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FC Bayern: Reschke musste Rummenigge von Kimmich-Transfer überzeugen

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FC Bayern: Reschke musste Rummenigge von Kimmich-Transfer überzeugen

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So lief Bayerns Kimmich-Deal

Michael Reschke war beim FC Bayern mitverantwortlich für diverse Transfers. Für den Wechsel von Joshua Kimmich war einiges an Überzeugungsarbeit notwendig.
Joshua Kimmich steht seit der Saison 2015/16 beim FC Bayern unter Vertrag
Joshua Kimmich steht seit der Saison 2015/16 beim FC Bayern unter Vertrag
© Imago
Gabriel Skoro
Gabriel Skoro
von SPORT1

Joshua Kimmich hat sich beim FC Bayern München zu einem unverzichtbaren Führungsspieler entwickelt. Der 26-Jährige ist beim Rekordmeister nicht mehr wegzudenken.

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Im SPORT1 Podcast "Meine Bayern-Woche" verrät Michael Reschke, warum er für den Kimmich-Transfer bei den Bayern-Verantwortlichen einiges an Überzeugungsarbeit leisten musste. (Tabelle der Bundesliga)

Der SPORT1 Podcast "Meine Bayern-Woche" auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee

Reschke war zwischen 2014 und 2017 Technischer Direktor beim FC Bayern und mitverantwortlich für diverse Transfers in dieser Zeit. 

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Reschke hatte Kimmich bei U19-EM im Visier

"Kimmich war die erste große Verpflichtung, für die ich hauptverantwortlich war", erzählt Reschke. Der Mittelfeld-Star stand damals lange auf der Beobachtungsliste der Münchner. "Im Juli 2014 war die U19-Europameisterschaft. Dort waren eine Reihe interessanter Spieler wie Niklas Stark, Julian Brandt und Levin Öztunali. Unser Interesse galt vor allem Joshua Kimmich. Bei der EM war er für mich eindeutig der interessanteste und stärkste Spieler", fügt der 63-Jährige hinzu.

Deshalb fasste Reschke einen Entschluss. Er wollte den Rechtsfuß nach München lotsen. Der Verantwortliche nahm ersten Kontakt zu Kimmichs Berater Uli Ferber auf. "Ich war auf dem Weg ins Hotel im Taxi und habe den Taxifahrer gefragt: 'Sprechen Sie deutsch?' Er sagte: 'Nein'. Dann habe ich Uli Ferber angerufen und ihm gesagt: 'Wir werden Joshua Kimmich verpflichten.'"

Der Berater dachte übrigens zunächst, Reschke habe Kimmich zu Bayer Leverkusen lotsen wollen. Dort war Reschke zuvor beschäftigt gewesen. "Dann sagte ich: 'Wir wollen ihn für Bayern München verpflichten'. Dann nahm alles seinen Lauf", sagt Reschke.

Kimmich war ein Jahr vor der U19-EM aus der Jugendabteilung des VfB Stuttgart zum Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig gewechselt. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Allerdings hatte der VfB Stuttgart bis 2015 eine Rückkaufoption und konnte so über die Zukunft des Talents entscheiden. 

Kimmich: Stuttgart hatte Entscheidungsgewalt

Im Sommer 2015 entwickelte sich schließlich ein Deal zwischen drei Parteien. 

Reschke verrät, dass der FC Bayern eigentlich 4 bis 4,5 Millionen Euro eingeplant hatte als Transferpaket für Kimmich. "Das war für einen 19-Jährigen, der noch nie in der Bundesliga gespielt hatte, auch für die Bayern, eine mächtige Nummer." (Reschke klärt den Sanches-Transfer auf)

Allerdings musste der Rekordmeister am Ende sogar fast zehn Millionen Euro ausgeben. Der Grund: Ralf Rangnick als Leipzigs Sportdirektor war in das Wettbieten mit eingestiegen. 

"In den finalen Vertragsgesprächen mit Stuttgart sagte mir Schneider (Jochen Schneider, Stuttgarts damaliger Sportdirektor, Anm. d. Red.), dass sie Joshuas Wunsch respektieren, nach München zu wechseln. Aber Ralf Rangnick hat sich gemeldet und uns gesagt, dass er richtig Geld hinlegen will und wir daher mit vier bis fünf Millionen definitiv nicht hinkommen werden. Dann musste ich schlucken." (Alles zur Bundesliga).

Reschke überzeugte Rummenigge mit Plädoyer

Es folgte ein finales Gespräch für Reschke mit Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Jan-Christian Dreßen. Rummenigge wollte den Deal fast platzen lassen und sagte zu Reschke: "Bei allem Respekt, wir wissen, wie sehr Sie den Spieler schätzen. Knapp zehn Millionen für einen, der noch keine Minute Bundesliga gespielt hat, ist für Bayern unüblich und extrem viel."

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Reschke aber kämpfte für Kimmich.

"Ich habe mich damals sehr weit aus dem Fenster gelehnt. 'Herr Rummenigge, für einen zukünftigen deutschen Nationalspieler, der bei Bayern München über Jahre hinweg eine tragende Rolle spielen wird, ist das aber nicht viel Geld. Ich bin fest davon überzeugt: Wir müssen diesen Spieler für Bayern München verpflichten'", erinnert sich Reschke an sein Plädoyer. 

Der SPORT1-Bayern-Podcast mit Jana Wosnitza und SPORT1 Chefreporter Florian Plettenberg
Der SPORT1-Bayern-Podcast mit Jana Wosnitza und SPORT1 Chefreporter Florian Plettenberg

Kimmich hatte sich zu dem Zeitpunkt ohnehin schon für den FC Bayern und gegen einen Verbleib bei Leipzig entschieden. "Jo wollte von Anfang an nach München. Er fand auch die Zusammenarbeit mit Pep Guardiola total faszinierend", erklärt Reschke. (Reschke sicher: Hierhin wechselt Haaland)

Am 2. Juli 2015 unterschrieb Kimmich dann beim Rekordmeister. Seitdem stand er in 254 Pflichtspielen auf dem Platz, gewann 15 Titel und wurde zum Nationalspieler. 

So lief das Essen mit Tuchel und Guardiola wirklich

Wie das Abendessen von Reschke mit Thomas Tuchel und Pep Guardiola verlief, wie er über seine größten und schwächsten Bayern-Transfers denkt, wer Uli Hoeneß beim Transfer von Kingsley Coman imitierte, warum ein Bayern-Wechsel von Antoine Griezmann scheiterte, was er über Neuzugang Omar Richards denkt und in welches Land Erling Haaland wechselt, erfahrt ihr im neuen SPORT1-Podcast Meine Bayern-Woche, den kein Bayern-Fan verpassen darf. Denn so viele Insights gab's noch nie!

Dort spricht SPORT1 Chefreporter Florian Plettenberg mit SPORT1 Moderatorin Jana Wosnitza über die Themen und News der Woche beim FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft. Ab sofort immer freitags: In der vierten Folge erklärt "Plettigoal", warum es wegen Jérôme Boateng wirklich brodelt und wie hoch die Gefahr ist, dass Hansi Flick wegen seines Ärgers von sich aus geht. Der SPORT1 Podcast „Meine Bayern-Woche” ist auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee abrufbar.