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Alles zum Korruptions-Skandal der FIFA und Sepp Blatter im LIVETICKER

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Alles zum Korruptions-Skandal der FIFA und Sepp Blatter im LIVETICKER

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Blatter: Können nicht jeden überwachen

Die FIFA steckt nach den Verhaftungen vom Mittwoch tief im Korruptionssumpf. Und das ausgerechnet vor den Präsidentschaftswahlen am Freitag. Der Skandal im Ticker.
FBL-FIFA-CORRUPTION
FBL-FIFA-CORRUPTION
© Getty Images

Die FIFA in der Krise: Festnahmen hoher Fußballfunktionäre am Mittwochmorgen stürzten die FIFA ins Chaos. Präsident Sepp Blatter steht in der Kritik, Sponsoren gehen auf Distanz.

Zwar prangerte der Schweizer die Verfehlungen der verhafteten Funktionäre in seiner Rede zur Eröffnung des 65. FIFA-Kongresses in Zürich an und versprach den Ermittlungsbehörden volle Unterstützung durch den Weltverband. Persönlich wollte Blatter aber keine Verantwortung für den Skandal übernehmen.

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Zuvor hatte sich auch schon UEFA-Präsident Michel Platini auf einer Pressekonferenz zu den Vorkommnissen geäußert und den Rücktritt des 79-Jährigen gefordert. Der Franzose kündigte außerdem an, dass die überwiegende Mehrheit der europäischen Nationalverbände für Blatters Gegenkandidat Prinz Ali stimmen werde.

Von einem zunächst angekündigten Boykott des FIFA-Kongresses sieht die UEFA nach Verhandlungen am Donnerstagmittag dagegen ab. Im Falle einer Wiederwahl Blatters ließ Platini den UEFA-Mitgliedern aber alle Reaktionsmöglichkeiten offen - vom Turnierboykott bis zum Austritt.

Alle Entwicklungen im FIFA-Skandal hier im LIVETICKER:

(Hier aktualisieren)

+++ 19.40 Uhr: Weinreich attackiert UEFA bei SPORT1 +++

Jens Weinreich, Journalist und Experte für Korruption im Sport, hat die UEFA für ihr Verhalten im FIFA-Skandal scharf kritisiert.

"Was die UEFA heute gemacht hat, war dumm, feige und opportunistisch", sagte Weinreich bei SPORT1. UEFA-Präsident Michel Platini hatte am Donnerstag zwar den Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter gefordert, trotzdem entschied sich die Europäische Fußball-Union gegen einen Boykott des FIFA-Kongresses in Zürich.

+++ 19.13 Uhr: CONCACAF suspendiert Webb +++

Der Fußball-Verband für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF) hat die beiden festgenommenen Funktionäre Jeffrey Webb (Kaimaninseln) und Eduardo Li (Costa Rica) gemäß der Statuten vorübergehend ihrer Ämter enthoben.

+++ 17.57 Uhr: Bach lobt Brasilien +++

Der IOC-Boss gratuliert der FIFA nochmals zum großartigen Verlauf der WM 2014 und ist sich sicher, dass die olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ein ähnlicher Erfolg werden.

+++ 17.53 Uhr: IOC-Präsident Bach besteigt das Podium +++

"Es sind schwierige und traurige, aber auch sehr wichtige Tage für die FIFA. Dieser Sport wird von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt geliebt - ich bin einer davon", sagt Thomas Bach.

Thomas Bach ist Präsident des IOC
Thomas Bach ist Präsident des IOC

Der Präsident des Internationalen Olympischen Kommitees stellt aber auch klar: "In der olympischen Agenda 2020 haben wir eine Null-Toleranz-Politik gegen Korruption. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass so etwas sehr schmerzhaft sein kann, aber auch, dass es keinen anderen Weg gibt, um seine Glaubwürdigkeit zu wahren. Deshalb möchte ich die FIFA ermutigen, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um diese Dinge alle aufzuklären. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Sie diese großen Herausforderungen meistern werden."

