Keine Hymne, kein Nationaltrikot, keine landestypischen Farben oder Symbole - auch nicht als Tätowierung, Nagellack oder Frisur: Nach dem Ausschluss des russischen Verbandes müssen die als neutrale Athleten bei der Leichtathletik-WM in London (4. bis 13. August) antretenden Russen zahlreiche Auflagen erfüllen. Diese sind in dem sechsseitigen IAAF-Dokument "Regularien für neutrale Athleten" genau aufgeführt.
Auflagen für russische Athleten
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Sollte etwa Hochspringerin Marija Lasizkene, die in Peking unter ihrem Mädchennamen Kutschina bereits Weltmeisterin war, ihrer Favoritenrolle gerecht werden und erneut Gold holen, würde nicht die russische, sondern die IAAF-Hymne erklingen. Zudem würde die IAAF-Flagge gehisst.
Darüber hinaus dürfen die neutralen Athleten nicht im russischen Nationaltrikot starten, sie treten in einer "neutralen Uniform ihrer Wahl" an. Diese darf aber keine Farbe enthalten oder irgendeine Ähnlichkeit mit dem eigentlichen Nationaltrikot oder der Flagge Russlands aufweisen.
Hymne als Handy-Klingelton verboten
Nationale Farben, Embleme oder andere Symbole sind ebenfalls verboten. Dies schließt "ohne Einschränkung" das Färben der Haare, deren Rasur, Tätowierungen, Schmuck, Nagellacke sowie Bekleidung und weitere Ausrüstung wie Schuhe, Beutel oder Bandagen ein.
Die Auflagen gelten nicht nur für das Stadion, sondern auch für den Aufwärmbereich, die Trainingsplätze, den Call Room und akkreditierte Hotels. Hürdensprinter Sergej Schubenkow sagte zudem, dass auch die russische Hymne als Klingelton für das Handy verboten sei.