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Asien-Cup: Das Erfolgsgeheimnis von Katar auf dem Weg zur WM 2022

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Asien-Cup: Das Erfolgsgeheimnis von Katar auf dem Weg zur WM 2022

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Katar überrascht dank Europa-Hilfe

Katar steht überraschend im Finale des Asien-Cups. Der Erfolg kam dank klarer Strategie mit Experten aus Europa. SPORT1 zeigt, wie sich Katar fit für die Heim-WM macht.
FBL-ASIA-2019-QAT-UAE
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© Getty Images
Sina Götz
Sina Götz
von Kai Leitenberger

Die Schuhe flogen zahlreich auf den Rasen des Mohammed-bin-Zayed-Stadions in Abu Dhabi. Treffen sollten sie die jubelnde Traube aus Spielern der katarischen Nationalmannschaft. Die hatte gerade den nächsten Treffer im Halbfinale des Asien-Cups gegen die Vereinigten Arabischen Emirate erzielt.

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Ausgerechnet Katar! Die politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen sind stark belastet, nicht erst seit die Vereinigten Arabischen Emirate und andere Golf-Staaten 2017 eine Blockade gegen Katar verhängten. Die Blockade-Staaten werfen Katar Terrorunterstützung vor, was das Emirat zurückweist.

Am Ende gewannen die Kataris 4:0 gegen die Gastgeber des Turniers und zogen damit ins Finale gegen Japan ein (Asien-Cup, Finale: Katar - Japan ab 15 Uhr im LIVETICKER)

Für viele mag der Erfolg des kommenden WM-Gastgebers überraschend kommen. Er ist aber die Konsequenz aus jahrelanger Arbeit, die sich jetzt bezahlt macht. Vor allem die Expertise aus dem Ausland hilft Katar dabei, sich fit für die WM 2022 im eigenen Land zu machen.

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Xavis Zaubertor im Video
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Xavis Zaubertor im Video

Sogar Xavi mischt mit

Der 93. der FIFA-Weltrangliste setzt dabei vor allem auf Know-how aus Europa. So arbeitet der Spanier Felix Sanchez, der Trainer der Nationalmannschaft, schon seit 2013 für den katarischen Verband. Zunächst als Coach verschiedener Jugendnationalmannschaften und seit 2017 als Trainer der A-Nationalmannschaft. Namhafte Unterstützung erhält er dabei sogar von Ex-Weltmeister Xavi, der für den Al-Sadd Sports Club in der katarischen Stars League seine Schuhe schnürt.

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Der Weg, den Katar im Fußball verfolgt, ist ein anderer als im Handball. Dort wurden vor allem ältere Spieler anderer Nationen eingebürgert, die für schnellen Erfolg sorgen sollen.

Anders verhält es sich im Fußball. Katar investiert viel Geld in die Ausbildung und Förderung der Sportjugend. So wird in der Aspire Academy, einer riesigen Akademie für die größten Talente des Landes, unter Spitzenbedingungen dafür gesorgt, dass die katarischen Nachwuchsspieler die bestmögliche fußballerische und schulische Ausbildung erhalten.

Dort halten regelmäßig auch europäische Topklubs wie der FC Bayern München und Paris Saint-Germain ihre Trainingslager ab. Geleitet wird die Akademie von einem Spanier. Für das High-Class-Sportzentrum, das auch Platz für andere Sportarten bietet, zeichnet der ehemalige Strategiedirektor von Real Madrid, Ivan Bravo, verantwortlich.

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Auch ein Österreicher bringt sein Wissen in Katar mit ein: Der ehemalige Red-Bull-Manager Markus Egger ist als Sport- und Strategiedirektor bei der Aspire Academy angestellt. Der technische Direktor Edorta Murua war zuvor bei Athletic Bilbao und Atletico Madrid tätig. Der Italiener Valter Di Salvo arbeitete vor dem Antritt seiner Stelle als Direktor "Leistung und Wissenschaft" in Katar für Lazio Rom, Manchester United und Real Madrid.

KAS Eupen als Ausbildungsverein

Egger, der zuvor unter anderem den Fußballbereich beim österreichischen Getränkekonzern geleitet hatte, formulierte in der österreichischen Zeitung Kurier die ehrgeizigen Ziele: "Aspire soll bei der WM-Endrunde 2022 die Akademie sein, die die meisten WM-Spieler ausgebildet hat, und nicht Real oder Barcelona."

Außerdem wolle man in der Akademie "Champions für Katar entwickeln". Schon am Freitag im Finale des Asien-Cups könnte die Fußball-Nationalmannschaft die Vision von den katarischen "Champions" zur Wirklichkeit machen.

Die Idee scheint bereits jetzt aufzugehen: Beim Asien-Cup 2019 hat die Mannschaft von Sanchez bisher kein Gegentor kassiert und dafür ganze 16 Treffer erzielt. Im Finale gegen Japan könnte die Krönung hinzukommen.

Damit die katarischen Fußballer auch in Europa Erfahrung sammeln können, kaufte sich Katar bereits im Jahr 2012 den belgischen Verein KAS Eupen. Dorthin werden immer wieder junge, katarische Fußballer ausgeliehen, um Erfahrung in Europa zu sammeln. Derzeit spielen vier junge Kataris in der U21-Mannschaft von Eupen. Der katarische Nationalspieler Akram Afif wechselte einst nach seinem Engagement in Belgien für einige Jahre nach Spanien.

Der nächste Gradmesser für die Nationalmannschaft wird die Teilnahme im Sommer 2019 an der Copa America, zu der Katar als Gastmannschaft eingeladen wurde. Dort treffen die Kataris zunächst auf Argentinien, Paraguay und Kolumbien. Egger, Sanchez und die anderen europäischen Experten werden bis dahin weiter versuchen, "Champions" für Katar auszubilden.