+++ 17.24 Uhr: Blatter verlässt die Bühne +++

Und damit geht der FIFA-Kongress zu seiner eigentlichen Tagesordnung über.

+++ 17.22 Uhr: Blatter gibt sich kämpferisch +++

"Wir müssen einen Weg finden, Dinge richtig zu machen. Ich werde nicht erlauben, dass die Würde von denen, die so hart für den Fußball arbeiten, zerstört wird. Die Korrupten sind in der Minderheit, aber sie müssen verantwortlich gemacht werden. Für die kann es keinen Platz geben", sagt der FIFA-Boss.

+++ 17.20 Uhr: FIFA will kooperieren +++

Blatter verspricht vollständige Aufklärung: "Diejenigen, die den Fußball korrumpieren, müssen gefunden und zur Verantwortung gezogen werden. Wir werden mit den Behörden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Schuldigen ermittelt werden. Die nächsten Monate werden nicht leicht für die FIFA. Trotzdem ist es wichtig, dass wir beginnen, das Vertrauen in die FIFA wieder herzustellen. Dies ist ein Wendepunkt. Wir müssen auf diese Herausforderungen antworten."

+++ 17.18 Uhr: Blatter spricht - und weicht aus +++

Der Präsident hält die Eröffnungsrede des 65. FIFA-Kongresses: "Die Ereignisse des gestrigen Tages haben einen dunklen Schatten über den Fußball gebracht. Aktionen von Einzelnen bringen Schande und Demütigung über den Fußball und verlangen entschiedenes Handeln. Es muss aufhören - hier und jetzt", sagt der Schweizer und schiebt nach: "Ich weiß, viele halten mich für ultimativ verantwortlich für die Handlungen unserer globalen Fußball-Familie - egal, ob es um die WM-Gastgeber geht oder um Korruptionsskandale. Aber wir können nicht jeden überwachen. Wenn jemand etwas falsch machen will, kann er dabei unentdeckt bleiben."

+++ 16.51 Uhr: Blatter ist eingetroffen +++

FIFA-Präsident Sepp Blatter ist mittlerweile am Veranstaltungsort des 65. FIFA-Kongresses in Zürich eingetroffen, will aber erwartungsgemäß keine Fragen beantworten.

+++ 16.01 Uhr: Neues Dementi aus Südafrika +++

Südafrikas Sportminister Fikile Mbalula hat die im Zuge des FIFA-Skandals erhobenen Anschuldigungen rund um die WM 2010 empört zurückgewiesen: "Wir haben mit Blick auf die WM 2010 nichts Illegales getan. Es wurden von Seiten der Regierung keine Zahlungen an irgendwelche Personen geleistet", sagte der Politiker in Johannesburg.

+++ 15.38 Uhr: Ende der PK +++

Die UEFA-Pressekonferenz mit Michel Platini ist nun beendet.

+++ 15.30 Uhr: UEFA wird sich zusammensetzen +++

Die UEFA werde sich nach dem FIFA-Kongress in Berlin zusammensetzen. Falls Blatter wiedergewählt werde, seien alle Entscheidungen dann Ergebnis eines demokratischen Prozesses in der UEFA. Die "Beziehungen zur FIFA" würden dann überprüft, sagt Platini: "Wir werden alle Möglichkeiten auf den Tisch legen." Der Franzose weiß nicht, ob einige Nationalverbände einen WM-Boykott in Betracht ziehen. Er selbst hoffe nicht, dass dieser Fall eintrete.

+++ 15.26 Uhr: "Ich kenne sein System nicht" +++

"Ich kenne sein System nicht", versichert Platini über die Machenschaften Blatters in der FIFA.

+++ 15.24 Uhr: Platini fordert Respekt für Fußball +++

"Die FIFA ist die Heimat des Fußballs, der Regeln des Fußballs. Aber der Sport, die Spieler und die Statuten müssen respektiert werden", so Platini.

