Ein "Toptalent aus Europa" und einen "internationalen Star" hatte Hasan Salihamidzic angekündigt. Binnen weniger Stunden präsentierte er Tanguy Nianzou und Leroy Sané.
Salihamidzic hat Wort gehalten
Ein Sportvorstand, ein Wort!
Mit dem Sané-Transfer ist dem FC Bayern nach der Meisterschaft ein Meisterstück gelungen. Gefeiert wird vor allem Salihamidzic, denn er ist es, dem auf der Vorstandsetage der notwendige Biss nachgesagt wurde, um den Wunschtransfer mit einjähriger Verspätung doch noch zu realisieren.
Keine Frage: Sané ist ein Neuzugang der Marke Extraklasse. Sein Trikot mit der legendären Nummer "10" dürfte zum Verkaufsschlager werden. Die Bayern sind um einen weiteren deutschen und hochveranlagten Nationalspieler reicher.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Bayern abermals viel Geld in einen Spieler investieren, dessen hundertprozentige Fitness noch nicht komplett eingeschätzt werden kann - schließlich liegt hinter Sané eine monatelange Verletzungspause.
Abschlag wegen Sanés Kreuzbandriss
Zur Erinnerung: In Lucas Hernández investierte man 80 Millionen Euro. Er kam verletzt nach München, verletzte sich wieder und sucht bis heute nach seinem Platz in der Startelf. Ein Szenario, das keinem Spieler zu wünschen ist - und das sich aus Bayern-Sicht nicht wiederholen sollte.
Die Bayern-Bosse machen kein Geheimnis daraus, dass Sanés Kreuzbandriss einen Kauf in diesem Sommer begünstigt hat. 50 statt 120 Millionen sind ein gewaltiger Unterschied. Sein üppiges Gehalt zwischen 15 bis 20 Millionen Euro bleibt aber königlich.
Risikobefreit ist der Sané-Transfer nicht, doch die Münchner lernen dazu und verzichten auf weiteres Gewicht im ohnehin schon gut gefüllten Rucksack. James Rodriguez und Philippe Coutinho wurden als "Weltstars" angepriesen. Der eine war unzufrieden und wollte nicht bleiben, der andere wird gehen müssen. Hernández wurde als "bester Innenverteidiger der Bundesliga" angepriesen, ohne eine Minute gespielt zu haben und den Beweis bis heute erbracht zu haben.
Bayern treten auf die Bremse
Bescheidener sind bislang die Umschreibungen für Sané. Für Salihamidzic ist er ein "Unterschiedsspieler", für Kahn ein "absoluter Top-Spieler".
Das passt. Das muss reichen. Denn Sané muss und will jetzt liefern, damit er sich in die Reihe der Transfers einreihen kann, die unter der dreijährigen Regie von Salihamidzic als durchweg gelungen bezeichnet werden können. Leon Goretzka, Alphonso Davies und Benjamin Pavard zählen dazu.
Mehr sind es (noch) nicht.