Schwedens Kapitän Tobias Karlsson wollte bei der EM im erzkonservativen Polen mit einer regenbogenfarbenen Kapitänsbinde ein Zeichen für Toleranz setzen - doch die Turnierleitung machte ihm einen Tag vor dem Turnierstart einen Strich durch die Rechnung.
Binde für Schwulen-Toleranz verboten
© Johan Flinck
Das Gremium des Europäischen Handballverbandes (EHF) teilte am Donnerstag mit, dass die Spielführerbinde "als Teil des Trikotsatzes anzusehen" sei und deswegen "eine Farbe oder mehrere Farben der jeweiligen Nation" enthalten müsse.
Gleiches gelte auch für Socken, Leggings und Longsleeves.
"Die EHF hindert uns daran, dafür einzutreten, wofür wir stehen" ließ Karlsson auf der schwedischen Verbandsseite verlauten.
"Ich denke, dass das sehr traurig ist. Wir hatten die EHF vorher gefragt, ob es ok ist und wir bekamen Anfang der Woche grünes Licht. Dann gibt es einen Tag vor Turnierstart so eine Wendung", wurde Karlsson bei SVT Sport konkreter.
Die Regenbogenfahne gilt als internationales Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung.
Die EHF will ihre Regel zur Kleiderfrage allerdings allgemein verstanden wissen.
"Die Entscheidung der EHF lautet, Slogans und Statements nicht über die Spielkleidung zu transportieren. Das hat aber nichts mit dem Inhalt zu tun", sagte EHF-Generalsekretät Michael Wiederer am Freitag: "Darüber wurden alle Mannschaften informiert."