+++ 15.20 Uhr: Platini schließt Turnier-Boykott nicht aus +++

"Nach der Wahl werden wir abhängig vom Ergebnis auf einem Treffen alle Möglichkeiten abwägen", so Platini auf die Frage, ob die europäischen Verbände spätere FIFA-Turniere boykottieren könnten: "Wir können mit der FIFA so nicht weitermachen."

+++ 15.18 Uhr: Platini fordert FIFA-Reformen +++

"Wenn die FIFA die nötigen Reformen nicht durchführt, dann muss sich was tun. Dann müssen wir das machen, was die FIFA nicht gemacht hat", so Platini.

+++ 15.14 Uhr: Platini glaubt an Blatter-Niederlage +++

"Ich glaube, er kann wirklich geschlagen werden. Vor dem, was gestern passiert ist hätte ich gesagt nein, auf keinen Fall. Aber jetzt denken viele Menschen um. Ich weiß nicht, ob es reicht, aber ich glaube an ein radikales Umdenken", so Platini.

+++ 15.05 Uhr: Mindestens 45 gegen Blatter +++

"Sepp war berührt von dem, was ich gesagt habe. Ich rede wie ein Freund mit ihm. Wir haben eine lange Vergangenheit. Er war sehr traurig, aber ich sagte, wir würden Freunde bleiben. Was auch immer passiert, wir werden Freunde bleiben", so Platini: "Ich denke, es ist Strategie. Er wird auf Redner warten, die die Leute dazu bringen, für ihn zu stimmen. Ich denke, er und die FIFA haben schon verloren", so Platini über Blatter.

"Ich hoffe, 54 Stimmen aus Europa aber mindestens werden 45 oder 46 aus Europa gegen Blatter stimmen", so Platini über die zu erwartenden Stimmabgaben der UEFA-Mitglieder.

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65th FIFA Congress Previews
65th FIFA Congress Previews

+++ 15.01 Uhr: Platini: Wählt Prinz Ali! +++

"Ich möchte einen Appell loswerden an alle Verbände: Bitte unterstützt Prinz Ali. Wir brauchen die Moral. Wir brauchen die FIFA. Wir brauchen einen neuen Präsidenten", so Platini.

+++ 14.58 Uhr: Platini zu Blatter: "Ich habe genug!" +++

"Ich habe gesagt: 'Hör zu, Sepp: Wir arbeiten schon so lange zusammengearbeitet. Heute möchte ich dir sagen, bitte verlasse die FIFA. Lass es sein, tritt zurück, ich habe genug!' Ich habe es ihm ganz klar gesagt und ihm in die Augen geschaut", so Platini: "Er sagte: 'Heute kann ich nicht aufhören. Nicht zum Beginn des Kongresses.'"

+++ 14.56 Uhr: Europäische Mehrheit für Prinz Ali +++

"Wir haben uns zusammengesetzt, haben untereinander gesprochen, haben sehr viel diskutiert, wie wir bei der Wahl des FIFA-Präsidenten vorgehen. Bei der Wahl wird ein sehr, sehr großer Teil des kontinentalen Verbandes für Prinz Ali stimmen", so Platini.

+++ 14.55 Uhr: Platini: "Ich habe genug!" +++

Platini: "Ich liebe die FIFA, ich liebe die Geschichte der FIFA. Aber ich bin fertig. Ich habe genug. Das ist zu viel!"

+++ 14.53 Uhr: Platini ist da +++

Die UEFA-PK mit UEFA-Präsident Michel Platini und UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino beginnt.

+++ 14.52 Uhr: Platini forderte Blatter-Rücktritt +++

Laut Wolfgang Niersbach habe UEFA-Präsident Michel Platini FIFA-Präsident Sepp Blatter in einem Vieraugengespräch am Donnerstagmorgen zum Rücktritt aufgefordert. Der Schweizer lehnte dies jedoch ab.

