Ein weltmeisterlicher Hauch durchweht in der kommenden Saison die Serie B.
Weltmeister-Wiedersehen in Serie B
© SPORT1-Grafik: Veith Nurtsch/Getty Images/iStock
Filippo Inzaghi wird bald Trainer des italienischen Zweitligisten Benevento Calcio. Der Weltmeister von 2006 und personifizierte Bayern-Schreck soll den Klub aus der Region Kampanien wieder zurück in die Serie A führen.
Doch dabei bekommt er harte Konkurrenz. Denn Benevento ist nicht der einzige Klub mit Weltmeister-Erfahrung an der Seitenlinie. Innerhalb von zwei Wochen gaben auch zwei weitere Zweitligisten ihre neuen Übungsleiter bekannt. Und diese haben ebenfalls weltmeisterliches Flair.
Inzaghi, Nesta und Oddo trainieren in Serie B
Alessandro Nesta übernimmt Absteiger Frosinone Calcio, der ehemalige Bayern-Spieler Massimo Oddo trainiert künftig den AC Perugia. Einst gemeinsam für den AC Mailand auf dem Feld, liefern sich Oddo, Nesta und Inzaghi künftig an der Seitenlinie ein erbittertes Duell um den Aufstieg in die Serie A.
Beinahe wäre aus dem Weltmeister-Trio sogar ein Quartett geworden, denn auch Fabio Grosso, dessen Namen viele deutsche Fans bis heute wohl nicht vergessen haben, stand bis vor kurzem noch für Hellas Verona an der Seitenlinie, wurde aber noch vor Ende der abgelaufenen Spielzeit entlassen.
Verona stieg im Anschluss ohne Grosso noch in die Serie A auf. Aktuell ist der Torschütze des WM-Halbfinals 2006 gegen Deutschland als neuer Trainer der italienischen U21 im Gespräch. Der bisherige Coach Luigi Di Biagio trat nach dem Vorrundenaus der "Azzurrini" bei der EM im eigenen Land zurück.
Für Nesta ist es erst der zweite Trainerjob in Europa. Der ehemalige Innenverteidiger startete seine Trainerkarriere nach der aktiven Laufbahn 2015 in den USA. Zwei Jahre Jahre trainierte er den Miami FC, bei dem Milan-Legende Paolo Maldini Miteigentümer ist.
Inzaghi startet mit einem Drittligisten durch
Im Mai 2018 übernahm er dann in Perugia als Vorgänger von Oddo. Dort blieb er nur ein Jahr, bevor Frosinone ihn unter Vertrag nahm.
Deutlich mehr Erfahrung hat dagegen Inzaghi vorzuweisen. "Pippo" begann seine Trainerlaufbahn dort, wo er einst seine Spielerkarriere beendete: beim AC Mailand. Zunächst trainierte er die U19, in der Saison 2014/15 durfte sich Inzaghi dann als Cheftrainer der Rossoneri beweisen. Nach einer erfolglosen Saison wurde er allerdings bereits wieder entlassen.
Nach einem Jahr Pause versuchte sich Inzaghi gleich zwei Klassen tiefer. Er übernahm den Drittligisten Venezia FC. Und dort sorgte er für Furore. In der ersten Saison stieg Venezia direkt in die Serie B auf. Um ein Haar wäre Inzaghi der Durchmarsch in Italiens höchste Spielklasse gelungen, doch sein Team scheiterte in den Aufstiegs-Playoffs an US Palermo. Im Anschluss an die Niederlage trat Inzaghi als Venezia-Trainer zurück.
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In der abgelaufenen Saison unternahm der langjährige Torjäger dann einen neuen Anlauf in der Serie A, diesmal beim FC Bologna. Doch auch dieses Engagement war nicht von Erfolg gekrönt, nach nur sieben Monaten wurde Inzaghi wieder entlassen. Kurios: Wie 2015 in Mailand wurde er auch in Bologna durch Sinisa Mihajlovic ersetzt. Nun unternimmt er mit Benevento die Mission "Aufstieg in die Serie A".
Oddo will Aufstieg wiederholen
Das will Massimo Oddo verhindern. Und der weiß im Gegensatz zu seinen Trainerkonkurrenten, wie man in die erste italienische Liga aufsteigt. Das schaffte Oddo als Trainer von Delfino Pescara, das er von 2015 für eineinhalb Jahre betreute. Mit dem Klub aus seiner Geburtsstadt brachte es Oddo 2016 in die Serie A auf, musste ein halbes Jahr später jedoch wegen Erfolglosigkeit seinen Hut nehmen. Pescara stieg im Anschluss direkt wieder ab.
Oddo hatte im Anschluss eine weitere Chance, sich in der Serie A zu beweisen. Im November 2017 übernahm er Udinese Calcio, wurde jedoch noch vor Saisonende aufgrund von schlechten Ergebnissen wieder freigestellt. Ende 2018 folgte ein kurzes Intermezzo beim FC Crotone, das nach nur zwei Punkten aus acht Spielen relativ schnell wieder beendet war. In Perugia soll er nun das schaffen, was er im Gegensatz zu seinem Vorgänger Nesta bereits hinbekommen hat – den Sprung in Liga eins.
In der Serie A trainiert aktuell übrigens kein Weltmeister von 2006. Nach Inzaghis Aus Anfang 2019 musste auch Gennaro Gattuso seinen Platz bei Milan räumen. Wenn alles ideal läuft, könnten in der Saison 2020/21 dann wieder mindestens drei Titelträger von Berlin an der Seitenlinie in der Serie A stehen.