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WM 2018: Manuel Neuer oder Marc-Andre ter Stegen als Nummer 1? Pro und Contra

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WM 2018: Manuel Neuer oder Marc-Andre ter Stegen als Nummer 1? Pro und Contra

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Neuer oder ter Stegen: Ein Dilemma

Während Manuel Neuer immer noch verletzt ist, spielt Marc-Andre ter Stegen konstant gut. Was spricht für den Weltmeister, was für Barcas Erfolgskeeper? Die SPORT1-Analyse.
Reicht es für Manuel Neuers WM-Teilnahme? Sein Bayern-Kollege Thomas Müller glaubt ja und auch Oliver Bierhoff ist optimistisch.
Michael Prieler
Michael Prieler
von Michael Prieler

Der Gesundheitszustand von Manuel Neuer treibt nicht nur den Verantwortlichen des FC Bayern München, sondern auch Bundestrainer Joachim Löw vor der WM in Russland die Sorgenfalten auf die Stirn.

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Immer wieder verzögern sich die Comebackpläne des Welttorhüters nach dessen drittem Mittelfußbruch. Erst erwarteten die FCB-Bosse Neuers Rückkehr für Januar. Doch ein Ende seiner Reha-Maßnahmen ist noch immer nicht in Sicht.

Oliver Bierhoff schraubte die Erwartungen an Neuers Comeback nun so weit zurück wie noch niemand zuvor: "Wir hoffen und wünschen es uns, dass er zu hundert Prozent belastbar ist, wenn wir nominieren", sagte der DFB-Teammanager. Stichtag wäre dementsprechend der 15. Mai, an dem der vorläufige WM-Kader bekanntgegeben wird.

Doch ergibt es Sinn, dass der Bundestrainer in der Stunde der Wahrheit wirklich auf seine etatmäßige Nummer eins zurückgreift, auch wenn diese bis dahin kaum Spielpraxis gesammelt haben dürfte?

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Oder hat vielmehr Marc-Andre ter Stegen, der mit dem FC Barcelona eine überragende Saison hinlegt und für Barca-Legende Carles Puyol schon jetzt zu den besten Torhütern der Welt zählt, seine WM-Chance verdient? SPORT1 nennt Pro und Contra in der Torwart-Frage.

Neuer kann Comeback

Für Neuer spricht, dass er aus einer Verletzung heraus in der Lage ist, schnell wieder Top-Leistungen abzurufen. Zur Erinnerung: 2014 ging der Münchner ebenfalls angeschlagen in die WM-Vorbereitung, nachdem er sich an der Schulter verletzt hatte.

Auch die EM 2016 startete Neuer mit Beschwerden. "Da hat er gezeigt, dass er nicht viel Spielpraxis, sondern eine gewisse Sicherheit braucht. Dann kann er relativ schnell auch auf hohem Niveau spielen", bescheinigt ihm Torwart-Legende Oliver Kahn im SPORT1-Interview.

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Beim WM-Titel 2014 scheute Bundestrainer Löw eh nicht davor zurück, bis zur letzten Minute auf verdiente Führungsspieler zu warten. Damals nominierte er Sami Khedira, obwohl der nach einem Kreuzbandriss bis zur Bekanntgabe des vorläufigen Kaders kein Pflichtspiel absolviert hatte.

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Löw will an Neuer festhalten

"Wir werden Manu natürlich alle Möglichkeiten offen halten", hatte Löw schon Ende 2017 über Neuer gesagt. Er sei "der beste Torhüter der Welt, unser Kapitän, und mit seiner Ausstrahlung brauchen wir ihn unbedingt". Womit Löw schon den nächsten Punkt anspricht, der für Neuer spricht: Der Ruf des Weltmeisters.

Wenn sich der 1,93-Meter-Hüne aufbaut, erstarren selbst Sturm-Größen wie Lionel Messi, wie sich im WM-Finale 2014 zeigte. "Das ist etwas anderes, wenn so ein Mann auf dem Platz steht - allein für den Gegner. Das muss sich Marc-Andre noch erarbeiten, das hat ihm Manuel Neuer voraus", findet auch Kahn.

Neuers großer Nachteil

Neuers großer Nachteil ist aber, dass er seit über einem halben Jahr nicht mehr im Tor stand. In dieser Saison kommt Neuer gerade einmal auf vier Pflichtspiele, das letzte im September. "Ich glaube schon, dass er eine gewisse Zeit an Vorlauf benötigt. Daher sollte er noch das eine oder andere Spiel machen", warnt Kahn.

Doch nimmt Jupp Heynckes bei einem möglichen Champions-League-Halbfinale Anfang Mai wirklich das Risiko in Kauf und ersetzt den stabilen Sven Ulreich durch Neuer ohne Spielrhythmus? Es wird also eng für den Weltmeister.

Zumal ausgerechnet sein eigener Werdegang zeigt, wie schnell man vom Ersatzmann zur Nummer 1 wird und andersherum. Bei der WM 2010 rutschte Neuer nur deshalb in die Startformation, weil sich Rene Adler kurz vor Turnierbeginn schwer verletzte.

Profitiert Ter Stegen von Neuers Verletzung?

Mit einer vermeintlichen 1B-Lösung zwischen den Pfosten hat die DFB-Elf also durchaus gute Erfahrungen. Denn ter Stegen ist längst dem Status "Notlösung" entwachsen, zählt bei Barca zu den Garanten für eine rekordverdächtige Saison, in denen die Katalanen wettbewerbsübergreifend erst eine einzige Niederlage kassierten.

"Für mich ist er auf dem gleichen Niveau wie Neuer. Er ist sehr ruhig und trifft immer die richtigen Entscheidungen. Er ist sehr jung und hat noch eine große Zukunft vor sich. Für mich kann er einer der besten Torhüter der Geschichte werden", schwärmt Puyol bei SPORT1.

Und: Im Gegensatz zu Neuer steht der Confed-Cup-Sieger im Saft, ist bei Barca zur unumstrittenen Nummer eins aufgestiegen. "Marc-Andre kann jederzeit eine WM spielen. Er hat sich in Barcelona durchgesetzt und dort auch extrem weiterentwickelt", sagt Kahn über ter Stegen.

Und doch scheiden sich in der T-Frage die Geister: 50 Prozent der SPORT1-User stimmten im Nummer-1-Voting für ter Stegen, 46 Prozent für Neuer und vier Prozent für Neuers Bayern-Ersatzmann Ullreich.

So gern die deutschen Fans sonst auch Bundestrainer spielen: Die heikle Entscheidung über die Position zwischen den Pfosten möchte Löw wohl keiner abnehmen.

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