+++ 14.42 Uhr: Niersbach: "Ein Stück weit kämpfen" +++

"Wir sind mehrheitlich und eindeutig für den Wechsel an der FIFA-Spitze und werden dafür am Freitag beim Kongress auch ein Stück weit kämpfen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in seiner Funktion als Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees: "Die UEFA nimmt teil und wird auch wählen. Es ist eine geheime Wahl."

+++ 14.38 Uhr: Warten auf Platini +++

Noch hat die Pressekonferenz von UEFA-Präsident Michel Platini nicht begonnen. Das Warten geht also weiter.

+++ 14.30 Uhr: Kein Boykott durch UEFA +++

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) verzichtet auf einen Boykott des Kongresses des Weltverbandes FIFA am Freitag in Zürich. Dies sagte der ehemalige Präsidentschaftskandidat Michael van Praag aus den Niederlanden am Donnerstag.

Die UEFA lehnt jedoch angesichts des neuerlichen Skandals jegliche Unterstützung für Amtsinhaber Joseph S. Blatter ab, der in seine fünfte Amtszeit gewählt werden will. Gegenkandidat von Blatter ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein. Dieser kann sich der Unterstützung der Delegierten der UEFA-Mitgliedsverbände weitgehend sicher sein.

+++ 14.28 Uhr: Auch Australien gegen Blatter +++

Auch der Australische Fußballverband hat angekündigt, für Blatters Gegenkandidat Prinz Ali abzustimmen. Damit stellen sich die Australier gegen die Erklärung des Asiatischen Fußballverbandes AFC, Blatter zu unterstützen.

+++ 14.26 Uhr: FA kündigt Konsequenz bei Blatter-Wahl an +++

Die britische FA bestätigte, dass David Gill seinen Posten im FIFA-Exekutivkomitee räumen werde, sollte Blatter morgen erneut zum Präsidenten gewählt werden.

+++ 14.19 Uhr: Europäer stimmen wohl doch ab +++

In Zürich kursiert kurz vor der UEFA-PK das Gerücht, die UEFA habe sich entschlossen, bei der FIFA-Präsidentschaftswahl abzustimmen - und zwar geschlossen für Blatters Gegenkandidat Prinz Ali.

+++ 14.06 Uhr: Kritik an Blatter "Blasphemie" +++

Ziemlich mitgenommen hat die neuerliche Kritik an Sepp Blatter offenbar den Chef des Fußballverbandes von Guinea-Bissau. Manuel Nascimento Lopes empörte sich bei Inside World Football über die Angriffe auf Blatter: "Ich bin Christ, und das ist Blasphemie!"

Zudem holte Nascimento Lopes gegen die Europäer aus: "Es geht nicht immer nur um die großen europäischen Fußballländer. Wenn man mit drei Fingern auf jemanden zeigt, zeigt einer immer auf sich selbst. Morgen werden wir für Blatter stimmen. Woher sollen wir wissen, dass es jemand anders besser machen würde?"

+++ 13.27 Uhr: Afrika unterstützt Blatter +++

Der afrikanische Fußballverband CAF hat sich gegen einen Vorschlag der UEFA geäußert, die Wahl zum FIFA-Präsidenten um sechs Monate zu verschieben. "Die CAF ist gegen eine Verlegung des Kongresses und der Wahl am 29. Mai. Bei einem Treffen am Mittwoch hat die CAF Sepp Blatter erneut ihre Unterstützung versichertt", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

+++ 13.11 Uhr: Blatter hat Krisensitzung einberufen +++

Bei Blatter schrillen die Alarmglocken: Am heutigen Vormittag hat der FIFA-Präsident ein Notfall-Meeting mit jeweils einem Repräsentanten von sechs Kontinentalverbänden einberufen. Auch UEFA-Präsident Michel Platini war dabei, wie ein FIFA-Sprecher bestätigte, allerdings gebe es "keine weitere Information".

