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Dopingfall Salazar: US-Dopingjäger verrät Details, Athleten ahnungslos

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Dopingfall Salazar: US-Dopingjäger verrät Details, Athleten ahnungslos

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US-Dopingjäger warnt Nike

Im Dopingfall um Alberto Salazar verrät US-Dopingjäger Travis Tygart brisante Details. Die Sportler seien komplett ahnungslos und nur "Versuchstiere" gewesen.
Alberto Salazar hat das Nike Oregon Project geleitet
Alberto Salazar hat das Nike Oregon Project geleitet
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

In der Affäre um Alberto Salazar rücken auch die Bosse des Sportartikelgiganten Nike in den Fokus, der oberste US-Dopingjäger Travis Tygart sprach die Athleten des Trainergurus dagegen frei. Einen Tag nach der aufsehenerregenden Vierjahres-Sperre für den Chefcoach des umstrittenen Nike Oregon Projects (NOP) wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen kommen immer mehr Details ans Licht.

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CHICAGO, IL - OCTOBER 07: Galen Rupp of United States reacts following the 2018 Bank of America Chicago Marathon on October 7, 2018 in Chicago, Illinois. Rupp finished fifth in 2:06:21. (Photo by Andrew Weber/Getty Images)
Galen Rupp setzte sich über 10.000 Meter durch
Suguru Osako of Japan reacts after finishing third in the Chicago Marathon in Chicago, on October 7, 2018. - British athletics star Mo Farah won the Chicago Marathon men's title on Sunday in an unofficial time of 2hr 5min 11sec, shattering a European record with a spectacular finishing surge. The world and Olympic 5,000 and 10,000-meter champion became the first British man to capture the event since Paul Evans in 1996.The 35-year-old Somalia-born Briton claimed the biggest victory since he turned his attention to the distance a year ago to defeat Ethiopia's Mosinet Geremew by 13 seconds with Japan's Suguru Osako third in 2:05:50. (Photo by JIM YOUNG / AFP) / The erroneous mention appearing in the metadata of this photo by JIM YOUNG has been modified in AFP systems in the following manner: [Suguru Osako of Japan] instead of [Suguru Osaka of Japan]. Please immediately remove the erroneous mention from all your online services and delete it from your servers. If you have been authorized by AFP to distribute it to third parties, please ensure that the same actions are carried out by them. Failure to promptly comply with these instructions will entail liability on your part for any continued or post notification usage. Therefore we thank you very much for all your attention and prompt action. We are sorry for the inconvenience this notification may cause and remain at your disposal for any further information you may require.        (Photo credit should read JIM YOUNG/AFP/Getty Images)
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Die Athleten des Nike Oregon Projects

Zudem kündigte der DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska an, nach der Leichtathletik-WM in Doha ein Gespräch mit der deutschen Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen und deren Betreuerteam zu führen. Die Leverkusenerin ist seit April Mitglied des NOP, wird dort aber von Pete Julian trainiert.

Konzernspitze soll Bescheid gewusst haben

Wie das Wall Street Journal berichtete, reichen die Verstrickungen der Affäre angeblich bis in die höchsten Konzernkreise des Sponsors und Namensgebers. Demnach seien höchste Nike-Vertreter inklusive Geschäftsführer Mark Parker von Salazar und dem ebenfalls gesperrten Arzt Jeffrey Brown per E-Mail über die Doping-Experimente informiert worden.

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Laut WSJ sei ein Versuch - ob der Gebrauch von Testosteroncreme zu einem positiven Dopingtest führe - auf dem Gelände des Nike-Hauptquartiers durchgeführt worden. In einer Mail, die dem WSJ vorliegt, soll Parker geantwortet haben: "Danke für das Update Jeff." Zudem habe er konkrete Nachfragen gestellt.

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Volle Unterstützung für Salazar durch Nike

Nach der Sperre hatte Nike am Dienstag mitgeteilt, Salazar bei dessen Einspruch zu unterstützen. Auf eine erneute Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP reagierte Nike zunächst nicht.

Bereits in der Vergangenheit hatte der Konzern mit Entscheidungen für Unverständnis gesorgt. So hielten die Offiziellen zunächst auch zum gefallen Radstar Lance Armstrong. Der Vertrag mit der 2016 wegen Dopings gesperrten Tennisspielerin Maria Scharapowa lief weiter. 2015 hatte Nike zudem den damals bereits zweimal wegen Dopings gesperrten Topsprinter Justin Gatlin unter Vertrag genommen.

"Ich hoffe, Nike sieht das jetzt als einen Wake-up-Call. Sie dürfen keine Ausreden mehr finden, sie müssen zugeben, dass Experimente an Sportlern in ihrem Namen und auf ihrem Gelände vorgenommen wurden und dass das einfach falsch war", sagte Tygart am Mittwoch dem ZDF.

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Athleten zu Versuchstieren gemacht

Der Chef der US-Anti-Doping-Behörde USADA betonte zudem, dass für ihn die Athleten des NOP "Versuchstiere" gewesen seien. "Sie haben die Sportler angelogen und ihre medizinischen Experimente im NOP an ihnen unternommen", betonte der 48-Jährige: "Sie müssen verstehen, die Athleten hatten wirklich keine Ahnung, was mit ihnen getrieben wurde, was ihnen gegeben wurde. Welche Dosierung, ob die Methoden verboten waren oder nicht, wussten sie gar nicht."

Japan's Takashi Eto competes in the Men's High Jump heats at the 2019 IAAF Athletics World Championships at the Khalifa International stadium in Doha on October 1, 2019. (Photo by Antonin THUILLIER / AFP)        (Photo credit should read ANTONIN THUILLIER/AFP/Getty Images)
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DOHA, QATAR - SEPTEMBER 27: Alisa Vainio of Finland is taken off on a wheelchair after the Women's Marathon on day one of 17th IAAF World Athletics Championships Doha 2019 at Khalifa International Stadium on September 27, 2019 in Doha, Qatar. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images for IAAF)
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Tygart gab im ZDF Einblick in die Nachforschungen, zehn Athleten aus dem Nike Oregon Project hätten sich an die Ermittler der USADA gewandt. "Alle von ihnen haben uns ihre medizinischen Auswertungen zur Verfügung gestellt", sagte Tygart: "Wir haben herausgefunden, dass die gefälscht waren, falsche Informationen wurden eingefügt, nachdem wir sie offiziell angefragt haben."

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Die Ermittlungen, die am Dienstag zur vierjährigen Suspendierung Salazars geführt hatten, beziehen sich auf die Jahre 2010 bis 2014 - damals gehörte Deutschlands Laufhoffnung Klosterhalfen noch nicht zum dem elitären Team.