Sophia Flörsch beginnt gerade erst, sich von ihrem schlimmen Unfall und der stundenlangen Operation zu erholen, da denkt die erst 17-Jährige schon wieder an die Rückkehr auf die Rennstrecke. "Ich werde wiederkommen", schrieb Flörsch bei Facebook. Den elfstündigen Eingriff an ihrer Wirbelsäule habe sie "gut" verkraftet, jetzt hoffe sie, dass es "von nun an nur noch besser wird".
Flörsch kündigt Renn-Comeback an
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Am Sonntag nach dem Unfall und am Montag während der komplizierten OP hatten die Motorsport-Welt und ihre Fans mit Flörsch gebangt, nun bedankte sich die Münchnerin für die Anteilnahme und "für jeden einzelnen Genesungswunsch, die ich jetzt zu lesen beginne. Das motiviert mich wirklich und gibt mir Mut."
Flörsch muss sich noch gedulden
Noch ist aber nicht klar, ob sie bis zu ihrem 18. Geburtstag am 1. Dezember zurück nach Deutschland fliegen darf. Sie müsse "noch einige Tage in Macau bleiben, bis ich transportfähig bin", schrieb Flörsch.
In ihrem Bett im Conde S. Januario Hospital denke sie an alle, "die an dem Unfall beteiligt waren. Ich hoffe, dass alle gesund sind", schrieb Flörsch weiter. Vier weitere Personen, darunter der japanische Fahrer Sho Tsuboi, der mit Flörsch kollidiert war, erlitten Verletzungen.
Ein Rettungsteam hatte sich direkt nach dem schlimmen Crash im Weltfinale der Formel 3 um Flörsch gekümmert. "Vielen Dank für all die ermutigenden und beruhigenden Worte in diesen harten Minuten in meinem Auto", schrieb sie und richtete ein "großes Dankeschön an das medizinische Personal hier in Macau für die freundliche und professionelle Behandlung".
Zuvor hatte Lei Wai Seng, Direktor der Klinik, bereits erklärt, dass Flörsch ihre Arme und Beine frei bewegen könne, ihre Vitalzeichen seien stabil. Ihr war bei dem Unfall am Sonntag der siebte Halswirbel gebrochen. Die Ärzte entnahmen ihr während der OP Knochensubstanz aus der Hüfte und setzten diese im Wirbel ein, um ihn zu stützen.
Flörschs Rennstall zuversichtlich
Flörschs Rennstall Van Amersfoort Racing sprach in einer Stellungnahme davon, dass ein Knochensplitter nach dem Unfall "gefährlich nah an ihrem Rückenmark" gesessen habe.
"Wir haben natürlich die Hoffnung, dass alles wieder gut wird", hatte Teamchef Frits van Amersfoort zuvor SPORT1 gesagt. "So wie sich uns der Unfall darstellt, hatte sie noch Glück, dass sie mit dem Auto rückwärts eingeschlagen ist", erklärte van Amersfoort weiter: "Motor und Getriebe haben sie etwas geschützt. Auch der Fangzaun hat wohl etwas Energie aufgefangen."
Flörsch wird jetzt darum kämpfen, sich vollständig von dem Schock zu erholen. Um dann weiter an ihrem ganz großen Ziel zu arbeiten, dem Aufstieg in die Formel 1. "Frauen laufen Triathlon, Frauen besteigen den Mount Everest, Frauen bringen Kinder auf die Welt - warum sollen wir nicht auf dem gleichen Niveau fahren können wie Männer?", sagte Flörsch zuletzt in einem Interview mit Spiegel online: "Ich will keine Quotenfrau sein, sondern um Siege kämpfen. Dafür arbeite ich, das ist mein Anspruch." Sie will wiederkommen.