Bei WWE ist Hulk Hogan noch immer unerwünschte Person, seit vor zwei Jahren ein rassistischer Ausfall der Wrestling-Legende öffentlich wurde.
Hogan lobt WWE-Schockattacke
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Auf das Fachurteil des Hulksters können seine Showkampf-Erben trotzdem noch etwas geben. Und was er über Kevin Owens' Prügel-Attacke auf WWE-Boss Vince McMahon bei der TV-Show SmackDown Live zu sagen hatte, glich einem Ritterschlag.
"Vince hat seinen neuen Leuten beigebracht, wie man jemanden over bringt", twitterte er am Mittwoch: "Jetzt muss Shane noch den Zuckerguss auf den Kuchen geben, dann ist KO eine Gelddruckmaschine, für immer."
Vertrauensbeweis von Vince McMahon
Mit "KO" meint Hogan Kevin Owens. Shane ist Shane McMahon, Vinces Sohn, der nun bei der Großveranstaltung Hell in a Cell auf Owens treffen wird.
Und "over bringen" heißt in der Wrestler-Sprache, jemanden beim Publikum zu etablieren, populär zu machen, zum Star. Genau das hat WWE mit dem 33 Jahre alten Owens offensichtlich vor, noch mehr als bisher - dafür ist die Art und Weise, wie er in der Nacht in Szene gesetzt wurde, ein klarer Beleg (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Man muss wissen: Liga-Boss McMahon gibt sich nicht für jeden her, erst recht nicht in seinem fortgeschrittenen Alter von 72 Jahren.
Wer McMahon vor der Kamera eine Abreibung verpassen darf, von dem muss er sich viel versprechen. In den vergangenen Jahren blieb das Topstars wie Brock Lesnar oder Randy Orton vorbehalten - es war jedes Mal ein besonderes Ereignis.
Kevin Owens geht bei WWE nächsten Schritt
Owens ist also dabei, bei WWE den nächsten Schritt zu gehen. Bisher ist er jeden dieser Schritte erfolgreich gegangen.
Der Kanadier gehört seit seinem Hauptkader-Debüt 2015 zu den besten Akteuren bei WWE. Trotz seiner für einen Wrestler ungewöhnlich unmuskulösen Optik besticht er durch seine Dynamik und Intensität im Ring, vor allem aber auch durch sein schauspielerisches Talent.
Owens ist schlagfertig, hat einen scharfen Witz (wer ihn auf Twitter provozieren will, bekommt ihn zu spüren), er gilt als einer der besten "Talker" im Wrestling - und als Idealbesetzung für die Rolle des Top-Bösewichts.
"Hierhin kommt aber keiner, der nicht das hat, was dafür nötig ist", sagte Owens im vergangenen Jahr im SPORT1-Interview über seinen Aufstieg zum unorthodoxen WWE-Star: "Ich weiß, ich bin wahrscheinlich eine Ausnahme von der Regel, aber ich bin stolz darauf, diese Ausnahme zu sein.
Von der Notlösung zum Aushängeschild
Zwar hat Owens die schon einmal auf dem Papier gespielt, bei der Montagsshow RAW hielt er sogar schon den Universal Title, einen der beiden größten Titel von WWE.
Owens' Regentschaft war damals jedoch eher eine Notlösung, weil sich der damalige Champion Finn Balor schwer verletzt hatte. "KO" stand im Schatten anderer Stars, musste den Titel schließlich klar und deutlich an Rückkehrer Bill Goldberg abgeben.
Bei SmackDown scheint WWE nun mit Owens in die Vollen zu gehen. Und nicht nur Hulk Hogan ist der Ansicht, dass daraus eine Erfolgsgeschichte werden kann.