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Formel 1: Sebastian Vettel gerät gegen Charles Leclerc ins Hintertreffen

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Formel 1: Sebastian Vettel gerät gegen Charles Leclerc ins Hintertreffen

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"Platzhirsch" Vettel gerät in Gefahr

Sebastian Vettel muss sich in Spa erneut seinem jungen Teamkollegen Charles Leclerc geschlagen geben. Ein Ex-Weltmeister fordert einen Rollentausch bei Ferrari.
Sebastian Vettel verpasst beim Großen Preis von Belgien das Podium. Charles Leclerc feiert seinen ersten Sieg, kann den Triumph heute aber nicht wirklich genießen.
von Markus Bosch

"Seb wird dich gleich vorbeilassen", funkte der Ferrari-Kommandostand in der 27. Runde des Großen Preises von Spa an Charles Leclerc.

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Kurze Zeit später ließ Sebastian Vettel seinen jungen Teamkollegen passieren. Während Leclerc dadurch später das Rennen gewann, musste Vettel auch noch das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas ziehen lassen und wies am Ende 26 Sekunden Rückstand auf Leclerc auf.

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"Der eigene Eindruck ist am Ende der, der am stärksten durchklingt, und ich kann mit meiner Leistung nicht zufrieden sein", zeigte sich Vettel durchaus selbstkritisch, nachdem er von Rang zwei ins Rennen gegangen war.

Vettel braucht zweiten Reifenwechsel

Die Ursache für sein schwaches Abschneiden hatte er schnell gefunden. "Ich habe nicht das Gefühl fürs Auto gehabt, keinen Grip gefunden. Das habe ich bereits im ersten Stint gemerkt, dann mussten wir reagieren, um den Lewis abzufangen. Hinten raus hatte ich keinen Puffer mehr mit den Reifen und wurde dann überholt."

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Dass es überhaupt soweit kam, lag an Vettels Versuch eines "Undercuts".

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Bereits in der 16. Runde, einige Umdrehungen vor den Konkurrenten, stoppte Vettel und sollte mit den Medium-Slicks die restlichen 28 Runden durchfahren.

"Die Lücke war da und um den Platz gegen Lewis nicht zu verlieren, sind wir als Erste reingekommen", erklärte Vettel. Zunächst schien der Plan aufzugehen, da er eine schnellste Runde nach der anderen auf den Asphalt brannte. Allerdings verlangte der Heppenheimer seinen Pneus in dieser Phase zu viel ab. Ein zweiter Reifenwechsel warf ihn endgültig aus den Podiumsrängen.

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Wieder einmal musste sich der viermalige Weltmeister seinem elf Jahre jüngeren Teamkollegen geschlagen geben. Ein Alarmsignal, denn im bisherigen Saisonverlauf konnte Vettel Leclerc zumindest im Rennen meist in die Schranken weisen.

Rosberg will Leclerc als Nummer eins bei Ferrari

In den Qualifyings war der Monegasse zuletzt sechs Mal in Folge vor Vettel. Nach Jahren als klare Nummer eins bei der Scuderia ist dieser Status spätestens jetzt in Gefahr. Auch Ex-Weltmeister Nico Rosberg ist diese Entwicklung nicht verborgen geblieben. Er forderte in seinem Videoblog nach dem Qualifying am Samstag: "Es wird langsam Zeit, Leclerc zur Nummer eins zu machen und Vettel zur Nummer zwei."

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Leclerc fuhr am Samstag auf einer Runde einen Vorsprung von sieben Zehnteln auf seinen Teamkollegen heraus und untermauerte damit die Ansprüche auf die Nummer eins bei Ferrari. Vettel leistete sich dagegen wieder einmal Fehler und konnte mit seinem Teamkollegen nicht Schritt halten.

Im Rennen stellte er sich nach dem ersten Stint in den Dienst des Teams. Entscheidend war dabei, dass er den heranstürmenden Lewis Hamilton etwas ausbremste: "Lange konnte ich ihn nicht aufhalten, aber natürlich habe ich versucht, dass er ein bisschen Zeit verliert, um Charles ein Polster zu geben. Am Ende hat das gerade so gereicht."

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto lobte den Deutschen dafür: "Er hat sich als Teamkollege sehr gut verhalten."

Binotto: Vettel wird "in Zukunft noch Gelegenheiten bekommen"

In der Fahrerwertung liegt Vettel nur noch zwölf Zähler vor Leclerc. Als er gefragt wurde, ob nun beide Piloten freie Fahrt erhielten, wich Binotto aus: "Ich sage es schon seit Saisonbeginn: Die Punkte für das Team sind das Wichtigste für uns. Ich denke, das haben wir heute unter Beweis gestellt. Wir haben Charles geholfen, weil er der Schnellere war. Er war am gesamten Wochenende richtig stark. Somit war es geradezu eine Notwendigkeit, ihn zu unterstützen."

Er sei sich sicher, dass auch Vettel "in Zukunft noch Gelegenheiten bekommen wird", ergänzte der Ferrari-Chef.

Noch halten die Verantwortlichen der Roten zu ihrem Superstar, doch Leclerc hat in Spa einen weiteren Schritt aus Vettels Schatten gemacht – trotz schwieriger Umstände.

Als vierfacher Weltmeister sieht sich der Deutsche sicherlich nicht dauerhaft in der Helferrolle, die er in Spa so gut ausfüllte.

Die nächsten Wochen werden für Vettel - dessen Vertrag 2020 ausläuft - und seine Formel-1-Zukunft wegweisend sein.