Für die deutschen Handball-Ladies geht es nach zahlreichen Enttäuschungen bei den letzten Turnieren wieder vorwärts.
So tickt der Schöpfer des Frauen-Wunders
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In einer EM-Hammergruppe setzten sich die DHB-Frauen durch und sicherten sich sogar den Gruppensieg, was selbst Experten überraschte.
Großen Anteil am Aufschwung hat Trainer Michael "Beagle" Biegler, der das Team wieder wach geküsst hat.
In der Zwischenrunde ( LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) warten mit Serbien (Sa., ab 16.05 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) , Spanien und EM-Gastgeber Schweden die nächsten dicken Brocken auf das Biegler-Team.
Der "Wunderheiler" selbst hat sich nach eigenen Angaben nichts Besonderes ausgedacht, keine Psycho-Tricks für die Frauen.
"Ich mache definitiv kein anderes Training als die 32 Jahre vorher. Ich spreche nicht anders, ich gucke nicht anders. Noch ist keine weggelaufen im Training", erklärte Biegler seinen Erfolg mit dem Frauen-Team.
Dabei sind die deutschen Ladies die erste Trainerstation von "Beagle" im Frauen-Bereich.
Biegler hatte anderen Plan
Eigentlich war der Plan auch ein anderer, nach seinem Rücktritt als polnischer Nationaltrainer und der Insolvenz des HSV Hamburg.
Der Handball-Weltverband hatte angefragt für ein Entwicklungshilfe-Projekt in Uganda. Doch DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld grätschte dazwischen und überzeugte den 55-Jährigen vom Trainerjob bei den deutschen Frauen.
Biegler, der mit SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar befreundet ist, soll die DHB-Ladies zur Heim-WM 2017 führen und die nötigen Strukturveränderungen vorantreiben.
Direkte Art funktioniert
Dabei muss "Beagle" ähnlich überzeugend auftreten, wie gegenüber seinen Spielerinnen. In einer Auszeit im Frankreich-Spiel fand Biegler deutliche Worte: "Wir haben gegen den Vize-Olympiasieger ein 11:11. Wir haben die bei 8:4 in der Tasche. Und jetzt spielen wir so einen Krims-Krams." Aber auch der direkte Appell ist dem 55-Jährigen nicht fremd. "Jetzt werden wir mal ein bisschen rattiger", forderte Biegler in seiner Ansprache während der Auszeit.
Dennoch, sein Team hat den 55-Jährigen bereits ins Herz geschlossen. "Er hat in alle Bereiche Bewegung reingebracht", schwärmte Kapitänin Anna Loerper. Dabei gilt Biegler als harter Hund und grummeliger Vertreter seiner Zunft, der das Herz aber am rechten Fleck hat. Offenbar kommt er mit dieser Art aber bestens bei den deutschen Damen an.