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Sport-Stipendiat des Jahres: Clara Klug im Interview

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Sport-Stipendiat des Jahres: Clara Klug im Interview

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Sport-Stipendiat: Clara Klug

Clara Klug ist Kandidatin für die Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres. Die Para-Biathletin erklärt im Interview, wie sie Leistungssport und Studium verbindet.
Die Deutsche Sporthilfe sucht bereits zum sechsten Mal den Athleten, der die bemerkenswertesten Leistungen im Sport und im Studium erbringt. Im Portrait: Clara Klug.

Clara, Du kommst gerade aus einem dreiwöchigen Trainingslager aus Südtirol zurück. Hast Du dort die Grundlagen für die neue Saison gelegt?

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Clara Klug: Bei den Paralympics 2022 in Peking werden meine Wettkämpfe auf 1500 Metern stattfinden und mit dieser Höhe habe ich bisher noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt. Von daher war das Höhentrainingslager die erste Grundlage für hoffentlich erfolgreiche Paralympische Spiele in vier Jahren. Denn bei den diesjährigen Spielen habe ich „Blut geleckt“.

Mit Deinen zwei Bronzemedaillen gibst Du Dich also noch nicht zufrieden?

Klug:Vor einem Jahr war es noch lediglich mein Ziel, an den Paralympics teilzunehmen, wenn möglich erfolgreich. Als ich dann meine erste Medaille gewonnen habe, herrschte bei mir eher Unglaube vor. Die Freude darüber stellte sich eigentlich erst später ein.

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Seit diesen Erfolgen stehen Sponsoren bei Dir Schlange?

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Klug: Das kann man nicht wirklich sagen. Ich bin sehr dankbar, dass ich einen guten Materialsponsor habe, aber monatlich kommen natürlich viele einzelne Kosten zusammen, die nicht abgedeckt sind. Von daher bin ich sehr froh, dass ich neben der Kader-Förderung über die Deutsche Sporthilfe inzwischen auch das Deutsche Bank Sport-Stipendium bekomme. Das ist eine riesengroße Unterstützung, weil es eine feste, planbare Einnahmequelle ist. Das gibt mir eine große Sicherheit und die Freiheit, meinen Sport überhaupt machen zu können.

Stößt Du mit dem Leistungssport an der Universität auf ausreichend Verständnis?

Klug: Die Ludwig-Maximilians-Universität in München ist eine Partnerhochschule des Spitzensports und auch Vertragspartner des Olympiastützpunktes, von daher funktioniert es einigermaßen gut. Das viel größere Problem für mich ist meine Sehbehinderung. Lehrpersonen haben viel zusätzliche Arbeit, mir Kursmaterialien und Prüfungen für meine Hilfssoftware aufzubereiten oder mir überhaupt digitale Versionen der Materialien zur Verfügung zu stellen. Es hängt sehr vom Willen jeder einzelnen Lehrperson ab.

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Wäre das Leben ohne Leistungssport einfacher?

Klug: Der Leistungssport öffnet mir viele Türen. Ich lerne über ihn ganz andere Leute und Länder kennen, neue Dinge werden für mich möglich. Ich habe auch ganz neue Bewegungen erlernt, an die ich mich sonst nie herangetraut hätte, habe gelernt, mich durchzubeißen. Über meinen Sport leiste ich etwas, das andere, nicht behinderte Menschen nicht können. Das gibt mir ein ganz anderes Standing.

Clara Klug studiert Computerlinguistik.
Clara Klug studiert Computerlinguistik.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Klug: Eine große Herausforderung ist die Organisation meines Trainings, da mein Guide, Martin Härtl, nicht vom Dienst freigestellt wird. Ich absolviere also zahllose Stunden in München alleine auf dem Laufband und beim Krafttraining. Das Sportart-spezifische Training findet an zwei bis drei Tagen pro Wochen gemeinsam mit Martin statt. Die Uni baue ich so gut es geht drum herum ein. Bisher hat das so gut geklappt, dass ich soeben meine Bachelorarbeit abgegeben habe. Aber das Ganze funktioniert auch nur, weil Martin einen Großteil seines Lebens auf unser gemeinsames Training, Trainingslager und Wettkämpfe ausrichtet.

Wird die Leistung von Begleitläufern Deiner Meinung nach ausreichend gewürdigt?

Klug: Nicht im Geringsten. Das ist auch aktuell ein großes Thema bei uns, das wir auch versuchen ein bisschen voranzutreiben. Wir starten als Team und es ist eine Teamleistung, und das wird leider gar nicht als Solches gesehen. Martin muss unheimlich fit sein, fitter als ich, denn er muss ja neben dem Laufen noch nonstop Kommandos geben, sich umschauen, sich nach mir orientieren, die Strecke im Blick haben. Dass wir gemeinsam eine tolle Leistung bringen, versuchen wir aktuell in den Fokus zu rücken.

Mit der Auszeichnung zum Sport-Stipendiat des Jahres ehren Deutsche Sporthilfe und Deutsche Bank auch in diesem Jahr wieder einen Athleten, dem die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Art und Weise gelingt. Fünf Top-Sportlerinnen und -Sportler stehen bis zum 19. August 2018 online unter www.sportstipendiat.de zur Wahl:

Malte Jakschik, Weltmeister mit dem Deutschlandachter und Maschinenbaustudent
Clara Klug, zweifache Paralympics-Dritte im Biathlon und Studentin der Computerlinguistik
Thomas Röhler, Olympiasieger 2016 und WM-Vierter 2017 im Speerwurf und MBA-Student für Strategy, Management and Marketing
Anna Schaffelhuber, 7-fache paralympische Goldmedaillengewinnerin im Para Ski alpin und Lehramtsstudentin
Richard Schmidt, WM-Dritter im Fechten und Rechtswissenschaftsstudent

Unter allen Teilnehmern, die ihre Stimme für einen der Kandidaten abgeben, wird eine Reise für zwei Personen zum Sporthilfe Club der Besten im Aldiana Club Costa del Sol in Spanien verlost. (Die Deutsche Sporthilfe auf YouTube)