Graciano Rocchigiani plante vor seinem tödlichen Unfall ein Comeback im Ring.
Rocchigiani plante Comeback
© SPORT1-Grafik: DPA Picture Alliance
In seiner neuen Biographie "Rocky – unbeugsam bis zum letzten Runde" taucht ein Kampfvertrag auf, in dem "Rocky" nur 20 Tage vor seinem Tod einen Fight gegen Manuel Charr unterschrieb.
"Kampf vs Manuel Charr. Tobias darf in die Ecke und bekommt zehn Prozent der Börse von Graciano" heißt es in dem handgeschriebenen Kontrakt.
Vereinbart hatte er das Abkommen mit Tobias Drews, der die Box-Abteilung bei SPORT1 leitet. Die deutsche Box-Stimme bestätigt Rocchigianis Vorhaben. "Keine Ahnung, ob ein solcher Kampfvertrag am Ende juristisch bindend gewesen wäre. Aber es war mehr als nur eine spontane Idee von Graciano", so Drews.
Rocchigiani traut sich Kampf zu
Ex-Weltmeister Rocchigiani habe bei einer Übertragung am 8. September ordentlich ausgeteilt, mit sechs Monaten Training traue er sich einen Kampf gegen Manuel Charr ohne Probleme zu, erzählte er. Charr war zu diesem Zeitpunkt noch Weltmeister im Schwergewicht.
Drews hatte anfangs nicht an die Ernsthaftigkeit der Aussagen geglaubt. Aber später wurde ihm klar: Rocchigiani meinte das sehr ernst. Immer wieder forderte er Drews auf, Charr anzurufen, um den Kampf zu organisieren. "Such dir einen Konditionscoach, dann kümmere ich mich um den Fight", lautete Drews' Antwort.
Vertrag auf einem Schmierpapier
Da Rocchigiani nicht locker ließ, kam es schlussendlich zur Niederschrift. "Ich kritzelte auf ein Schmierpapier - eine herausgerissene Seite eines Notizbuches der DFL - die paar Worte, die als 'Vertrag' dienen sollten", erzählt Drews. Sein Wunsch, beim Fight mit in die Ecke zu dürfen, wurde berücksichtigt.
Zu einem Duell kam es nicht mehr. Rocchigiani kam nur kurze Zeit später im Alter von 54 Jahren bei einem Autounfall in Italien ums Leben. Drews ist sich sicher: "Er hätte das durchgezogen. Er sprach immer wieder davon, noch einen großen Kampf machen zu können."