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Die dunkle Seite der WWE-Legenden

WWE inszeniert ihre Legenden rund um WrestleMania als leuchtende Vorbilder. Dabei wurde sie mehrfach von der weniger strahlenden Vergangenheit eingeholt.
Der Ultimate Warrior (r.) besiegte 1990 bei WrestleMania VI Hulk Hogan
Der Ultimate Warrior (r.) besiegte 1990 bei WrestleMania VI Hulk Hogan
© Imago
mhoffmann
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Es sollte ein schönes Zeichen sein bei WWE WrestleMania 34.

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Mit einem großen Frauen-Match bei seiner größten Großveranstaltung wollte der Wrestling-Marktführer eigentlich ein Match zu Ehren seines verstorbenen Rekord-Damenchampions veranstalten.

Die Idee der "Fabulous Moolah Memorial Battle Royal" erwuchs sich allerdings zu einem mittelschweren Image-Debakel. Und zu einem besonders krassen Beispiel für den immer wieder fragwürdigen Umgang von WWE mit den dunklen Seiten ihrer vermeintlichen Showkampf-Helden und -Heldinnen (SPORT1 erklärt: So funktioniert WWE).

Ein Thema, mit dem die Liga vor ihrem Jahreshöhepunkt am Sonntag für mehr Diskussionsstoff sorgte, als ihr lieb war.

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Tribut-Match für eine düstere Figur

Anfang März hatte WWE die Ansetzung der Moolah Battle Royal verkündet, als Gegenstück zum gleichartigen Männer-Match zu Ehren des ersten WWE-Hall-of-Famers Andre The Giant.

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Es sollte ein Signal der neuen Gleichberechtigung zwischen Wrestlerinnen und Wrestlern sein. Es war bei genauerer Betrachtung jedoch kein allzu gelungenes: Die 2007 verstorbene Moolah (bürgerlich: Lillian Ellison) wird von vielen Szenekennern bei aller Bedeutung für ihr Gewerbe keineswegs als Vorkämpferin für Frauenrechte beschrieben, sondern als enorm düstere Figur.

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Moolah, über Jahrzehnte hinweg auch als Trainerin und Promoterin aktiv, galt als Patin des Frauen-Wrestling in den USA - und das nicht im positiven Sinne. Ihr wurde finanzielle, psychische und körperliche Ausbeutung ihrer Schützlinge vorgeworfen. Die schwerste, mehrfach erhobene Anschuldigung: Moolah habe Zwangsprostitution mit mehreren Schülerinnen betrieben.

Moolah hatte die Vorwürfe zu Lebzeiten zurückgewiesen, juristische Konsequenzen hatten sie anscheinend auch nie. Die posthume Ehrung des ersten weiblichen Hall-of-Fame-Mitglieds fiel dafür nun massiv auf WWE zurück.

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Auch WWE-Sponsor Snickers empört

In den sozialen Medien hagelte es Kritik, unter dem Hashtag #ChangeTheName forderten Fans eine Namensänderung für den Kampf gefordert. Auch WrestleMania-Sponsor Snickers schaltete sich schließlich ein und nannte die Würdigung Moolahs "unakzeptabel".

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Es dürfte der entscheidende Anstoß gewesen sein: Der Kampf heißt nun nur noch "The WrestleMania Women's Battle Royal". WWE-Vorstand Stephanie McMahon dankte den Fans dafür, "ihre Stimme benutzt zu haben".

Selbstverständlich war dieser Rückzieher nicht, in anderen, ähnlich gelagerten Fällen war WWE sturer. Zum Beispiel bei der immer wieder aufkommenden Kritik an dem "Warrior Award".

Unverständnis über den "Warrior Award"

Den Preis verleiht WWE jedes Jahr im Rahmen ihrer Hall-of-Fame-Zeremonie an Menschen mit inspirierenden Lebensgeschichten - in der kommenden Nacht erhält ihn der an einer schweren Leberkrankheit leidende Teenager Jarius "JJ" Robertson.

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Benannt ist der Preis nach dem 2014 plötzlich verstorbenen Ex-Champion The Ultimate Warrior, ebenfalls eine kontroverse Figur (die mit WWE zu Lebzeiten auch lange zerstritten war).

Das Portal Vice erinnerte erst im vergangenen Herbst in einem Artikel an zahlreiche Geschmacklosigkeiten, die der Warrior sich zu Lebzeiten geleistet hatte - hämische Kommentare über Homosexuelle und obdachlos gewordene Opfer des Hurrikans Katrina, höhnische Freude über die Krebserkrankung der mittlerweile ebenfalls verstorbenen Manager-Legende Bobby Heenan ("Karma ist einfach eine schöne Sache").

Ein passender Namenspate für einen Award, bei dem es ausdrücklich um die charakterliche Stärke seiner Träger geht? Die Antwort von WWE auf diese Frage: Jeder Versuch, vom positiven Grundgedanken des "Warrior Awards" abzulenken sei "auf unglücksselige Art fehlgeleitet".

Man kann es so sehen. Aber auch so, dass WWE die dunklen Flecken ihrer Stars von einst etwas zu großzügig mit Nostalgie-Kitsch übergießt.

Hogans Weggefährten
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Hulk Hogan traf es härter

Wobei: WWE kann auch völlig anders. Zu sehen war das - unter weit massiverem öffentlichen Druck -, im Fall von Warriors einstigem Gegenspieler Hulk Hogan.

Als 2015 ein heimlich gefilmtes Video mit einer rassistischen Tirade Hogans publik wurde, wurde Hogan nicht nur gefeuert, aus den WWE-Kanälen wurden alle Spuren des Hulksters getilgt.

Mittlerweile hat WWE den Bann gelockert, Hogans Name darf im TV wieder ausgesprochen werden, auch ein Comeback war im Gespräch. WWE nahm davon dann aber doch in einem öffentlichen Statement kurz vor WrestleMania Abstand, womöglich als Folge des Moolah-Wirbels.

Bis heute nicht rückgängig gemacht worden ist auch Hogans Löschung aus der WWE Hall of Fame - dem Platz, in der Moolah und der Warrior weiterhin in Ehren gehalten werden.