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Sebastian Vettel muss nach Ferrari-Aus seine Karriere beenden: SPORT1-Kommentar

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Sebastian Vettel muss nach Ferrari-Aus seine Karriere beenden: SPORT1-Kommentar

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Vettel bleibt nur der Rücktritt

Für Sebastian Vettel zählen in der Formel 1 nur Titel. Nach dem Aus bei Ferrari bleibt ihm deshalb keine andere Wahl als das Karriereende. SPORT1-Kommentar.
"Arrividerci, Ferrari": Sebastian Vettel verlässt die Scuderia nach fünf Jahren zum Saisonende. 
Eine Zeit, von der sich die Beteiligten mehr versprochen hatten, als sie letztlich erfüllten konnte.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Sebastian Vettel wird Ferrari am Ende des Jahres verlassen.

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Diese Nachricht lässt aufhorchen. Wirklich überraschen konnte sie letztlich aber nicht mehr.

Denn was sich schon in den vergangenen Jahren der Erfolglosigkeit angedeutet hatte, trat während der Verhandlungen über einen neuen Vertrag offen zu Tage: Ferrari und Vettel - das passt nicht mehr!

Ferrari-Kollege Leclerc fährt Vettel davon

Der erfolgsverwöhnte viermalige Weltmeister raste seit 2015 seinem großen Traum, mit der roten Göttin ganz oben zu stehen, vergeblich hinterher.

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In den ersten Jahren musste er sich hinter den unbezwingbaren Mercedes-Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg einreihen. In der letzten Saison fuhr ihm dann sogar sein junger Teamkollege Charles Leclerc ein ums andere Mal um die Ohren. Mehr noch: Dieser smarte, aber äußerst ehrgeizige Monegasse tanzte Vettel häufig auf der Nase herum.

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Der Deutsche verlor erst seinen Nummer-1-Status im Team, dann den internen WM-Zweikampf mit Leclerc - und nun auch die Zukunft bei Ferrari. Dass die Scuderia ihm höchstens einen Zweijahresvertrag anbot, während Leclerc schon bis 2024 unterschrieben hat, ist das deutliche Signal: Wir setzen nicht mehr auf dich im Kampf um den Titel.

Vettel will immer und überall die Nummer 1 sein

Das ist der wahre Grund für Vettels Abschied. Er hat das Duell mit Leclerc aufgegeben und ist intelligent genug zu wissen, dass er bei einem erneuten Zwist um die Stallorder den Kürzeren ziehen würde.

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Ferrari's German driver Sebastian Vettel reacts while a crane lifts his car during the F1 Brazil Grand Prix, at the Interlagos racetrack in Sao Paulo, Brazil on November 17, 2019. (Photo by Douglas Magno / AFP) (Photo by DOUGLAS MAGNO/AFP via Getty Images)
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Der Heppenheimer hat seit seinem kometenhaften Aufstieg in der Formel 1 vor zwölf Jahren für sich immer in Anspruch genommen, die Nummer 1 sein zu wollen - im Team und auch im gesamten Wettbewerb. Deshalb wäre es jetzt nur folgerichtig, der Königsklasse insgesamt den Rücken zu kehren.

Denn dem höchsten aller Ansprüche, den er auch mit 32 Jahren noch an sich selbst hat, kann er nirgendwo mehr gerecht werden.

Hamilton und Verstappen gesetzt

Weder mit einem Wechsel zu Mercedes oder Red Bull, wo die Positionen der Platzhirsche mit Lewis Hamilton und Max Verstappen schon länger besetzt sind, noch bei einem der anderen Teams, die gerade im Gespräch sind.

Bei Renault, McLaren oder Aston Martin könnte er sich voraussichtlich zwar als Nummer 1 behaupten. Doch um den Titel würde er mit diesen Teams in den kommenden Jahren nicht mitfahren.

Vettel hat sich noch ein wenig Bedenkzeit erbeten hinsichtlich der Entscheidung über seine Zukunft. Aber wer sein Statement genau liest, wird zu dem Schluss kommen, dass auch der Hesse sich bereits mit dem Gedanken an ein Karriereende befasst.

Gerade in Zeiten der Coronakrise sei ihm bewusst geworden, was wirklich wichtig ist im Leben, heißt es da. Ein erneuter verzweifelter Angriff auf die WM-Krone, die er sich schon viermal gesichert hat, dürfte für den Familienmensch Vettel nicht dazugehören.

Vettel hofft auf "schönere Momente"

Dazu passen auch seine Worte zur unmittelbar bevorstehenden Zukunft. Er wolle mit Ferrari in dieser wegen Corona verkürzten Saison noch ein paar schönere Momente erleben, schreibt er.

Vom Kampf um den Titel schreibt er nicht. Er hat eingesehen, dass es für ihn darum nicht mehr gehen kann. Nicht in diesem Jahr, und auch danach nicht mehr.

Will er sich weiter treu bleiben, bleibt ihm keine andere Wahl als der Rücktritt.