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DFB-Frauen: Bernd Schröder von Turbine Potsdam kontert Kritik von Silvia Neid

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DFB-Frauen: Bernd Schröder von Turbine Potsdam kontert Kritik von Silvia Neid

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Auch Schröder attackiert Neid

Frauenfußball-Ikone Bernd Schröder reagiert bei SPORT1 auf die Vorwürfe der Bundestrainerin gegen die Bundesliga. Er erkennt darin eine Ausrede.
Bernd Schröder arbeitet mit einer kurzen Unterbrechung schon seit 1971 für Turbine Potsdam
Bernd Schröder arbeitet mit einer kurzen Unterbrechung schon seit 1971 für Turbine Potsdam
© Getty Images
Mathias Frohnapfel
Mathias Frohnapfel
von Mathias Frohnapfel

Die WM ist für die deutsche Frauennationalmannschaft kaum zu Ende, da ist die Aufarbeitung im vollen Gang.

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Denn nach dem enttäuschenden vierten Platz geht die Auseinandersetzung zwischen Bundestrainerin Silvia Neid und den Bundesliga-Trainern weiter.

"Wenn ich Vierter werde, ist es die klare Logik zu sagen, dass ich Fehler gemacht habe. Oder die Spielerinnen waren nicht gut genug. Das lasse ich aber so nicht stehen", kritisierte Bernd Schröder, Erfolgstrainer von Turbine Potsdam, die Bundestrainerin im Gespräch mit SPORT1.

"Ich muss doch mal Selbstkritik üben, wie es die U21 nach dem EM-Aus gemacht hat", sagte Schröder weiter.

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Nur eine Retourkutsche?

Besonders übel stößt Schröder auf, dass Neid den Bundesliga-Trainern vorwirft, die "Spielerinnen in einem katastrophalen Zustand" zum DFB-Team geschickt zu haben.

Er wertet das als Retourkutsche auf die Kritik von Colin Bell an der Trainerin. Der Coach vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt hatte Neid unter anderem für Spielweise und taktisches Konzept angegriffen.

Es gehe darum, den Wert der Kritik zu erkennen, erklärte Schröder. "Wir sind die stärkste Liga der Welt, wir haben genug hervorragende Spieler, wenn ich dann nichts daraus mache, tut es mir leid", schimpfte er.

Die Niederlage gegen England im Spiel um Platz 3 wertete der 72-Jährige jetzt als den WM-Tiefpunkt.

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Schröder verteidigt Spielerinnen

Seine eigenen drei Spielerinnen seien auf jeden Fall fit gewesen, stellte Schröder fest. Zugleich räumte er ein, dass das womöglich nicht bei allen Nationalspielerinnen nach einer langen Saison der Fall gewesen sei.

"Wir hatten die Spielerinnen zehn Tage in der WM-Vorbereitung und das war Regeneration", hatte Neid mit Blick auf den Zustand der Spielerinnen gemäkelt.

England v Germany:  3rd Place Play-off - FIFA Women's World Cup 2015
England v Germany: 3rd Place Play-off - FIFA Women's World Cup 2015

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sprang Neid zur Seite. "Auch wenn es diesmal nicht für ganz oben gereicht hat, bleibt das positive Fazit, dass wir zu den besten vier Teams der Welt zählen und uns für Olympia qualifiziert haben", sagte der 64-Jährige am Sonntag.

"Mit den Erkenntnissen des Turniers und ihrer Erfahrung wird Silvia Neid die Mannschaft optimal auf Rio vorbereiten", betonte der DFB-Chef.

"Mental nicht richtig vorbereitet"

Schröder plädiert indes dafür, dass Nationalteam und Bundesliga-Trainer nun schnellstmöglich aus den Fehlern während der WM lernen müssten.

Seiner Meinung nach war das verlorene Halbfinale gegen die USA der Knackpunkt. "Wir hatten keinen Plan B gehabt, wir hätten noch drei Stunden spielen können und hätten kein Tor geschossen", monierte Schröder und fügte hinzu: "Wir waren mental einfach nicht richtig vorbereitet."

Und er stimmte mit Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann überein, dass sich die Mannschaft "technisch weiterentwickeln" müsse.

"Wir sind nicht in der Lage, das System zu ändern, mit dem System hat auch die U17 im EM-Halbfinale gegen die Schweiz verloren", ärgerte sich Schröder über das starre Festhalten am 4-2-3-1.