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David Wagner mit Rücktritt bei Huddersfield - Berater nennt die Gründe

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David Wagner mit Rücktritt bei Huddersfield - Berater nennt die Gründe

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Das steckt hinter Wagners Rücktritt

Nach dem überraschenden Rücktritt von David Wagner als Trainer von Huddersfield Town spricht sein Berater bei SPORT1 über die Gründe für den vorzeitigen Abschied.
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© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Es war so gar kein typisches Trainer-Aus. Als am Montagabend die Trennung von Huddersfield Town und David Wagner bekanntgegeben wurde, waren Fans und Medienvertreter gleichermaßen überrascht. Ganz geräuschlos wurde das Aus für den 47-Jährigen verkündet. Wagner wollte sich auf SPORT1-Nachfrage nicht äußern, dafür spricht jetzt sein Berater.

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"Am Sonntag nach dem Spiel in Cardiff (0:0, d. Red.) haben sich David und der Owner darauf verständigt, dass es möglicherweise Sinn macht, die Entscheidung von David im Sommer in Huddersfield aufzuhören, vorzuziehen", sagt Marc Kosicke, der unter anderem auch Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann vertritt, im Gespräch mit SPORT1.

Dass die Trennung sich nicht angedeutet hat, bestätigt der Berater.

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"Ein unerwartetes Fußball-Märchen"

"Der Eigentümer Dean Hoyle wollte zu seinem Wort stehen, David niemals zu entlassen, da die Zeit unter ihm für Huddersfield ein in seinen kühnsten Träumen unerwartetes Fußball-Märchen war."

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Wagner kam im Oktober 2015 von Borussia Dortmund II zu Huddersfield, rettete den englischen Zweitligisten vor dem Abstieg aus der Championship und führte ihn im darauffolgenden Jahr mit "unglaublich geringen Mitteln" in die Premier League. In der vergangenen Saison schaffte Wagner mit seinem Team mit dem geringsten Etat in der Liga den Klassenerhalt.

Damit habe er den Klub "auf Jahre hinaus saniert und ein gesundes Fundament gelegt, um dauerhaft unter den Top 25 in England dabei zu sein", meint Kosicke, der die dreieinhalb Jahre seines Klienten in Huddersfield als "eine Reise im Düsen-Jet" beschreibt. "Es gab kaum Ruhephasen, so dass im Herbst 2018 der Entschluss reifte, zum Ende der Saison eine Pause einzulegen."

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Keine negativen Strömungen

Negative Strömungen wie bei anderen Trennungen habe es nicht gegeben. "David und Dean haben als verantwortungsbewusste Freunde im Sinne von Huddersfield entschieden, die Möglichkeit, einen neuen Impuls an der Seitenlinie zu setzen, noch zu nutzen", erklärt Kosicke. Dabei habe Wagner Hoyle von dessen Versprechen entbunden. Am Dienstag verabschiedete sich Wagner dann "sehr emotional" von seiner Mannschaft, habe "ein Statement an die Fans aufgenommen und ringsherum haben die Angestellten des Klubs mit Tränen in den Augen dagestanden."

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Wagner, der sehr beliebt war im Klub, macht jetzt erstmal Urlaub. Er werde "alles reflektieren und das Erreichte genießen, werde viel Sonne tanken, Zeit mit der Familie und Freunden verbringen und Dinge tun, die in den vergangenen dreieinhalb Jahren zu kurz gekommen sind“, glaubt Kosicke.

Generell sei der Trainerberuf "ein 24-Stunden-Job". In England sei dies "nochmal intensiver, da der Manager auch die Kaderplanung verantwortet und es keine Winterpause und kein Winter-Trainingslager gibt."

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"Nachvollziehbar ermüdend"

Es gebe "keine Zeit zu reflektieren, geschweige denn aufzutanken". Dabei sieht Kosicke vor allem ein Problem. "Wenn man dann noch besonders kreativ sein muss, da man das kleinste Budget zur Verfügung hat und generell weiß, dass man rund 75 Prozent der Spiele nicht als Sieger den Platz verlässt, kann das nachvollziehbar ermüdend sein."

Im Umfeld des Vereins herrsche keine negative Stimmung nach der Trennung. Die Menschen seien dankbar für Wagners Arbeit.

"Eine Trennung von einem Verein ist immer ein hochemotionaler Schritt. Ob ungewollt oder wie in diesem Falle selbst bestimmt", erklärt der Berater. Wagner gehe "als Freund des Vereins". Es sei "eine erstaunliche Zeit in England" gewesen und Wagner habe "nachhaltige Strukturen, eine gesunde Basis geschaffen und ein Fußballmärchen geschrieben".

Traum von der Bundesliga

Was kommt nun? Wie sehr lebt der Traum von der Bundesliga?

"David ist Realist, daher träumt er selten. In der Bundesliga hat er nur gespielt, aber trotz einiger Anfragen noch nicht als Cheftrainer an der Linie gestanden", so Kosicke. "Natürlich würde ihn die Bundesliga reizen." Eine Rückkehr nach Hoffenheim ist allerdings kein Thema. Nach SPORT1-Informationen wird dort im Sommer Marco Rose von Red Bull Salzburg Nachfolger von Nagelsmann, der zu RB Leipzig wechselt.

"In Hoffenheim hat David schon im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet, mit der Region ist er sehr verbunden", so Kosicke, "aber einen kausalen Zusammenhang bezüglich der Nachfolge von Julian herzustellen aufgrund der Tatsache, dass beide den gleichen Berater haben, wäre zu plump und würde den sportlichen Verantwortlichen der TSG nicht gerecht werden."