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Erdogan-Affäre um Mesut Özil und Ilkay Gündogan: Christian Ziege kritisiert DFB vor WM 2018

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Erdogan-Affäre um Mesut Özil und Ilkay Gündogan: Christian Ziege kritisiert DFB vor WM 2018

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Ziege sieht WM-Ziele gefährdet

Ex-Nationalspieler Christian Ziege lässt im CHECK24 Doppelpass kein Gutes Haar am Krisenmanagement des DFB in der Erdogan-Affäre um Mesut Özil und Ilkay Gündogan.
Die Expertenrunde im CHECK24 Doppelpass greift die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil für ihr Verhalten nach dem Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan an.
cpaschwitz
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Die Dauerdebatte um die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan gefährdet nach Ansicht der Experten im CHECK24 WM Doppelpass die WM-Ziele der deutschen Mannschaft.

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"Ich glaube dass man in dem Spiel gemerkt hat, dass das nicht Gündogans Problem allein ist, sondern dass das die Mannschaft auch mitbekommt. Der Fehler ist, dass du im Moment eigentlich keinen von beiden einsetzen kann, ohne deinen Erfolg bei der WM zu gefährden", sagte Ex-Nationalspieler Christian Ziege.

In der Konsequenz werde dadurch das gesamte Team geschwächt, ergänzte Ex-Europameister Ziege:

"In der Situation, wie sie jetzt ist, kommst du vielleicht in die Bredouille, dass du keinen der beiden Spieler einsetzen kannst, und du fährst mit zwei Spielern weniger zu einer WM. Du beraubst Dich zweier Alternativen."

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Basler und Reif: Löw muss reagieren

So sieht es auch der frühere Nationalspieler Mario Basler. "Wenn die Mannschaft im ersten Spiel in Russland ausgepfiffen wird, dann muss Jogi reagieren und Özil rausnehmen. Denn er gefährdet sonst einen großen Titel", meinte der WM-Teilnehmer von 1994.

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SPORT1-Experte Marcel Reif pflichtete beiden bei. "Wenn sich die ganze Mannschaft anstecken lässt, haben wir ein Problem. Wir sprechen doch hier über einen Mannschaftssport", erklärte er:

"Die Frage ist: Hat das Auswirkungen auf die Mannschaft? Die Antwort ist: Ja! Wenn du Teil dieses Kaders sein willst, musst du mithelfen, dass Ruhe einkehrt, denn du hast dieses Foto gemacht."

Pfiffe gegen Gündogan bei WM-Generalprobe

Bei der WM-Generalprobe gegen Saudi-Arabien am Freitag (2:1) war Gündogan bei dessen Einwechslung (53.) und in der Folge bei jeder Aktion ausgepfiffen worden - was DFB-Teammanager Oliver Bierhoff  sowie  Joachim Löw verärgert hatte:

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"Dass ein Nationalspieler so ausgepfiffen wird, hilft niemanden. Ich frage mich, was soll Ilkay denn noch alles machen?", fragte der Bundestrainer.

Grund für die anhaltenden Diskussionen ist das umstrittene Foto von Özil und Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayip Erdogan.

Auf einer Wahlveranstaltung seiner Partei AKP vor Auslandstürken in London am 13. Mai hatten beide Profis Erdogan signierte Trikots ihrer Vereine Manchester City und FC Arsenal überreicht.

Mesut Özil und Ilkay Gündogan überreichten Türkeis Staatspräsident Erdogan Trikots ihrer Klubs
Mesut Özil und Ilkay Gündogan überreichten Türkeis Staatspräsident Erdogan Trikots ihrer Klubs

Auch wenn der DFB das Thema seitdem mehrfach für beendet erklärt hatte, haben die heftigen Reaktionen des Publikums am Freitag und schon eine Woche zuvor beim Test in Österreich das Gegenteil gezeigt.

Ziege übt Kritik am DFB-Krisenmanagement

Daher übte Ziege auch harsche Kritik am Krisenmanagement des DFB. "Die Sache geht jetzt schon seit Wochen, ohne dass da endgültig Ruhe reingekommen ist", sagte er.

"Wenn die beiden sich nicht wirklich äußern wollen, dann muss eben der DFB dafür sorgen, dass sich die beiden an einen Tisch setzen und die Sache geklärt wird."

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Denn eine persönliche Debatte in der Öffentlichkeit "beeinflusst dich einfach, da kann man auch nicht so einfach sagen: Da müssen die beiden durch. Du brauchst die Unterstützung der Fans".

Der 46-Jährige kann aus eigener Erfahrung nachvollziehen, was Özil und Gündogan derzeit empfinden: "Ich habe das selber am eigenen Leib zu spüren bekommen, auch in der Nationalmannschaft. Ich habe ein Scheiß-Spiel gegen Jugoslawien gemacht (bei der WM 1998, Anm. d. Red.), wurde zurecht kritisiert. Von 30 Flanken habe ich keine einzige reingebracht."

Im Länderspiel gegen Saudi-Arabien habe man gemerkt, "dass das nicht Gündogans Problem allein ist, sondern dass das die Mannschaft auch mitbekommt. Ich glaube, da können wir froh sein, dass das Turnier nicht in der Nähe von Deutschland stattfindet", so Ziege weiter.