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Champions League: BVB besiegt Zenit St. Petersburg dank Jadon Sancho

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Champions League: BVB besiegt Zenit St. Petersburg dank Jadon Sancho

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Wie Favre den BVB zum Sieg brüllte

Borussia Dortmund tut sich gegen Zenit St. Petersburg schwer, gewinnt aber dank später Tore. Zwei Youngster werden im strömenden Regen zu Matchwinnern.
Borussia Dortmund tut sich gegen Zenit St. Petersburg sehr schwer, gewinnt aber dank zweier später Tore. Lucien Favre zeigt sich nach dem Pflichtsieg erleichtert.
Johannes Fischer
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pberger
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von Johannes Fischer, Patrick Berger

Lucien Favres Stimme war hörbar angekratzt.

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Beim schwer erkämpften 2:0 (0:0)-Sieg von Borussia Dortmund gegen Zenit St. Petersburg hatte der BVB-Trainer 90 Minuten lang Kommandos aufs Spielfeld gebrüllt - bis er heiser wurde.

Dass Favres Hyperaktivität ein Einzelfall gewesen sein soll, wollten die Dortmunder Protagonisten aber nicht stehen lassen. "Das hört ihr ja sonst nie", sagte Sportdirektor Michael Zorc bei Sky angesichts der Geisterkulisse. "Nein, er hat die Jungs immer wieder angetrieben. Wenn keine Zuschauer da sind, dann hört man das. Er hat immer wieder angemahnt, schnell zu spielen. Das war gut."

Auch Favre selbst antwortete mit einem Augenzwinkern: "Ich bin immer laut. Sie müssen demnächst genauer hinhören." 

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Dass der nie ganz unumstrittene Dortmunder Übungsleiter seiner Elf im Dauerfeuer Anweisungen gab, lag aber hauptsächlich am Spielstand, der bis zur 78. Minute bei 0:0 festhing. Erst ein Elfmeter von Jadon Sancho brachte die lange Zeit einfallslosen Ballzauberer wieder auf Kurs. Thorgan Hazard war vor dem Elfmeter im Strafraum gefoult worden. Erling Haaland erhöhte in der Nachspielzeit (90.+1). (Einzelkritik: Guerreiro Totalausfall)

Hummels: "Guys, this is too complicated!"

Das englische Supertalent Sancho knackte im Geisterheimspiel den massiven Abwehrbeton des russischen Meisters Zenit St. Petersburg und ebnete den Weg zum ersten Dreier. Der missratene BVB-Auftakt bei Lazio Rom (1:3) kann durch den ersten Erfolg vorerst als ärgerlicher Ausrutscher abgehakt werden. 

In seinem 100. Pflichtspiel als BVB-Trainer holte Favre seine Spieler, wie Gio Reyna oder Axel Witsel während Trinkpausen immer wieder zu sich heran und gab Anweisungen. Er schrie lautstark: "Das ist zu kompliziert" oder "Verlagern, spielt auf die Außen."

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Auch Mats Hummels​ hörte man im leeren Stadion auf Englisch rufen: "Guys, this is too complicated!"

Im ersten Europapokal-Heimspiel der Vereinsgeschichte ohne Zuschauer hatten die Dortmunder sehr hohe Ballbesitzwerte, aber lange viel zu wenige Torchancen.

Der BVB hat sich durch den Erfolg im Millionenspiel der Königsklasse wieder in eine gute Position gebracht. Im Parallelspiel der Gruppe F trennten sich der FC Brügge und Lazio mit 1:1, die Borussia verbesserte sich mit drei Punkten auf den dritten Platz. In der kommenden Woche geht es für Dortmund nach Brügge. 

"Wir hatten viel den Ball und mussten schnell Fußball spielen", sagte Haaland nach dem Spiel bei Sky. "Wir mussten geduldig sein. Zenit ist ein gutes Team und hat gut gespielt. Das ist ein wichtiger Sieg."

Reus rückt in die Startelf

Der BVB verliert in der Corona-Pandemie mit jedem Heimspiel mehrere Millionen Euro - auch deshalb ist der Einzug ins Achtelfinale ein Muss. "Das Weiterkommen ist komplett unser Ziel und auch unsere Verantwortung", betonte Sportdirektor Michael Zorc.

Trainer Lucien Favre warnte zwar pflichtschuldig vor Zenit, er erhielt aber von oben auch einen klaren Auftrag. "St. Petersburg hat sehr gute Einzelspieler, aber das interessiert mich nicht", sagte Zorc: "Wir müssen gewinnen." (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)

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Dafür setzte Favre in einem zähen Geduldsspiel auf die Rückkehr seines engagierten Kapitäns Marco Reus in die Startelf, Mahmoud Dahoud hatte sich mit einer starken Leistung im Derby gegen Schalke 04 (3:0) für einen Einsatz empfohlen, er blieb jedoch unauffällig. Roman Bürki, daraus hatte Favre ein Geheimnis gemacht, stand im Tor und ist also doch die Nummer eins.

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Der BVB machte in gespenstischer Atmosphäre das Spiel und passte handballartig immer wieder von links nach rechts, um die gegnerischen Ketten auseinanderzuziehen - dann kam der Pass in die Tiefe, der zu selten gelang. Mats Hummels hatte die erste gute Chance (15.). 

Zenit ließ es recht gelassen geschehen und wählte nach Ballgewinn häufig den langen Pass auf den bulligen Stürmer Artjom Dzyuba. Damit hatten die Dortmunder immerhin weit weniger Probleme als in Rom bei den brandgefährlichen Lazio-Pässen auf den einstigen Dortmunder Ciro Immobile. 

BVB nun zweimal gegen Brügge

Dafür produzierten sie kaum eigene Abschlüsse, was sich aber nach einer halben Stunde langsam änderte. Reus' Freistoß (27.) parierte der sehr gute Zenit-Torhüter Michail Kerschakow ebenso wie einen Schuss des Kapitäns aus spitzem Winkel (39.). Erling Haaland schoss allein vor Kerschakow neben das Tor (42.) - ein seltener Anblick. (Service: Tabellen der Champions League)

Für den BVB wäre vieles leichter geworden, der Gegner hätte sich am Spiel selbst aktiv beteiligen müssen. Stattdessen ging die Dortmunder Geduldsprobe bei immer stärkerem Regen in die nächste Runde - mit dem Unterschied, dass sich Zenit nun ab und an in die Hälfte der Gastgeber kombinierte.

Wenn es auf der anderen Seite gefährlich wurde, war meist Reus der Initiator (61.), Sancho spielte schwach. Es schien, als wolle der BVB den Ball ins Tor tragen, es fehlte die Konsequenz. Zenit half dann mit. 

In die kommenden beiden Champions-League-Spiele gegen den FC Brügge (4. und 24. November) geht der BVB wieder als klarer Favorit. Allerdings hatten die Belgier überraschend in St. Petersburg gewonnen (2:1). 

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)