Kann ein Fußballer besser einen Albtraum verarbeiten, als es Arjen Robben mit jenem verschossenen Elfmeter gelang? 2012 vergab der Niederländer im Saisonendspurt vom Punkt gegen Borussia Dortmund, die Westfalen holten die Schale. Doch in der Folge avancierte der BVB zu seinem Lieblingsgegner.
Robben ist Dortmunds Schicksal
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Denn seit 2013 triumphiert Robben gegen Schwarzgelb. Jener glückselige Moment im Champions-League-Finale ist ein Kern nicht nur der aktuellen Klubgeschichte, sondern auch Robbens eigener Familienhistorie. Sein Sohn Luka hat den Treffer inzwischen zigmal auf Youtube gesehen.
Und es haben sich weitere wichtige Tore gegen den BVB hinzugesellt. Wer war im DFB-Pokalfinale 2014 im richtigen Moment zur Stelle? Richtig. Robben.
Elfmetertrauma verarbeitet
Wie übrigens ein paar Monate später, als er beim 2:1 im Bundesliga-Heimspiel per Elfmeter den BVB besiegte.
Dass sich der personifizierte BVB-Schreck just zum DFB-Pokalhalbfinale (ab 20 Uhr in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) zurückmeldet, dürften die Dortmunder also nicht als gute Nachricht eingestuft haben.
Nach seinem Bauchmuskelriss trainiert der Flügelflitzer wieder mit dem Team.
Seit Sonntag genauer gesagt. Für Pep Guardiola war das so, als ob ihm jemand seinen Ferrari wiedergebracht hätte. Auch deshalb rümpfte der Bayern-Trainer jetzt kurz die Nase, als es um ein paar mögliche Einsatzminuten für Robben ging.
Guardiola baut auf Robben
"Er ist nicht Joker. Wenn Robben fit ist, spielt er", kündigte der Spanier an.
"Arjen ist sehr wichtig, wir brauchen ihn wegen seiner Qualität und für die Eins-gegen-Eins-Duelle", erklärte er weiter auf Nachfrage von SPORT1.
Die Verfassung des 31-Jährigen, der seit dem Gladbach-Spiel im März ausfiel, sei zwar noch nicht "top, aber er braucht weniger Zeit, um in Rhythmus zu kommen", ließ Guardiola wissen.
Nach fast zwei Jahren als Cheftrainer weiß Guardiola, wie Robben tickt. "Wenn er hier überzeugt ist", sagte Guardiola also am Montag und deutete auf den Kopf, "dann geht es auch hier" und tippte auf die Beine.
"Es war keine kleine Verletzung"
Robben spricht zwar aktuell von guter Laune und einer sehr guten Reha, doch er dämpft die Erwartungen etwas. "Man darf nicht vergessen: Am Sonntag waren es genau fünf Wochen, die ich gefehlt habe. Es war keine kleine Verletzung", sagte er der Bild.
"Wir müssen schlau und intelligent mit der Sache umgehen - auch mit Blick auf Barcelona", erklärte er.
Der Niederländer ist im Champions-League-Halbfinale mindestens genauso wichtig wie jetzt gegen den BVB. Über den Einsatz, meinte er, werde kurzfristig entschieden.Doch alles deutet darauf hin, dass Robben am Dienstagabend die Chance bekommt, das nächste Kapitel seiner persönlichen Dortmund-Story zu schreiben.