Nur noch 24 Tage bleiben dem FC Bayern, um den Kader aufzufüllen, denn am 2. September schließt das Transferfenster in der Bundesliga. Ab dann können die Bayern nur noch vertragslose Spieler unter Vertrag nehmen.
Sané-Alternativen: Eine ist futsch
Nach der Schock-Diagnose um Leroy Sané (Kreuzbandanriss) steht vor allem Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor kniffligen Fragen.
Versucht man weiterhin Wunschspieler Leroy Sané zu verpflichten, obwohl dieser wohl mindestens sechs Monate ausfallen wird, und nimmt in Kauf, dass er erst in der entscheidenden Phase der Rückrunde eingreifen könnte?
Nimmt man Abstand von einem Sané-Kauf?
Wen holt man als Direkthilfe für die Außenbahn? Der Marokkaner Hakim Ziyech von Ajax Amsterdam ist am Freitagabend als Alternative ebenfalls weggefallen - Ajax Amsterdam verkündete offiziell die Verlängerung von dessen Vertrag bis 2022. Salihamidzic soll sich zuvor bereits mit der Ziyech-Seite ausgetauscht haben - offensichtlich vergeblich.
Im besten Fall will sich der Rekordmeister mit zwei weiteren Spielern für die Flügel verstärken, denn Serge Gnabry und Kingsley Coman sind verletzungsanfällig, Thomas Müller hat seine Stärken im Zentrum und Fiete Arp sowie Alphonso Davies brauchen noch Zeit.
Das Bayern-Problem durch den Sané-Ausfall: Ganz Europa weiß, dass die Münchner unter Druck stehen. Das wiederum könnte die Preise für Sané-Alternativen erneut in die Höhe treiben.
SPORT1 nennt die Bayern-Alternativen!
Steven Bergwijn (21/PSV Eindhoven):
Der niederländische Nationalspieler (fünf Länderspiele) ist pfeilschnell, torgefährlich und auf der linken Außenbahn zu Hause. Seit Wochen wird er nicht nur mit den Bayern in Verbindung gebracht. Zuletzt soll er England-Klub Watford abgesagt haben.
Sein Vertrag im Team von Trainer Mark van Bommel läuft noch bis 2022. Bergwijns Transfer wäre eine Überraschung. Ob er derjenige ist, der einer Mannschaft wie Bayern direkt helfen kann? Sein Marktwert liegt bei 35 Millionen Euro.
Timo Werner (23/RB Leipzig):
Der Nationalspieler soll sich seit Monaten mit den Bayern einig sein, bestätigt ist dies aber nicht. Fakt ist, dass er bei den Leipzigern noch nicht verlängert hat. Sein Vertrag läuft noch bis 2020. Im nächsten Jahr wäre er also, Stand jetzt, ablösefrei zu haben.
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Ein Wechsel des Noch-Leipzigers zu den Bayern hakte bislang vor allem daran, dass es nach SPORT1-Informationen in der vergangenen Rückrunde innerhalb des Vereins zunehmend Zweifel darüber gab, ob Werner trotz seiner Schnelligkeit und nachgewiesenen Torgefährlichkeit die Bayern tatsächlich verstärken würde. Auch Salihamidzic ist vom Nationalstürmer nicht hundertprozentig überzeugt.
Zudem ist der Rechtsfuß kein typischer Außenbahn-Spieler ist, weshalb seine mögliche Verpflichtung bislang nicht mit einer von Sané zusammenhing. Werner sieht sich selbst in zentraler Rolle. Sein Marktwert liegt bei 65 Millionen Euro.
Ivan Perisic (30/Inter Mailand):
Nach SPORT1-Informationen wurde der Kroate (Vertag bis 2022) schon vor längerem von Trainer und Landsmann Niko Kovac vorgeschlagen. Diese Idee stieß aber bislang auf wenig Gegenliebe. Zwar wird der Linksaußen vereinsintern als guter Spieler angesehen, jedoch bislang nicht als der richtige Mann für den Umbruch.
Die Bayern wissen um die Torgefahr des Ex-Dortmunders. Man hält ihn aber für zu langsam und sieht in ihm keinen Eins-gegen-Eins-Spieler. Perisic wäre ein Notkauf. Laut transfermarkt.de liegt sein Marktwert bei 30 Millionen Euro.
Gareth Bale (30/Real Madrid):
Die Gerüchte um den Waliser halten sich hartnäckig an der Säbener Straße. Die Madrilenen und vor allem Trainer Zinédine Zidane wollen den Vielverdiener (Vertrag bis 2022) schnellstmöglich loswerden. Ein Wechsel nach China zerschlug sich zuletzt.
Spanische Medien haben berichtet, dass die Bayern über eine Bale-Leihe nachdenken sollen. Der Vorteil: Bale ist zwar verletzungsanfällig, dafür erfahren, schnell und torgefährlich.
SPORT1 fragte Kovac auf der USA-Reise in Houston, ob Bale in den Planungen der Bayern eine Rolle spiele. Seine Antwort: "Nein". Allerdings war Sané zu diesem Zeitpunkt noch topfit. Bales Transfer wäre eine Sensation. Sein Marktwert wird auf 60 Millionen Euro geschätzt.
Philippe Coutinho (27/FC Barcelona):
Der Brasilianer wäre eine Top-Alternative auf dem Flügel. Coutinho konnte sich im Star-Ensemble der Katalanen bislang nicht dauerhaft festspielen, weshalb er sich einen Wechsel vorstellen kann. Ein Transfer nach England scheiterte, weil sich Coutinho nach Informationen von Sky nicht ausleihen lassen möchte. Zum Rekordmeister hat es aber noch keinen Kontakt geben sollen.
Im Januar 2018 wechselte er für über 140 Millionen Euro nach Barcelona, wo sein Vertrag noch bis 2023 Gültigkeit besitzt. Fraglich, ob Bayern ihn überhaupt bezahlen könnte.
Callum Hudson-Odoi (18/FC Chelsea):
Der Engländer war noch im Januar der erklärte Wunschtransfer von Salihamidzic. Dass man ihn "unbedingt" verpflichten wolle und dies öffentlich in Doha/Katar bekanntgab, stieß bei den Londonern aber auf wenig Gegenliebe. Bitter: Hudson-Odoi riss sich im April die Achillessehne und fällt noch lange aus. Mittlerweile steht er eher vor einer Vertragsverlängerung bei Chelsea, weil ihn Neu-Trainer Frank Lampard unbedingt halten will.
SPORT1 erreichte vor wenigen Wochen seinen Berater und Bruder Bradley Hudson-Odoi. Angesprochen auf den Status der Transferverhandlungen sagte er nur: "Kein Kommentar. Kein Kommentar."
Leon Bailey (22/Bayer 04 Leverkusen):
Transfermarkt.de meldete während des Audi Cups exklusiv, dass sich der Jamaikaner mit den Bayern über einen Wechsel verständigt habe und der Deal fix sei. Kovac dementierte prompt und verwies diese Nachricht in das Reich der Fabelwesen.
Bailey ist zwar schnell und er hat seine Genialität auch schon des Öfteren nachgewiesen. Er ist in seinen Leistungen aber zu inkonstant. Bei der Werkself hat er noch einen Vertrag bis 2023. Ihn vorzeitig aus seinem Vertrag loszueisen, dürfte zwischen 40 bis 50 Millionen Euro kosten.
Ousmane Dembélé (22/FC Barcelona):
Der Franzose wurde in den vergangenen Wochen auch immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht. Der kicker jedoch vermeldete, dass der Ex-Dortmunder in den Planungen der Bayern keine Rolle mehr spiele. Allerdings: Zum Zeitpunkt dieser Meldung war Sané auch noch fit.
Franck Ribéry (36/vertragslos):
Es mag unvorstellbar klingen, aber was ist in diesen Wahnsinns-Tagen schon normal? Fakt ist: Bayern-Legende Ribéry wurde nach zwölf Jahren beim FC Bayern zwar erst im Juni verabschiedet. Der Franzose lebt mit seiner Familie aber weiterhin in München, will dort auch bleiben und liebt die Bayern. Zudem hält er sich mit individuellem Training fit. Ebenso ist offiziell noch nichts darüber bekannt, dass Ribéry bei einem anderen Verein unterschrieben hat. Stand jetzt wäre er somit ablösefrei zu haben.