Mark Flekken blieb gar keine Zeit zum Überlegen.
SC-Keeper Flekken sorgt für Kuriosum
"Ich rutsche weg und nehme einen ganzen Fetzen Rasen mit. In dem Moment habe ich gedacht, einfach nur weg und dann mal schauen, was passiert", kommentierte der Torhüter des SC Freiburg seine Slapstick-Einlage nach dem 1:1 in Leverkusen bei Sky.
Die Rede war von seinem Ausrutscher beim Abstoß in der zweiten Spielminute. Und weil Flekken den Ball daraufhin vor dem herannahenden Karim Bellarabi ins Toraus schlug und damit ein zweites Mal das Spielgerät berührte, lautete die Konsequenz gemäß Regel 16 zum Thema "Abstoß": indirekter Freistoß. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Alles zum 12. Spieltag im CHECK24 Doppelpass mit Max Eberl, Reinhold Beckmann und Mario Basler am Sonntag, ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM auf SPORT1.de
Flekken kennt Regel nicht genau
"Ich wusste selbst nicht, dass es da einen Freistoß gibt", räumte der Niederländer ein. "Das war auch für mich neu, denn das ist mir noch nie passiert."
Flekken, der im Februar 2018 als Torhüter des MSV Duisburg mal ein Tor während einer Trinkpause kassiert hatte, konnte der kuriosen Aktion auch etwas Positives abgewinnen: "Ich denke, das ist gut für jeden Torwart, das jetzt zu wissen."
Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1
Beim anschließenden Freistoß hatten die Freiburger Glück, weil Nicolas Höfler Kerem Demirbays Schuss noch an die Latte lenkte. Praktisch im Gegenzug erzielte Lucas Höler per Kopf die Führung für die Freiburger (5.). Diese glich Moussa Diaby (36.) für die Hausherren zwar noch aus, aber die Freiburger retteten trotz zahlreicher Leverkusener Chancen den einen Punkt über die Zeit - auch weil Flekken trotz seines frühen Aussetzers einige Schussversuche vereitelte.
"Wenn man sich als Torhüter selbst in die Hose scheißt, strahlt das natürlich auch auf die Mannschaft aus", erklärte Flekken selbstbewusst.
SC-Vorstand Saier lobt Flekken
Auch Sport-Vorstand Jochen Saier lobte den Keeper für seine Reaktion auf den frühen Ausrutscher. "Er hat weiterhin sehr, sehr mutig gespielt. Das ist eh seine Art", sagte Saier. "Er hat so weitergespielt, das muss er auch tun. Das zeichnet einen Torhüter aus, da darf er nicht wegknicken. Fehler passieren, dann muss es normal weitergehen, da zeigt sich die Qualität."
Die Beurteilung seiner eigenen Leistung fiel in Flekkens Analyse durchaus selbstkritisch aus. "Es waren ein, zwei Dinger dabei, die ich heute gut gemacht habe. Es waren aber auch ein, zwei Dinger dabei, die ich nicht so gut gemacht haben. Aber das kann mal passieren. Gut, wenn am Ende ein Punkt dabei herauskommt."
Jetzt das aktuelle Trikot des SC Freiburg bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE
Zwar leistete sich Flekken auch in der Schlussphase gegen Diaby beim Herauslaufen erneut einen Ausrutscher, der um ein Haar zum späten Siegtreffer der Leverkusener geführt hätte (88.). Doch am Ende waren auch die sieben Paraden des Vertreters des weiterhin nach einem Muskelfaseriss fehlenden Alexander Schwolow entscheidend für den Freiburger Punktgewinn.
Flekken kratzt an Schwolows Status
Argumente, um Schwolow den Status als Nummer eins streitig zu machen? "Das ist nicht meine Entscheidung, was am Ende passiert", sagte der 26-Jährige. "Ich kann nur das auf dem Platz bringen, was ich draufhabe. Am Ende entscheidet der Trainer."
Coach Christian Streich ordnete den anhaltenden Freiburger Höhenflug zunächst nüchtern ein.
"Das war ein sehr glücklicher Punkt für uns", meinte Streich. "Bayer war drückend überlegen und hätte schon zur Pause 2:1 oder 3:1 führen können. Auch in der zweiten Hälfte hatte Bayer gute Chancen. Meine Mannschaft hat aber toll gekämpft."
Freiburg setzt sich in Spitzengruppe fest
Und sie hält sich auch nach zwölf Spielten weiter wacker in der Spitzengruppe. Die Breisgauer haben nun schon genauso viele Auswärtspunkte (11) gesammelt wie in der kompletten Vorsaison und kassierten in den vergangenen neun Ligaspielen nur eine Niederlage - beim Aufsteiger Union Berlin. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
"Normalerweise geht das über 90 Minuten nicht gut", meinte Saier, "aber das spricht auch für die Mannschaft und ist kein Zufall." Gegen die Bezeichnung "Spitzenmannschaft" wehrte sich Saier allerdings. "Wir sind nicht zu Unrecht da, aber trotzdem bleiben wir demütig. Wir wissen wie eng das alles ist."
Und am kommenden Wochenende könnte es sogar noch enger werden - dann gastiert der Sport-Club beim Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach.