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Champions League: Timo Werner über Tuchel-Anpfiff, Chelsea gegen Manchester City

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Champions League: Timo Werner über Tuchel-Anpfiff, Chelsea gegen Manchester City

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Das sagt Werner zu Tuchels Anpfiff

Timo Werner greift mit Chelsea nach dem Henkelpott. Bei SPORT1 spricht der Nationalspieler über eine Ansage von Tuchel, Hilfe vom deutschen Trainer und das Duell gegen ManCity.
Beim Champions-League-Endspiel könnten ganze vier DFB-Akteure auf dem Feld stehen. Kann das mit Blick auf die EM zum Problem für das deutsche Team werden?
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg
pberger
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von Florian Plettenberg, Patrick Berger

Vor dem Champions-League-Finale spricht Timo Werner im exklusiven SPORT1-Interview über das Erfolgsgeheimnis seines Trainers Thomas Tuchel und seinen Kindheitstraum. (INTERVIEW TEIL 1: Werner über Nationalmannschaft, FLick, Nagelsmann und EM-Chancen)

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Eine Saison mit Höhen und Tiefen kann Timo Werner am Samstag mit dem Gewinn der Champions League beenden. Im Finale trifft der FC Chelsea auf Ligakonkurrent Manchester City. Sein Trainer Thomas Tuchel hat den Erfolg nach London zurückgebracht. Werner erklärt sein Geheimnis. (Champions-League-Finale: FC Chelsea - Manchester City, Samstag 21 Uhr im LIVETICKER)

Das SPORT1-Interview mit den Nationalstürmer!

SPORT1: Herr Werner, wie hat Thomas Tuchel den Erfolg zurückgebracht? 

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Werner: Thomas Tuchel ist dafür bekannt, dass er ein sehr strategischer Trainer ist und sehr auf jedes Detail achtet. Er hat von Anfang an die Abwehr gestärkt und das Augenmerk darauf gelegt, erst mal weniger Gegentore zu bekommen und aus einem stabilen Block guten Fußball nach vorne zu spielen. Das hat uns in den ersten Wochen gut getan. Unser Trainer sorgt für Stabilität und hilft uns dabei, immer wieder die Räume zu deuten, in die wir gehen und spielen müssen, um Mannschaften wie Manchester City laufen zu lassen. So sehr, dass sie sich anstrengen müssen. Früher mussten wir gegen große Mannschaften oft hinterhergelaufen und viel Aufwand betreiben.

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Werner zu Tuchel-Anpfiff: "Im Spiel hat man manchmal eigene Ideen"

SPORT1: Von Thomas Tuchel haben Sie vor einigen Wochen eine Ansage auf dem Platz bekommen. Das Video lief im Netz rauf und runter. Haben Sie ihn dafür verflucht? 

Werner: So ein Video ist für die Medien und die sozialen Netzwerke natürlich ein gefundenes Fressen. Denn durch die Geisterspiele hört man auf dem Platz halt alles. Ich habe ihm das in diesem Moment aber nicht übel genommen. Er hat mich auch nicht angeschnauzt, wie das im Nachhinein alle dachten. Im Spiel hat man als Spieler halt manchmal eigene Ideen. Wenn man hingegen als Trainer wochenlang ein wichtiges Spiel vorbereitet und dann läuft der Spieler, den er rechts eingeplant hat und gegen den langsameren Innenverteidiger spielen sollte, um seine Geschwindigkeit auszuspielen, plötzlich auf der linken Seite rum, um auf seiner präferierten Seite zu spielen, dann bekommst du als Trainer eben auch mal die Krise. Dann wirst du irgendwann sauer und schreist emotional etwas rein. 

