Protest geht auch kreativ!
BVB-Ultras: Rummenigge als Clown
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Im anhaltenden Machtkampf zwischen den Ultras und dem DFB haben die Anhänger des BVB ein einfallsreiches Zeichen gesetzt.
Clowns-Nasen statt Fadenkreuze!
DFB-Präsident Fritz Keller, sein Stellvertreter Rainer Koch, Bayern-Boss Karl-Heinz Rumenigge, Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sowie dessen Anwalt Christoph Schickhardt bekamen auf Plakaten von der Ultra-Gruppierung "The Unity" eine rote Nase verpasst.
"Die hässlichen Fratzen des Fußballs!", titelten die Anhänger dazu dann allerdings wieder weniger kreativ.
Bayern-Boss Rummenigge als neues Feindbild
Hintergrund: FCB-Boss Rummenigge hatte die Anfeindungen gegen Hopp aus dem eigenen Fanlager als "das ganz hässliche Gesicht des FC Bayern" bezeichnet.
Seither steht er offenbar sinnbildlich für die Solidarisierung des DFB und der Funktionäre mit Milliardär Hopp.
Bereits am Freitag hatten Nürnberger Ultras den Bayern-Boss auf Spruchbändern hart attackiert.
Neben den Funktionärs-Clowns waren während des Spiels auch noch weitere Banner im BVB-Block zu sehen.
"Spielunterbrechungen als neues Druckmittel für absurde Forderungen? Wir bleiben unangenehm! Scheiß DFB", stand unter anderem auf Bannern der "Jubos Dortmund".
Zorc lobt BVB-Ultras
Michael Zorc hatte vor der Partie zwar die Ultras für ihre Darstellung Hopps im Fadenkreuz kritisiert, aber auch deren Verdienste gelobt.
"Bei uns stehen die Ultras für sehr viele gute Funktionen, auch politisch. Sie machen nicht nur gute Choreos, sondern halten teilweise auch die rechte Szene vom Stadion fern. Das ist eine sehr wichtige Funktion", sagte Dortmunds Sportdirektor bei Sky.
"Es ist keine einfache Situation. Bislang haben wir in der Liga in den letzten Monaten und Jahren keine wirkliche Lösung gefunden. Es ist für mich richtig, im Dialog zu bleiben. Ich halte nichts von einer Law-and-Order-Mentalität, die führt am Ende zu nichts. Dann hast du nur irgendwelche Grenzen aufgebaut. Ich plädiere für eine sehr differenzierte Betrachtung der Dinge", führte er weiter aus.