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FC Bayern: Mit Oliver Kahn in eine neue Ära - die gefährliche Gratwanderung

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FC Bayern: Mit Oliver Kahn in eine neue Ära - die gefährliche Gratwanderung

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Das gefährliche Spiel des FC Bayern

Der FC Bayern geht mit Oliver Kahn an der Spitze in eine neue Ära. Bei 150 Millionen Euro Umsatzverlust, aber gleichen Zielen steht eine Gratwanderung bevor.
Oliver Kahn zeigt sich zuversichtlich, Kingsley Coman und Leon Goretzka halten zu können. Bayerns neuer Vorstandsboss spricht allerdings auch eine Warnung aus.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
von Maximilian Lotz

Mit weißen Sneakern will Oliver Kahn neue Wege gehen beim FC Bayern.

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Der neue Vorstandsvorsitzende präsentierte sich bei seiner offiziellen Vorstellung als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge in der Allianz Arena in dunklem Anzug mit weißem Hemd - und mit Turnschuhen.

Es seien große Fußstapfen, die sein Vorgänger Rummenigge und auch der langjährige Präsident Uli Hoeneß beim Rekordmeister hinterließen, räumte Kahn ein: "Aber man muss ja nicht unbedingt in diesen Fußstapfen weiterlaufen, wenn sie so groß sind. Man kann ja auch mal andere Wege gehen."

Der EM Doppelpass mit Uli Hoeneß, Stefan Effenberg und Mario Basler am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

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FC Bayern kalkuliert mit sattem Umsatz-Minus

Laut Präsident Herbert Hainer kalkuliert der FC Bayern durch die Corona-Pandemie mit Umsatzverlusten von 150 Millionen Euro. Doch Hainer betonte auch: "Die Ambitionen sind deswegen nicht kleiner geworden."

Doch kann der FC Bayern auch weiterhin im Konzert der Großen mitmischen?

In der Bundesliga strebt der FCB unter Hansi Flicks Nachfolger Julian Nagelsmann die zehnte Meisterschaft in Serie an. Und vor dem Bundesligastart gelten die Bayern auch ganz klar als Titelfavorit. Aber können sich die Münchner bei diesen veränderten Vorzeichen auch dauerhaft zum Favoritenkreis in der Champions League zählen? (Der neue Spielplan der Bundesliga)

"Natürlich wollen wir es auch immer wieder schaffen, die Champions League zu gewinnen. Das bedeutet, dass wir viel unternehmerisches Denken hier beim FC Bayern einbringen", erläuterte Kahn. "Das wird keine einfache Geschichte. Aber wir sind beim FC Bayern davon überzeugt, dass wir gut aufgestellt sind und all diesen Herausforderungen auch positiv entgegensehen können."

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Kahn mit klarer Ansage Richtung Coman und Goretzka

Der Abgang von David Alaba zu Real Madrid nach monatelangen zähen Verhandlungen um einen neuen Vertrag an der Säbener Straße hat gezeigt, dass die Bayern nicht jedes Spiel mitspielen. Doch das hat seinen Preis.

"Man kann auf der einen Seite nicht davon sprechen, dass es uns wichtig ist, den sportlichen Erfolg auf Basis wirtschaftlicher Stabilität und Solidität zu erzielen und dann auf der anderen Seite in Gehaltsregionen vorstoßen, die eben einfach nicht zum FC Bayern passen", erklärte Kahn.

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Und der 52-Jährige hatte auch gleich noch eine unmissverständliche Ansage an die aktuell um neue Verträge buhlenden Leon Goretzka und Kingsley Coman parat. Beide seien absolute Topspieler und es sei vollkommen in Ordnung, dass sie auch entsprechend bezahlt werden wollten, "wir haben aber auch ganz klar hier unsere Grenzen definiert", betonte Kahn. (Aktuelle News und Gerüchte im SPORT1-Transferticker)

In puncto Attraktivität muss sich der FC Bayern in Kahns Augen vor der Konkurrenz nicht verstecken. Man könne den Spielern "ein großartiges Paket" anbieten, warb Kahn: "Sie haben bei uns immer die Chance, Titel zu gewinnen. Und sie haben die Chance, eine Ära mitzuprägen."

Nagelsmann soll Nachwuchsspieler entwickeln

Die Bayern wollen der wachsenden internationalen Konkurrenz durch die sogenannten Scheich-Klubs wie etwa Champions-League-Finalist Manchester City oder Bayerns 2020er-Endspielgegner Paris Saint-Germain auch weiterhin selbstbewusst entgegentreten. Und das mit einer Kombination aus internationalen Topstars und "jüngeren Spielern, die wir selbst auch entwickelt haben", wie es Kahn formulierte.

Das Problem: Mit Alaba ging in diesem Sommer nicht nur ein langjähriger Leistungsträger der Bayern-Defensive, sondern auch das letzte Bayern-Talent, das nachhaltig den Sprung vom eigenen Nachwuchs zu den Profis geschafft hatte.

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Unter Nagelsmann soll die Entwicklung und langfristige Einbindung von Spielern aus dem Bayern-Campus wieder verstärkt in den Fokus rücken. Das betonte auch Präsident Hainer: "Wir glauben, dass Julian alle Dinge vereint, die wir als Bayern München auch in der Zukunft wollen: Auf der einen Seite dieser Erfolgshunger, auf der anderen Seite die Ausbildung von jungen Spielern, sodass das ganze Investment in den Campus auch Früchte trägt."

Der SPORT1 Podcast "Meine Bayern-Woche" auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und bei allen gängigen Streaming-Plattformen wie SpotifyApple PodcastsGoogle PodcastsAmazon MusicDeezer und Podigee

"Der Campus wird ein wichtiger Faktor sein"

Als jüngstes Positiv-Beispiel nannte Kahn Jung-Nationalspieler Jamal Musiala. Allerdings wurde der 18-Jährige vornehmlich beim FC Southampton und beim FC Chelsea ausgebildet, ehe er 2019 zum Bayern-Nachwuchs wechselte. Von dort schaffte er es aber nach nur einem Jahr zu den Profis.

"Der Campus wird für uns in der Zukunft ein wichtiger Faktor sein", bekräftigte Kahn. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Spieler für die Profimannschaft entwickeln, ist sehr gering. Es muss auch darum gehen, den einen oder anderen Spieler vielleicht an einen anderen Verein ausleihen zu können, um sie zurückzuholen, damit sie dann vielleicht den Schritt schaffen."

Mit Blick auf die aktuelle Situation nannte Kahn explizit Joshua Zirkzee (Rückkehr von Parma Calcio) und Chris Richards (TSG Hoffenheim), die bei den Bayern nun einen neuen Anlauf nehmen sollen. "Hier erwarten wir auch von Julian Nagelsmann, dass es ihm gelingt, diese Spieler weiterzuentwickeln und aufs nächste Niveau zu bringen", forderte Kahn.

Und auf die Frage, ob mit Blick auf die wirtschaftliche Lage auch eine Abkehr der von Rummenigge und Hoeneß geprägten Doktrin, der FC Bayern sei kein "Verkäuferverein" einher gehe, meinte Kahn: "Der FC Bayern ist durch diese Phase sehr gut durchgekommen, nichtsdestotrotz ist diese Situation jetzt einfach nicht mehr vergleichbar mit der Situation vor der Pandemie. Deswegen wäre ich vorsichtig, dass Maximen, die möglicherweise in der Vergangenheit mal gegolten haben, ewig Bestand haben."