Die Tor-Gala der englischen Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel in Bulgarien ist von rassistischen Entgleisungen einheimischer Fans überschattet worden und stand mehrfach kurz vor dem Abbruch.
Rassismus in Sofia: Stars entsetzt
Beim 6:0-Erfolg der Three Lions musste Schiedsrichter Ivan Bebek aus Kroatien das Spiel bereits in der 28. Minute erstmals unterbrechen. Fans zeigten den Hitlergruß und beleidigten englische Spieler unter anderem mit Affenlauten.
In den sozialen Netzwerken zeigten sich aktuelle und ehemalige Nationalspieler entsetzt.
Raheem Sterling bedauerte, "dass Bulgarien im eigenen Stadion von solchen Idioten vertreten wird"
Die Aussage des bulgarischen Nationaltrainers Krassimir Balakov, der bereits im Vorfeld der Partie gesagt hatte, dass England ein größeres Problem mit Rassismus habe als Bulgarien, kommentierte er erstaunlich gelassen.
Manchester Uniteds Legende Rio Ferdinand forderte hingegen eine Bestrafung von Seiten UEFA.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah betont, er habe "genug von dieser Schei*e". Er ist "traurig, wütend und geschockt", dass man im Jahr "2019 noch gegen Rassismus kämpfen muss".
Tyrone Mings, der sein Debüt für die Three Lions gab, hätte sich sicher ein schöneres vorstellen können. Er sagt jedoch auch, dass er "stolz ist, wie die Mannschaft damit umgegangen ist."
Auch sein Nationalmannschaftskollege Harry Maguire sagte, dass der hohe Sieg die "beste Art ist, zurückzuschlagen". Er fordert aber ebenso, dass "etwas getan werden muss."
Maguires Teamkollege Jesse Lingard von Manchester United, der keine Einladung zur Nationalmannschaft bekommen hatte, solidarisierte sich mit seinen Kollegen.
Jeder Spieler Englands sei "stärker als die, die versuchen diese wundervolle Sportart zu zerstören".
Englands Kapitän Jordan Henderson war "absolut angewidert von dem Verhalten einzelner Fans".
Auch Youngster Mason Mount fordert, dass Rassismus weder "im Fußball, noch in der Gesellschaft seinen Platz haben sollte".
Stürmerstar Harry Kane pflichtet ihm bei.