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Holtkamp-Kolumne: Wieso Bobic bei Frankfurt plötzlich außen vor ist

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Holtkamp-Kolumne: Wieso Bobic bei Frankfurt plötzlich außen vor ist

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Das Dilemma um den Bobic-Abschied

Der Abschied von Fredi Bobic spaltet die Eintracht. SPORT1- Kolumnist Tobias Holtkamp erklärt, warum sich die Zusammenarbeit plötzlich so schwierig gestaltet.
Eintracht Frankfurt hat die Teilnahme an der Champions League nicht mehr in der eigenen Hand und hofft die die kommenden BVB-Gegner
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Neulich, so wird es erzählt bei Eintracht Frankfurt, soll es diese eine Szene gegeben haben, die die Situation seit dem erklärten Abschied von Fredi Bobic, und das daraus entstandene Dilemma, im Grunde ziemlich treffend symbolisierte.

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Mehrere Eintracht-Mitarbeiter standen, am Rande eines Heimspiels ihrer Mannschaft, zusammen, als sich ihr Chef, Fredi Bobic, näherte, gut gelaunt und lächelnd. Die Runde schaltete inhaltlich sofort um, anderes Thema - denn Bobic, so fühlte es für sie an, ist nun ja bei der Konkurrenz...

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Faktisch ist Bobic, der als neuer starker Mann zu Hertha BSC wechselt, natürlich noch bei Eintracht Frankfurt. Er ist nicht freigestellt. Doch, und das ist richtig, involviert in Zukunftsplanungen, ist er nicht mehr. Meetings finden ohne ihn statt. Die Zusammenarbeit sei, aufgrund der plötzlich entstandenen Situation, mittlerweile schwierig.

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"Mittelgroßes Durcheinander" bei der Eintracht

Darüber sprechen sie bei der Eintracht. Was weiß Bobic zu welchem Thema, welche Punkte kann man noch teilen mit ihm? Die Folge sei, sagt einer, der seit mehreren Jahren für die Frankfurter arbeitet, "im Moment ein mittelgroßes Durcheinander".

Weil außer Chef Bobic auch Trainer Adi Hütter den Verein verlässt und zukünftig für Borussia Mönchengladbach arbeitet, ist die Eintracht auf der Zielgeraden dieser Saison in verschiedene Lager gespalten worden. Jeder gibt weiter Vollgas, an seiner Front, doch das vertrauensvolle Miteinander, heißt es auf der Geschäftsstelle, sei Vergangenheit. "Eher so oberflächliche Smalltalk-Sachen" wären die aktuellen Gesprächsthemen.

Fredi Bobic plant schon die Zukunft bei seinem neuen Arbeitgeber, natürlich nicht offiziell, aber hinter den Kulissen. Er organisiert, was bei Hertha entstehen soll, führt Gespräche und hat den Berlinern auch schon Wünsche für sein neues Team mitgeteilt.

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Wäre eine Freistellung besser gewesen?

Bei der Eintracht gehen sie davon aus, dass Bobic neben seinem engen Vertrauten Sebastian Zelichowski, der in Frankfurt noch den Analyse-Bereich leitet, auch Matthias Borst und Thomas Westphal mit zur Hertha nimmt. Borst ist Bobic' Verbindungsmann zum Nachwuchsbereich, Westphal Teammanager. Er koordinierte alles Organisatorische rund um den Profikader, soll das angeblich auch in Berlin ab Sommer machen.

Dazu sickerte vergangene Woche durch, dass der erfahrene und hervorragend vernetzte Dirk Dufner, viele Jahre Bundesliga-Manager (u.a. in Freiburg und Hannover) und zuletzt Spielerberater, Bobic' Ruf folgt und als neuer Kaderplaner zur Hertha kommt. Die Bobic-Hertha nimmt Formen an, knapp zwei Monate, bevor er dort anfängt.

Dass die aktuelle Saison noch läuft und sowohl für Hertha als auch die Eintracht noch einiges auf dem Spiel steht, nämlich Klassenerhalt (Berlin) und Champions League-Qualifikation (Frankfurt), scheint beinahe nebensächlich. So fühlt es sich an.

Vielleicht wäre eine Freistellung, wie es RB Leipzig mit Markus Krösche gemacht hat, der das sportliche Ruder in Frankfurt von Bobic übernimmt, auch am Main die bessere Lösung gewesen - für alle Beteiligten!

Tobias Holtkamp, der Autor dieses Textes, war in der Chefredaktion von Sport Bild und Chefredakteur von transfermarkt.de. Heute berät er Sportler und Marken in ihrer inhaltlichen und strategischen Ausrichtung. Für SPORT1 schreibt Holtkamp als Kolumnist die wöchentliche "Bundesliga-Kolumne".