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Nach Feuerzeugwurf: Spielabbruch zwischen VfL Osnabrück und RB Leipzig

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Nach Feuerzeugwurf: Spielabbruch zwischen VfL Osnabrück und RB Leipzig

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Osnabrück-Abbruch: Schiri in Klinik

Das Duell zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig wird von einem Feuerzeugwurf auf den Unparteiischen überschattet. Die Partie wird daraufhin abgebrochen.
Schiedsrichter Martin Petersen (r.) wurde von einem Feuerzeug getroffen
Schiedsrichter Martin Petersen (r.) wurde von einem Feuerzeug getroffen
© Imago

Das DFB-Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig ist von einem Feuerzeugwurf auf Schiedsrichter Martin Petersen überschattet worden. Daraufhin kam es in der 71. Minute zum Spielabbruch.

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Wenige Augenblicke vor dem Feuerzeugwurf war es zu einem Wortgefecht zwischen dem Leipziger Davie Selke und dem Osnabrücker Ersatzspieler Michael Hohnstedt gekommen, der sich hinter dem Tor der Gastgeber aufwärmte.

Stadion Osnabrück
Stadion Osnabrück

Petersen wollte die Situation schlichten und wurde am Kopf getroffen. Das zeigten die TV-Bilder.

Auf den Aufnahmen war auch zu sehen, dass das Fangnetz in diesem Bereich der Tribüne beschädigt war. Bei den Aufräumarbeiten der Choreographie zu Beginn des Spiels wurden Teile des Netzes heruntergerissen. Die Feuerwehr hatte in der Pause noch versucht, das heruntergerissene Netz notdürftig zu fixieren.

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"Ich spüre Frust, Wut und Enttäuschung. Die Gesundheit des Schiedsrichters geht vor. Im Sinne des Fußballs hatte ich gehofft, dass der Vierte Offizielle übernehmen könnte", sagte VfL-Coach Maik Walpurgis. (SERVICE: Die Stimmen zum Skandal)

"Das schadet dem VfL und dem Fußball"

Die Partie wurde daraufhin beim Stand von 1:0 für die Niedersachsen, für die Neuzugang Halil Savran schon nach 23 Sekunden getroffen hatte, zunächst für einige Minuten unterbrochen.

Wenig später verkündete der DFB dann offiziell, dass die Begegnung nicht mehr fortgesetzt werde.

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"Das ist der bitterste Tag in meiner Amtszeit als VfL-Präsident", sagte der Klubchef der Veilchen, Hermann Queckenstedt, unmittelbar danach in einer Rede über die Stadionmikrophone. "Das Spiel ist hiermit beendet. Ich bitte jetzt alle Fans, in Ruhe das Stadion zu verlassen und dem VfL treu zu bleiben."

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"Diese Aktion schadet dem VfL und dem Fußball", erklärte er und entschuldigte sich ausdrücklich bei Schiedsrichter Petersen.

Entscheidung durch das Sportgericht

Wie schwer der Referee verletzt wurde und ob der Wurf tatsächlich ihm oder dem neben ihm stehenden Selke galt, war zunächst unklar. Der 30-Jährige wurde zur Untersuchung in eine Klinik gebracht, in den Krankenwagen stieg er aber aus eigener Kraft ein.

Schiedsrichter Martin Petersen (r.) wurde von einem Feuerzeug getroffen
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"Bei dem Vorgang in Osnabrück handelt es sich um einen tätlichen Angriff auf den Schiedsrichter. Der Spielabbruch ist dann die logische und notwendige Konsequenz", sagte Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission.

Das rote Feuerzeug wurde aus dem VfL-Fanblock geworfen. Über die Wertung des Spiels muss nun das DFB-Sportgericht entscheiden.

DFB nimmt Ermittlungen auf

"Der Kontrollausschuss hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Über die Spielwertung wird dann das DFB-Sportgericht entscheiden. Daneben geht es um die sportrechtliche Sanktion gegen den Verein, dem der Vorfall zuzurechnen ist", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker in einer Stellungnahme am Montagabend.

2006 war das Zweitrundenspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Hertha BSC nach einem ähnlichen Vorfall abgebrochen worden.

Beim Stand von 2:0 für die Berliner war ein Schiedsrichter-Assistent von einem gefüllten Bierbecher am Nacken getroffen worden. Die Partie wurde zugunsten der Hauptstädter gewertet.

Osnabrück unter Schock

Die mitgereisten Leipziger Fans zeigten sich nach dem Abbruch schon siegessicher. Die Anhänger feierten trotz des Rückstands in ihrer Kurve und skandierten lautstark "Sieg".

Betretene Gesichter gab es derweil bei den Osnabrückern Spielern und ihrem Anhang. "Die Mannschaft ist von einem Chaoten um die Früchte ihrer Arbeit gebracht worden", sagte Präsident Queckenstedt bei Sky.

"Wir sitzen alle in der Kabine und sind total erschüttert und traurig. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir sind uns sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten. Was jetzt passiert, weiß ich auch nicht", sagte VfL-Spieler Nicolas Feldhahn.

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Veilchen nahe an der nächsten Sensation

Dabei sah alles nach einer Überraschung durch den Drittligisten aus, die Osnabrücker hatten ihrem Ruf als Favoritenschreck einmal mehr alle Ehre gemacht.

In der Saison 2009/10 waren die Lila-Weißen als Drittligist ins Viertelfinale vorgedrungen und hatten dabei auf dem Weg die Bundesligisten Hamburger SV und Borussia Dortmund eliminiert. Drei Jahre davor hatte man das Achtelfinale erreicht.

Savran erzielte für den Außenseiter den schnellen Führungstreffer. In der Folgezeit entwickelte sich eine hitzige und turbulente Partie mit vielen harten Zweikämpfen und wenigen Torszenen, in der die Gastgeber dem zweiten Treffer die meiste Zeit näher waren als Leipzig dem ersten. Die von Ralf Rangnick trainierten Gäste enttäuschten auf ganzer Linie.