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WM-Farce: Bundesliga-Stars dürfen nicht zu ihren Nationalteams

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WM-Farce: Bundesliga-Stars dürfen nicht zu ihren Nationalteams

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Stars dürfen nicht zu Nationalteams

Die anstehende Länderspielpause passt den Bundesligisten überhaupt nicht in ihre Planungen. Nicht nur der FC Bayern will seine Spieler nicht abstellen.
Robert Lewandowski will sich vorerst nicht mit Gerd Müllers Rekord von 40 Saisontoren beschäftigen.
Bjarne Lassen
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Ende März stehen die ersten Qualifikationsspiele für die WM 2022 auf dem Programm. Sicher ist allerdings, dass die Nationalteams dann auf einige Spieler nicht zurückgreifen können.

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Denn die FIFA hat die wegen der Corona-Pandemie modifizierte Abstellungspflicht bis Ende April verlängert. Damit müssen die Bundesligisten ihre Spieler für die März-Länderspiele nicht abstellen, wenn am Ort des Vereins oder am Ort des Länderspiels eine zwingende Quarantäne von fünf Tagen oder eine Reisebeschränkung zu einem dieser Orte besteht.

Bayern wegen Lewandowski in Kontakt mit Behörden

Deshalb muss die polnische Nationalmannschaft möglicherweise ohne Robert Lewandowski auskommen. Der FC Bayern prüft für das Spiel der Polen gegen England im Londoner Wembleystadion (31. März) wegen der Reise in ein Corona-Risikogebiet die Abstellung seines Toptorjägers.

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"Bei Robert wird es so sein, dass wir abwarten und dann entscheiden. Natürlich ganz im Sinne des Vereins, denn wir brauchen alle Spieler im Spiel gegen Leipzig. Wir warten ab, was die Behörden dazu sagen. Deswegen haben wir noch ein paar Tage Zeit, um dann die Entscheidung zu treffen", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick nach dem Champions-League-Achtelfinale gegen Lazio Rom.

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Aktuell müssten Personen, die einen Aufenthalt in einem als "Virusvarianten-Gebiet" eingestuften Land - wie England es ist - hinter sich haben, nach der Einreise nach Deutschland eine 14-tägige häusliche Quarantäne einhalten. Die bayerische Gesundheitsbehörde schreibt dazu: "Die Möglichkeit, die Quarantänezeit zu verkürzen, besteht in diesem Fall nicht."

Flick: "Alaba wird nicht dabei sein"

Die Bayern müssten also auf jeden Fall im auf die Länderspiele folgenden Bundesliga-Topspiel bei Verfolger RB Leipzig auf Lewandowski verzichten. "Wir gehen natürlich kein Risiko ein. Wir wollen die Spieler, wenn sie zurückkommen, auch direkt wieder bei uns im Mannschaftstraining oder im Spielrhythmus haben", betonte Flick. Das werde bei der Entscheidung berücksichtigt. (Bundesliga: RB Leipzig - FC Bayern, am 3. April ab 18.30 Uhr im LIVETICKER)

Unter anderem sind auch die österreichischen Nationalspieler David Alaba, Marcel Sabitzer (RB Leipzig) und Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt) davon betroffen. Die ÖFB-Auswahl tritt am 25. März in Schottland an. "David wird beim ersten Spiel in Schottland nicht dabei sein", versicherte Flick.

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Österreich nominiert 43 Spieler

Zuvor hatte bereits der Verband mitgeteilt, für dieses Spiel wohl ohne seine Deutschland-Legionäre planen zu müssen. Deshalb nominierte Österreichs Teamchef Franco Foda ein Großaufgebot von 43 Spielern für die anstehenden drei WM-Qualifikationsspiele.

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"Es gab in dieser Situation keine zufriedenstellende Option", sagte Foda in einer Verbandsmitteilung vom Montag. Der schottische Verband hatte der Verlegung an einen neutralen Ort eine Absage erteilt.

Auch RB Leipzig wird in der anstehenden Länderspielpause keine Nationalspieler in Corona-Mutationsgebiete schicken. Das teilte Trainer Julian Nagelsmann am Mittwoch mit.

