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DHB: Alfred Gislason soll deutschen Handball zu Olympia-Medaille führen

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DHB: Alfred Gislason soll deutschen Handball zu Olympia-Medaille führen

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Das ist Gislasons Plan beim DHB

Alfred Gislason tritt beim DHB die Nachfolge von Christian Prokop als Bundestrainer an. Über kurz oder lang soll er das Team zurück in die Weltspitze führen.
Nach dem fünften Platz bei der EM wollte der DHB eigentlich mit Bundestrainer Christian Prokop weitermachen. Dann wurde er doch entlassen. Die Führung erklärt, weshalb.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Sven Sartison

Mit der Entlassung von Bundestrainer Christian Prokop sorgte der DHB am Donnerstag für einen Paukenschlag.

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Trotz aller Treuebekenntnisse während der Europameisterschaft im Januar, bei der die deutsche Mannschaft das Ziel Halbfinale verpasste und mit Platz fünf abschloss, musste der 41-Jährige nach drei Jahren im Amt seinen Hut nehmen.

Den Nachfolger präsentierte der Deutsche Handball Bund direkt mit. Unter der Leitung des früheren Kieler Erfolgscoachs Alfred Gislason plant man beim DHB die Rückkehr in die absolute Weltspitze, das Ziel einer Olympia-Medaille im Sommer in Tokio fest im Blick.

"Ich glaube, dass die Mannschaft mit Alfred erfolgreich sein wird, weil er durch seine Persönlichkeit und seine unzweifelhaft vorhandenen Erfolge als Spieler und Trainer eine Autoritätsperson innerhalb und außerhalb des Feldes darstellt. Ich glaube, dass wir mit ihm eine gute Wahl getroffen haben", begründete Vize-Präsident Bob Hanning bei SPORT1 die Entscheidung für Gislason.

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Gislason feiert als Vereinstrainer unzählige Titel

Dass den Verantwortlichen des DHB um Präsident Andreas Michelmann und Hanning sowie Sportdirektor Axel Kromer mit der Verpflichtung des Isländers ein echter Coup gelungen ist, stellt dessen bisherige Karriere eindrucksvoll unter Beweis.

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Sieben Mal holte der 60-Jährige als Verantwortlicher mit dem SC Magdeburg und dem THW Kiel die Meisterschaft, sechs Mal den DHB-Pokal und drei Mal die Champions League. Hinzu kommen etliche Auszeichnungen als "Trainer des Jahres" und "Trainer der Saison".

Im Sommer folgte dann das vorläufige Ende seiner Trainer-Karriere, nach elf Jahren beendete er seine Tätigkeit an der Förde und meldete sich daraufhin sogar arbeitslos.

"Die Pause war nötig, das habe ich gemerkt. Aber nach ein paar Monaten hatte ich die Schnauze voll von der Pause, dann hat es wieder gejuckt, im Handball zu arbeiten. In dieser Zeit habe ich mehrere Anfragen von Klubs und Nationalteams abgesagt, weil ich erst im neuen Jahr wieder anfangen wollte", erklärte er auf seiner Antritts-PK.

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DHB wollte ursprünglich mit Prokop in Olympia-Quali gehen

Entsprechend schlug man beim DHB zu, als man hörte, dass Gislason wieder auf dem Markt sei. "Wir sind eigentlich davon ausgegangen, mit Christian die Olympia-Quali zu spielen. Aber die Waage wurde zum kippen gebracht, als klar war, dass man eine andere Option hat. Das war ein entscheidender Punkt", erklärte HBL-Boss Uwe Schwenker.

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Erstmals an der Seitenlinie stehen wird Gislason am 13. März, wenn Deutschland in Magdeburg ein Testspiel gegen die Niederlande absolviert. Eine lange Anreise wird er dabei nicht haben. "Ich habe meinen Wohnsitz bei Magdeburg behalten", sagte er.

Doch nicht nur in der GETEC Arena werden vermutlich alle Augen auf den ehemaligen Profi von TUSEM Essen gerichtet sein. In den turbulenten Zeiten in denen sich der DHB aktuell befindet, bleibt abzuwarten, wie der oftmals sture Isländer mit dem Wirbel um seine Personalie und die vielen offenen Unruherede im Umfeld umgeht.

Gislason will an Spielerpersonal festhalten

Im Hinblick auf die anstehende Olympia-Qualifikation im April will sich Gislason nun zunächst einmal einen Überblick verschaffen. "Ich werde die deutschen Spiele aus der letzten Zeit erstmal analysieren. Danach werde ich den Lehrgang vorbereiten und freue mich auf das Länderspiel in Magdeburg", erkläre er.

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Personell, das machte er klar, wolle er im Vergleich zu seinem Vorgänger Christian Prokop "nicht groß am Kader rütteln". Große Hoffnungen legt er dabei insbesondere in seinen starken Mittelblock mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek, die er aus Kieler Zeiten kennt und die Rückkehr einiger verletzter Spieler wie etwa Martin Strobel.

Dass die personelle Zusammenstellung der Mannschaft jedoch ohnehin nicht das große Problem des deutschen Handballs ist, machte auch die Europameisterschaft deutlich. Hendrik Pekeler schaffte es zuletzt bei der EM ins All-Star-Team, Shooting-Star Timo Kastening wurde von der EHF ins Team der Hauptrunde gewählt. Und auch sonst befindet sich die Mannschaft in einem guten Gleichgewicht zwischen alten, erfahrenen Hasen und jungen, dynamischen Talenten.

"Ich kenne die Spieler alle natürlich sehr gut. Grundsätzlich möchte ich darauf aufbauen, was bei der EM passiert ist. Ich weiß, dass wir eine sehr gute Mischung haben und bin zuversichtlich für die Olympia-Qualifikation", zeigte sich Gislason daher zufrieden mit dem ihm zur Verfügung stehenden Personal.

Spielerische Defizite das Hauptproblem

Stellschrauben sieht er dagegen in anderen Bereichen, allen voran im spielerischen Bereich.

Insbesondere im Angriff offenbarte die DHB-Auswahl unter Prokop immer wieder erhebliche Defizite im Angriff, gegen eine formierte Abwehr fehlten - auch in Ermangelung eines richtiger Strategen - oftmals die zündenden Ideen und auch die zweite Welle funktionierte nur selten.

Zunächst will Gislason nun aber erst einmal für "eine gute Stimmung in der Mannschaft" sorgen, alles andere brauche seine Zeit, meinte er: "Handballerisch habe ich viele Ideen, aber die kann ich nicht alle in ein, zwei Spielen schon umsetzen."

Mit dem Ziel einer Olympia-Medaille vor Augen bleiben Gislason jetzt fünfeinhalb Monate, um den DHB wieder in die Spur zu bringen.