+++ 13.05 Uhr: Britischer Premier für Ende der Ära Blatter +++

Großbritanniens Premierminister David Cameron spricht sich gegen die Wiederwahl Sepp Blatters als FIFA-Präsident aus. Camerons Sprecher teilte mit, dass der Premier den Ausführungen Whittingdales (siehe 12.57 Uhr und 12.34 Uhr) "vollständig" zustimme. Dazu gehöre auch der Aufruf eines Machtwechsels bei der FIFA.

+++ 12.57 Uhr: Auch Briten erwägen Ermittlungen +++

Der britische Sportminister Whittingdale (siehe 12.34 Uhr) erwägt Ermittlungen der britischen Behörden über Korruptionsfälle in der FIFA. Anschuldigungen würden "untersucht werden". Whittingdale habe keinen Zweifel, dass das zuständige britische Serious Fraud Office "sehr genau überprüfen werde, ob in diesem Land in irgendeiner Art und Weise Gesetze gebrochen wurden".

+++ 12.49 Uhr: Presse schießt sich auf FIFA ein +++

"Die FIFA hat immer gehofft, dass die USA sich mehr für ihren Sport interessieren - jetzt hat sie es geschafft", schreibt die New York Times süffisant angesichts der Entwicklungen der US-Justiz gegen FIFA-Funktionäre. 

Doch das ist noch eine der harmloseren Angriffe auf das System FIFA. Mehr gibt es in den internationalen Pressestimmen zum FIFA-Skandal.

+++ 12.40 Uhr: UEFA plant Pressekonferenz +++

Vertreter der UEFA besprechen gerade in einem Züricher Hotel das weitere Vorgehen des europäischen Verbandes. Präsident Michel Platini wollte sich im Medienauflauf in der Lobby nicht äußern. Es soll aber heute um 14.30 Uhr eine Pressekonferenz geben.

+++ 12.34 Uhr: Britischer Minister schließt Austritt nicht aus +++

John Whittingdale, britischer Minister für Kultur und Sport, sprach sich gestern für eine "nukleare Lösung" des Skandals für den britischen Fußballverband FA aus: Sollte Blatter am Freitag wiedergewählt werden, solle die FA aus der FIFA austreten.

Nun konkretisierte Whittingdale: "Was nach dem Freitag passiert, muss vorsichtig abgewägt werden. Noch hat die Wahl nicht stattgefunden. Ich werden danach sicherlich Greg Dyke (FA-Präsident) sprechen und die Einstellung der FA diskutieren. Es gibt einige Optionen. Ob man die nukleare Option wahrnimmt ist Entscheidung der FA", zitiert der Telegraph den Politiker.

+++ 12.20 Uhr: Ex-FIFA-Direktor: UEFA-Abspaltung möglich +++

Der frühere FIFA-Direktor Guido Tognoni schließt eine Abspaltung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nicht aus. "Das Zentrum des Fußballs ist nun mal Europa. Die UEFA hat bis jetzt immer gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Vielleicht macht sie jetzt einmal schlechte Miene zum bösen Spiel", sagte der Schweizer in einem Radio-Interview mit hr-info.

Für Tognoni, der die FIFA vor mehreren Jahren wegen eines Zerwürfnisses mit Blatter nach vielen gemeinsamen Jahren verlassen hatte, könnte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach eine wichtige Rolle bei der Neupositionierung der UEFA spielen. Der sei "ein bekennender Blatter-Gegner an der Seite der UEFA".

Blatters einstiger Wegbegleiter Tognoni hält Unkenntnis des FIFA-Chefs von den mutmaßlichen Machenschaften seiner Vorstandskollegen und engen Vertrauten für ausgeschlossen: `Das wäre eine Beleidigung seines Arbeitsstiles, wenn er jetzt sagen würde, er wusste von allem nichts."

Dennoch erwartet der frühere FIFA-Mediendirektor am Freitag Blatters Wiederwahl durch den FIFA-Kongress: "Er hat eine Mehrheit hinter sich. Er wird sich wie ein Sektenführer vor sein Volk stellen und sagen: 'Hört mal, das Böse ist draußen. Mit mir können wir das Schiff noch durch die Wogen steuern."

