhung ist eine Reaktion auf Berichte des Spiegel. Das Nachrichtenmagazin hatte mit Bezug auf Unterlagen von Football Leaks geschrieben, einige europäische Spitzenvereine hätten Pläne zur Bildung einer Superliga als Ersatz für die Champions League vorangetrieben, darunter der FC Bayern.
Dessen Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge widersprach dem Bericht. "Fakt ist, dass kein europäischer Klub sich dem Thema Super League jemals genähert hat", sagte er am Samstag bei Sky. Aus Sicht der Münchner bekräftigte Rummenigge: "Wir stehen total zu unserer Mitgliedschaft in der Bundesliga und analog auch zu den UEFA-Wettbewerben."
Der Verein ist offenbar gut beraten mit dieser Haltung. Wirtschaftsexperten raten dem Rekordmeister nämlich dringend von einer Teilnahme an einer Super League ab.
"Super League eine Totgeburt"
Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Henning Vöpel, sagte dem Business Insider: "Der FC Bayern lebt maßgeblich von der Dominanz auf dem nationalen Markt – sportlich und vermarktungstechnisch. Eine solche Position aufzugeben, birgt ein wirtschaftliches Risiko."
Henning Zülch, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling an der Leipzig Graduate School of Management, sieht in der Superliga "langfristig eine Totgeburt".
Er warnte den FC Bayern davor, "seine Home Base zu verlieren und dadurch seine Marke zu schwächen". Der Klub sei "eine nationale Marke mit Wurzeln in Deutschland. Ich sehe eine große Gefahr, sich als rein globale Marke aufzustellen", sagte er dem Business Insider.