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Sanes Aus ist eine Botschaft

Die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw, Leroy Sane nicht mit zur WM zu nehmen, hat überrascht - ist aber nachvollziehbar. Der SPORT1-Kommentar.
Mit Videobutton - Kommentar Florian Plettenberg zu Leroy Sane.jpg
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Picture Alliance/SPORT1
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Leroy Sane ist mit Talent gesegnet wie kaum ein anderer Spieler seines Jahrgangs. Er hat sich im Stahlbad der Premier League durchgesetzt. Er reifte bei Manchester City zum Superstar. Er wurde in dieser Saison sogar zum besten Nachwuchskicker der Liga ausgezeichnet.

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Sane schaffte vor dem WM-Start aber unfreiwillig etwas, was ihm das WM-Ticket kostete: Er erzürnte den Bundestrainer. Nicht menschlich, sondern mit seiner Spielweise.

Wer Joachim Löw bei der 1:2-Pleite gegen Österreich an der Seitenlinie beobachtete, der sah, dass ihm das Spiel von Sane nicht gefiel. Er tobte bei Sanes Ballverlusten, sie ließen ihn von der Trainerbank aufstehen, sie brachten Löw dazu aus Ärger sogar abzuwinken. Der Bundestrainer erweckte den Eindruck, dass er selbst nicht glauben konnte, dass sich der Jung-Star im Dress der Nationalmannschaft abermals schwertat.

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Dass ihn Löw nun für die WM gestrichen hat ist zwar hart, dafür aber konsequent und nachvollziehbar.

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In Klagenfurt enttäuschte Sane - wie schon im vorletzten Test gegen Brasilien. Damals gab es indirekt Rüffel von Toni Kroos. Diesmal von Löw, weil sich der 22-Jährige zu oft in Gegenspielern verrannte, den entscheidenden Moment des Passes verpasste und zu oft die falsche Entscheidung traf. Kurzum: Sane zeigte zum wiederholten Male nicht die Leistung, die man sich von ihm erhoffen durfte. Denn er ist zweifellos ein Spieler, der alles im Repertoire hat, um eines Tages einer der ganz Großen zu werden: Tempo, Technik, Torgefahr. Einfach das gewisse Etwas.

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Sane nun als Bauernopfer für die Österreich-Pleite zu bezeichnen wäre aber falsch. Die Entscheidung ihn zu streichen, ist von Löw vielmehr die Botschaft an alle anderen Hochtalentierten im Kader: Nicht überheblich werden, sich einer Sache nicht zu sicher zu sein, demütig zu bleiben.

Spieler wie Brandt, Goretzka, Werner und selbst Kimmich dürfen sich im Dress der Nationalmannschaft fortan nicht mehr allein auf ihr Talent verlassen. Denn für den WM-Titel muss Talent in Leistung umgemünzt werden. Sane hat das in seinen zwölf Länderspielen bislang nicht geschafft.