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Nationalmannschaft: Joachim Löw vermisst einen Typ wie Klose

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Nationalmannschaft: Joachim Löw vermisst einen Typ wie Klose

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Löw: Ein Typ wie Klose fehlt uns

Bundestrainer Joachim Löw spricht über seine taktischen Erkenntnisse aus der Champions-League-Saison - und ob sein Team für die Umsetzung gerüstet ist.
Wie der DFB bestätigte, leidet Löw unter den Folgen eines Sportunfalls, bei dem eine Arterie gequetscht wurde.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Bundestrainer Joachim Löw fehlt aus gesundheitlichen Gründen bei den anstehenden EM-Quali-Spielen - umfassende Gedanken über die Entwicklung seiner Mannschaft macht er sich aber weiterhin.

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In einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem kicker spricht er unter anderem über die mit dem Sieg des FC Liverpool gekrönte Champions-League-Saison, aus der sich für ihn klare Erkenntnisse ergeben.

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Löw: "Du musst Fußball spielen wollen"

"Die beiden Halbfinalspiele in der Champions League haben gezeigt, wohin der Fußball international geht", erklärt Löw. "Dynamik und Aktionsschnelligkeit sind da wichtige Faktoren. Du musst Fußball spielen wollen, sonst hast du keine Chance. Die Mannschaften, die verhindern und nur verteidigen, werden den Anforderungen im höchsten internationalen Fußball nicht standhalten können."

Und weiter: "Ob Ajax, Tottenham, Barcelona oder Liverpool: Das sind alles Mannschaften, die eine Spielkultur und eine Idee nach vorn haben. Das ist die Basis, um international auf höchstem Niveau agieren zu können. Es geht darum, Räume freizumachen und diese zu nutzen. Es geht darum, gewinnen zu wollen durch eine Spielweise, die das auch hergibt."

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DFB-Spieler müssen Speed und Kombinationsfreude mitbringen

Auf die Frage, ob die vorhandenen DFB-Spieler Speed und Kombinationsfreude für den besagten Offensiv-Fußball vereinigen können, blickt der Bundestrainer optimistisch in die Zukunft der DFB-Elf: "Wir haben sehr begabte Spieler, die die Geschwindigkeit und die Technik für ein solch schnelles Spiel mitbringen."

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Dabei fallen vor allem einige Namen vom deutschen Meister FC Bayern: "Kimmich, Gnabry, Goretzka" - aber auch die der jungen Wilden - "Brandt, Havertz, Tah, Klostermann, Eggestein haben sich allesamt gut entwickelt und Fortschritte gemacht, auch auf internationaler Ebene."

Auf die Kritik, dass Sané, Werner und Gnabry noch zu häufig den ersten Ball nicht optimal verarbeiten, entgegnet der 59-Jährige: "Alle drei Genannten haben eine gute Ausbildung und Fortschritte gemacht, gerade Werner und Sané sind in diesen engen Räumen besser geworden als vor zwei, drei Jahren. Aber sie haben auch noch Luft nach oben, sie sind noch lange keine Ronaldo oder Messi."

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Einen wie Klose "haben wir derzeit nicht" 

Im Großen und Ganzen sieht Löw die Abteilung Attacke gut aufgestellt: "Unsere jetzige Lösung im Sturm ist schon sehr gut. Gnabry oder Marco Reus spielen flexibel, die gehen vorn rein, kommen in die Zwischenräume. Sie sind für die Gegner schwer zu berechnen."

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Aber: Seit dem Rücktritt von Klose fehlt ein echter Neuner in der deutschen Nationalmannschaft: "Grundsätzlich wäre schon ein Spielertyp, der im Zentrum spielt und präsent ist, der kopfballstark und fußballerisch gut ist, der Gegner bindet, eine gute Option", so Löw. "Den haben wir derzeit nicht. Miroslav Klose war so einer, der konnte fast alles sehr gut."

Davie Selke von Hertha BSC könnte solch ein Stürmer sein. Er habe "positive Ansätze", doch beim 24-Jährigen müsse noch "ein Entwicklungsschub kommen". "Ich würde mir wünschen, dass solch ein Spieler auch mal 12, 15 Tore in einer Saison erzielt", sagt der Bundestrainer. "Denn das muss ein Spieler schon machen, der für Deutschland etwas Entscheidendes international bewegen will."

Sane und Werner tun der Bundesliga gut

Abschließend äußerte sich Löw noch zu den Wechselgerüchten von Sane und Werner zum Rekordmeister aus München: "Ich weiß nicht, wie die Bayern planen. Aber für die Bundesliga wäre es generell erfreulich, wenn ein Leroy Sane zurückkommt oder ein Timo Werner in Deutschland bleibt."

In den anstehenden EM-Qualifikationsspielen in Weißrussland (8. Juni) und gegen Estland (11. Juni) wird Löw den eingeleiteten Umbruch weiter vorantreiben und "gegen Mannschaften, die defensiver agieren und nach vorn kaum etwas unternehmen" entweder auf ein "4-3-3-System" oder ein 3-4-3 setzen.