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SPORT1: So wie Thomas Tuchel … 

Werner: Ich habe es lieber, wenn der Trainer klare Kommandos von außen bringt. Dann weiß ich, was ich falsch gemacht habe. Das ist besser, als nach 60 Minuten ausgewechselt zu werden und sich fragen zu müssen,  was los war. Thomas Tuchel kommuniziert mit uns, sagt uns auf dem kurzen Dienstweg, was wir zu tun haben und bisher klappt das ganz gut. Natürlich ärgert man sich manchmal, aber im Großen und Ganzen akzeptieren das alle. (BERICHT: Werner blickt mit gemischten Gefühlen auf die Saison)

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So hilft der deutsche Trainer Werner bei Chelsea

SPORT1: Ist es ein Vorteil für Sie, Antonio Rüdiger und Kai Havertz, einen deutschen Trainer zu haben? 

Werner: Ich glaube, dass es für uns Deutsche im Ausland etwas einfacher ist, einen deutschen Trainer zu haben. Denn die englische Sprachbarriere ist einfach oft vorhanden gewesen. Mein Englisch wird immer besser, aber wenn wir jetzt miteinander reden, kann ich ganz andere Wörter benutzen, die ich im Englischen wiederum nur umschreiben könnte. Das Trainerteam um Thomas Tuchel haben wir schon ein bisschen gekannt, deshalb ging die Eingewöhnung relativ schnell. Frank Lampard hat uns das Leben aber auch wirklich leicht gemacht. Er wollte uns ja haben.  

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SPORT1: Sie können mit dem FC Chelsea in Ihrem ersten Jahr die Champions League gewinnen. Wie stehen die Chancen? 

Werner: Diesen Titel wollen wir alle unbedingt holen. Wir sind heiß! Ich glaube, es wäre nicht das Schlechteste als Champions-League-Sieger zur Nationalmannschaft zu reisen. (CL-Finale-Porto: Polizei erwartet "sehr komplexe Operation")

SPORT1: Ihr Tipp? 

Werner: Ein Tipp ist schwer. Wir haben die beiden letzten Spiele gegen Manchester City gewonnen. In diesen Partien war nicht immer die erste Garde von ihnen auf dem Platz, aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Das wird ein sehr enges Spiel. Ich glaube nicht, dass es hoch ausgehen wird. Ich hoffe, dass wir gewinnen und tippe auf ein 2:1 für uns. (Wer holt die europäische Krone?)

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"Wir sind kein Team wie der FC Bayern"

SPORT1: Geht für Sie mit dem Finale ein Kindheitstraum in Erfüllung? 

Werner: Ja! Wir sind kein Team wie der FC Bayern im letzten Jahr, die sehr erfahrene Spieler im Kader hatten. Gut, mit Thiago Silva und César Azpilicueta haben wir zwei, aber sonst sind wir alle ab dem Viertelfinale eher grün hinter den Ohren gewesen. Als das Spiel gegen Real Madrid abgepfiffen wurde, oder spätestens nach dem 2:0, fühlte es sich bereits an, als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen. Niemand hat je daran geglaubt. Vor allem nach dem 1:1 im Hinspiel haben alle gesagt, dass das Real im Rückspiel schon noch wuppen wird. Aber wir haben daran geglaubt und das super gemacht. Jedes Kind schaut sich dieses Finale an. Nach dem WM und EM-Finale ist es das größte Endspiel, das es auf der Welt gibt. Das ist wirklich etwas Besonderes. Dort jetzt vertreten zu sein und diesen Pokal gewinnen zu können, ist ein großer Ansporn.  

SPORT1: Hat Klubeigner Roman Abramowitsch eine Sonderprämie für den Titel ausgerufen? 

Werner: Bisher noch nicht, aber einer Sonderprämie brauchen wir gar nicht. Wir sind fast alle zwischen 20 und 25 Jahren. Wir werden für diesen Titel rennen. Wenn du als Spieler, egal ob Kai Havertz, Antonio Rüdiger oder ich, in so einem Alter sagen kannst, dass du die Champions League gewonnen hast, was soll dir dann noch passieren? Du hast dann in deiner Karriere auf Vereinsebene das Größte erreicht, wofür du gespielt hast. Und genau das wollen wir schaffen.