FBL-FIFA-CORRUPTION
Sepp Blatter und Michel Platini droht neuer Ärger
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Die Karriere des Sepp Blatter

+++ 12.10 Uhr: "Weltmeister im Werfen von Nebelkerzen" +++

Der stellvertretende IG Bau-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers hat mit Blick auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter im WM-Gastgeberland Katar die Ablösung von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter gefordert.

"Herr Blatter ist Weltmeister im Werfen von Nebelkerzen. Die FIFA ist gut beraten, sich grundsätzlich zu erneuern. Dazu gehört, dass der neue Präsident nicht Blatter ist. Ein neuer Kopf muss her", sagte Schäfers am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main.

+++ 11.59 Uhr: Putin schaltet sich ein +++

Jetzt hat sich auch der russische Staatspräsident Wladimir Putin höchstpersönlich in den FIFA-Skandal eingeschaltet und das Vorgehen der US-Justiz scharf kritisiert.

"Das ist ganz klar ein Versuch, die Wiederwahl von Joseph Blatter als FIFA-Präsident zu verhindern", sagte Putin am Donnerstag in einer Fernsehansprache: "Es ist ein extrem schwerer Bruch der Prinzipien, wie internationale Organisationen arbeiten sollten."

Die USA, so Putin, wollten ihre Rechtsprechung auf andere Länder ausweiten. Bereits am Mittwoch hatte das russische Außenministerium die USA aufgefordert, den "illegalen, exterritorialen Gebrauch der US-Rechtsprechung" zu unterlassen.

+++ 11.15 Uhr: Südafrika weist Vorwürfe zurück +++

Die südafrikanische Regierung hat die im Zuge des FIFA-Skandals erhobenen Anschuldigungen rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 zurückgewiesen.

"Nach Abschluss der WM gab es einen sauberen Prüfungsbericht. Es gab niemals irgendwelche Hinweise, dass etwas dubioses in Südafrika passiert ist", sagte Kanzleramtsminister Jeff Radebe am Donnerstagmittag.

Am Mittwoch hatte US-Justizministerin Loretta Lynch erklärt, im Zuge der WM-Vergabe 2010 sei es zu Schmiergeldzahlungen gekommen. Laut US-Anklageschrift zahlten südafrikanische Offizielle mehr als zehn Millionen Dollar und übergaben eine Aktentasche mit Banknoten im Wert von 10.000 Dollar in Paris.

+++ 10.54 Uhr: Human Rights Watch kritisiert FIFA +++

FIFA bleibt auch in der Menschenrechts-Frage unter Druck.

Einen Tag vor der geplanten Wahl des FIFA-Präsidenten in Zürich hat die Menschenrechtsschutz-Organisation Human Rights Watch (HRW) mit Blick besonders auf die Situation in Katar sieben Jahre vor der WM-Endrunde in dem Emirat vom nächsten FIFA-Boss die Anerkennung der Menschenrechte durch künftige WM-Gastgeber als Voraussetzung für die Ausrichtung des Turniers gefordert.

"Wenn Länder sich als Gastgeber für eine WM-Endrunde bewerben", sagte HRW-Direktorin Minky Warden einen Tag nach den Verhaftungen mehrerer FIFA-Spitzenfunktionäre in Zürich, "dann sollte man von ihnen erwarten, dass sie sich an Regeln halten. Statt eine Doppelmoral zu pflegen und in WM-Gastgeberländer Misshandlungen und Diskriminierungen zu erlauben, muss die FIFA ihre ungeheuere Macht nutzen, um die Verletzung von Menschenrechten im Namen des Sports zu beenden."

+++ 9.59 Uhr: Schmiergeld vor Blatters Wahl 2011 +++

Der Inhalt von US-Gerichtsakten gibt auch Einblick in Schmiergeldzahlungen rund um Joseph S. Blatters Wiederwahl zum Präsidenten des Fußball-Weltverbandes FIFA 2011.

