Nach dem Rücktritt vom Rücktritt machte Lionel Messi den Unterschied im "Clasico" gegen Uruguay aus.
Messi: "Habe niemanden betrogen"
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Der fünfmalige Weltfußballer sorgte in dem WM-Qualifikationsspiel mit einem abgefälschten Weitschuss (43.) für das Siegtor und einen Traumeinstand von Edgardo Bauza auf der Trainerbank des Vize-Weltmeisters.
Der mit Argentinien bislang titellose Messi hatte nach dem verlorenen Endspiel der Copa America gegen Chile eigentlich seinen Abschied aus der Nationalelf erklärt. Nach dem "Comeback" erklärte Messi seinen Sinneswandel.
"Ich habe niemanden betrogen, in dem Moment fühlte ich das", sagte der Superstar des FC Barcelona nach dem Sieg gegen Uruguay und ergänzte: "Ich bin glücklich, wieder hier zu sein. Die Truppe bedeutet mir etwas und die Zuneigung der Menschen hat mich zum Nachdenken angeregt."
Neuer Trainer machte Messi-Comeback möglich
Die Zuneigung spürte Messi auch bei dem Spiel in Mendoza. Kurz vor Abpfiff stürmte ein Flitzer in FC-Bayern-Hose das Spielfeld und warf sich Messi zu Füßen.
Bauza, Nachfolger des zurückgetretenen Coachs Gerardo Martino, hatte Messi zum Comeback überredet und offensichtlich auch neue Motivation mitgegeben. Er spiele auch deshalb wieder für sein Land, weil er ein großes Vertrauen in seine Mitspieler habe, erklärte er.
Messis Karriere war in diesem Sommer nicht nur vom erneut verpassten Copa-Triumph, sondern auch wegen seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung überschattet worden.
Südamerikameister Chile patzt erneut
Obwohl Argentinien (14 Punkte) nach der Gelb-Roten Karte gegen Jungstar Paulo Dybala (45.) die komplette zweite Hälfte in Unterzahl agierte, geriet der Sieg gegen die nun zweitplatzierten Urus (13) nie ernsthaft in Gefahr.
Während auch der neue Tabellendritte Kolumbien mit einem 2:0 (1:0) gegen Schlusslicht Venezuela seiner Favoritenrolle gerecht wurde, kassierte Südamerikameister Chile mit dem 1:2 (1:2) in Paraguay seine dritte Niederlage im siebten Spiel, liegt als Siebter aber nur drei Punkte hinter Platz vier und einer WM-Fahrkarte zurück.
Bolivien tauschte nach einem 2:0 (1:0) gegen Peru im Tabellenkeller die Plätze mit dem Andenteam, Brasilien nahm mit einem 3:0 (0:0) in Ecuador als Fünfter Tuchfühlung zu den vier Direkttickets nach Russland auf.
Jesus garantiert Brasiliens Sieg
Im Spiel eins unter Brasiliens neuem Coach Tite garantierte Nationalelf-Debütant Gabriel Jesus den ersten Sieg der Selecao in Quito seit 33 Jahren. Nach einem Foul an den 19 Jahre alten Olympiasieger brachte Superstar Neymar Brasilien per Elfmeter (72.) in Front, ehe das Sturmtalent, das im Dezember von SE Palmeiras zu Manchester City wechselt, mit zwei sehenswerten Treffern (87./90.+2) den Endstand markierte.
Tite konnte nach dem Spiel seine Emotionen nicht unterdrücken: "Ich schäme mich zu sagen, dass ich am Telefon mit meiner Frau geweint habe. Vor Freude."
Für Ecuador (13 Punkte), das zudem Juan Carlos Paredes (76.) mit Gelb-Roter Karte verlor, war es die erste Heimniederlage seit 2009, für Brasilien (12) der erst dritte Sieg in der laufenden WM-Qualifikation. Die Selecao trifft bei der Fortsetzung des Doppelspieltages am Dienstag in Manaus auf Kolumbien.