Bereits vor dem rein englischen Europa-League-Finale zwischen dem FC Chelsea und dem FC Arsenal stand der Austragungsort Baku heftig in der Kritik. Durch eine Freikarten-Aktion sorgten die Veranstalter für einen weiteren Eklat.
Fans wohl ohne Karten zum EL-Finale
© Getty Images
Wie die englische Zeitung Times berichtet, waren die aserbaidschanischen Behörden von den TV-Bildern der spärlich gefüllten Tribüne überhaupt nicht begeistert. So beschlossen sie kurz nach Spielbeginn die Öffnung der Drehtore und ließen Interessierte kostenlos ins Stadion.
"Nach 30 Minuten füllten sich plötzlich viele der leeren Ränge um uns herum", wird ein Arsenal-Fan in der Times zitiert. Die Freikarteninhaber wären außerdem mit Flaggen der Gunners ausgestattet worden.
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Manche der britischen Fußballfans hatten teilweise mehrere hundert Pfund für ein Final-Ticket gezahlt. Dementsprechend groß dürfte der Zorn dieser Stadionbesucher auf diese Aktion gewesen sein.
UEFA distanziert sich
In dem Bericht der englischen Zeitung heißt es außerdem, dass die UEFA mit der Freikarten-Entscheidung überhaupt nicht zufrieden sei. Diese sei von den örtlichen Behörden getroffen worden.
Der europäische Fußballverband war bereits nach der Vergabe des Endspiels an Aserbaidschan heftig kritisiert worden. Der armenische Arsenal-Profi Henrikh Mhykitaryan war aus politischen Gründen gar nicht erst mit seinen Kollegen nach Aserbaidschan gereist.
Es ist davon auszugehen, dass sich die UEFA auch in den kommenden Monaten weiter unangenehme Fragen zum Thema Aserbaidschan gefallen lassen muss. Für die Europameisterschaft 2020, welche in ganz Europa stattfinden wird, erhielt Baku ebenfalls den Zuschlag als einer von zwölf Austragungsorte.