Demnach sollen jeweils 40.000 US-Dollar vor der Wahl in Umschlägen den Besitzer gewechselt haben - in einem Hotel in der Karibik.

Die Zahlungen im Hyatt Regency Hotel in Trinidad und Tobago, der Heimat des ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner, sollen von einem hochrangigen Mitglied des Weltverbandes und des asiatischen Kontinentalverbandes AFC arrangiert worden sein.

+++ 8.52 Uhr: Blatter sagt Eröffnungsrede ab +++

Joseph S. Blatter meidet angesichts des neuerlichen Skandals im Fußball-Weltverband zunächst die Öffentlichkeit.

Der 79 Jahre alte Schweizer sollte am Donnerstagmorgen im Züricher Swissotel die Eröffnungsrede zum zweiten Teil der FIFA-Medizinkonferenz halten. Er sagte diesen Termin jedoch ab.

+++ 7.53 Uhr: Sponsoren sind besorgt +++

ngesichts des neuerlichen Skandals innerhalb des FIFA drohen wichtige Geldgeber mit dem Ausstieg.

Ohne einen Wandel werde es "sein Engagement überdenken", teilte das Kreditkarten-Unternehmen Visa mit und drückte seine "tiefe Enttäuschung und große Sorge" aus.

Seine Besorgnis hinterlegte wiederholt auch Coca-Cola im FIFA-Hauptquartier in Zürich. "Diese lange Kontroverse befleckt die Mission und die Ideale der FIFA", schrieb der Getränke-Riese laut der Nachrichtenagentur AFP.

Auch der US-Fastfood-Gigant McDonald's nimmt die Vorgänge, die am Mittwoch den Weltverband schwer erschüttert hatten, "sehr ernst".

+++ 7.29 Uhr: Rousseff will alle WM-Endrunden prüfen +++

Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat die Untersuchung der Vergabe sämtlicher Endrunden von Fußball-Weltmeisterschaften gefordert, darunter auch jener in ihrem Heimatland im vergangenen Jahr.

"Jede Aufklärung in diesen Fragen ist sehr wichtig", sagte die 67-Jährige am Mittwochabend in Mexiko-Stadt.

"Untersucht alle Weltmeisterschaften, den gesamten Fußball", forderte Dilma. Dies könne nur zu einer Professionalisierung führen, auch Brasilien könne von einer solchen Untersuchung "nur profitieren".

+++ 7.06 Uhr: Asien steht zu Blatter +++

Die asiatische Fußball-Konföderation AFC steht trotz des neuerlichen Skandals um den Weltverband FIFA an der Seite dessen Präsidenten Joseph S. Blatter.

"Die AFC ist enttäuscht und traurig, spricht sich aber gegen jede Verzögerung der Präsidentschaftswahlen am 29. Mai aus", teilte der Kontinentalverband auf seiner Internetseite mit.

Die AFC versicherte, Blatter könne sich der Stimmen Asiens in seinem Bemühen um eine weitere Amtszeit gewiss sein: "Wir bestätigen unsere auf dem AFC-Kongress 2014 getroffene Entscheidung, Joseph S. Blatter zu unterstützen."

+++ 6.46 Uhr: Warner stellt sich der Polizei +++

Der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner hat sich in seiner Heimat Trinidad und Tobago der Polizei gestellt. Das berichten lokale Medien.

Der per Haftbefehl gesuchte 72-Jährige sei bereits vor Gericht in der Hauptstadt Port of Spain erschienen, die Kaution auf rund 360.000 Euro festgesetzt worden.

Warner, ehemaliger Präsident des Fußball-Kontinentalverbands Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF), ist eine von 14 Personen, die im US-Verfahren angeklagt worden sind. Er soll im Zuge der Vergabe der Weltmeisterschaften 1998 an Frankreich und 2010 an Südafrika in Korruption verwickelt gewesen sein und sich bereichert haben.