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"Wir können sagen, dass wir keinen Spieler in Risikovariantengebiete entsenden werden, sodass eine 14-tägige Quarantäne danach notwendig wäre", machte Nagelsmann deutlich.

Grundsätzlich seien die Entscheidungen über die Entsendung einzelner Spieler noch nicht gefallen, laut Nagelsmann arbeite das Teammanagement aktuell an "individuellen Lösungen". 

Torwart Peter Gulacsi und Willi Orban (beide Ungarn), Emil Forsberg (Schweden), Dani Olmo (Spanien), Justin Kluivert (Niederlande U21) und Ersatzkeeper Josep Martinez (Spanien U21) sind bislang von ihren Verbänden eingeladen worden. 

Zorc: Werden nicht abstellen, wenn uns Nachteile entstehen

Michael Zorc, Sportdirektor von Borussia Dortmund, erklärte zudem in der Bild: "Wir werden keinen Spieler abstellen, wenn uns dadurch Nachteile entstehen."

Daher werden Jude Bellingham und Giovanni Reyna nicht für ihre Nationalmannschaften auflaufen können. Bellingham wurde von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate für die WM-Qualifikationsspiele gegen San Marino, Albanien und Polen nominiert.

Reyna zählt zum US-Kader, der ein Freundschaftsspiel gegen Nordirland bestreitet. Neben dem 18-Jährigen fehlen gegen die Nordiren außerdem Anthony Brooks (VfL Wolfsburg), Chris Richards (TSG Hoffenheim), Tyler Adams (RB Leipzig) und Josh Sargent (Werder Bremen).

Tschechien und die Slowakei, die ebenfalls auf der Virusvarianten-Liste stehen, bauen auf Entgegenkommen, müssen aber wohl zumindest bei ihren Heimspielen auf Spieler wie Vladimir Darida (Hertha BSC) oder Ondrej Duda (1. FC Köln) verzichten.

Doch nicht nur Verantwortliche aus der Bundesliga wehren sich vehement gegen die Abstellungen. Auch Jürgen Klopp und Pep Guardiola wollen ihre Spieler nicht ziehen lassen.

Guardiola: "Das macht keinen Sinn"

Klopp verstehe die "Zwänge der Fußballverbände, aber es ist gerade eine Zeit, in der wir nicht alle glücklich machen können. Und wir müssen eingestehen, dass die Spieler von den Vereinen bezahlt werden. Also bedeutet das, dass wir die oberste Priorität genießen müssen."

Guardiola betonte, er würde alle Spieler gerne gehen lassen und habe dies noch nie einem seiner Schützlinge verweigert. Aber: "Es macht keinen Sinn, zur Nationalmannschaft zu reisen und dann zehn Tage in Quarantäne zu gehen. Wir investieren viel Zeit, Mühe und Geld. Wenn dann sechs, sieben Spieler so lange ausfallen - das macht keinen Sinn."

Insgesamt haben 16 von 20 Premier-League-Klubs Nationalspieler aus Ländern der roten Liste im Aufgebot, 57 Profis könnten bei den Länderspielen fehlen.

Natürlich schaut auch Bundestrainer Joachim Löw dieser Tage gespannt auf die Experten vom Auswärtigen Amt, Gesundheits- und Innenministerium. Denn sie bestimmen schließlich darüber, welche Länder als sogenannte Virusvarianten-Gebiete eingestuft werden - und damit, ob Löw seine fünf England-Legionäre zum Start der WM-Qualifikation berufen kann.

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Aktuell stünden Ilkay Gündogan, Timo Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Bernd Leno höchstens für das Auswärtsspiel in Rumänien am 28. März zur Verfügung.

Die Voraussetzung dafür, um dort in die DFB-Blase einzutreten, wären zwei bis drei weitere, negative Tests. Für die Heimspiele in Duisburg gegen Island (25.) und Nordmazedonien (31.) fielen die Spieler wegen der aktuell gültigen Quarantäne-Anordnung aus - weil Großbritannien als Ursprungsgebiet der Mutante B.1.1.7. gilt.