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Formel 1: Romain Grosjean über Feuer-Crash und Erinnerungen an den Tod

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Formel 1: Romain Grosjean über Feuer-Crash und Erinnerungen an den Tod

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Feuer-Crash: So leidet Grosjean noch

Romain Grosjean entgeht beim Feuer-Crash von Bahrain nur knapp dem Tod - und verrät nun, welche Gedanken er an die Extremsituation bis heute hat.
Feuer und ein in zwei Teile gerissenes Auto: Romain Grosjean hatte beim Grand Prix von Bahrain einen schlimmen Unfall, den er zum Glück mit leichten Verletzungen überstand.
SPORT1
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von SPORT1

Es waren dramatische Bilder, als Romain Grosjean Ende November beim Grand Prix von Bahrain in die Leitplanke krachte und sein Bolide in Flammen aufging

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Der damalige Formel-1-Fahrer für das Team Haas kam bei dem Feuer-Crash erstaunlicherweise nahezu unversehrt und mit dem Leben davon, erlitt Verbrennungen an den Händen.

Doch die fürchterlichen Erinnerungen daran setzen Grosjean nach wie vor mächtig zu, wie er nun im Schweizer Radio und Fernsehen in der Talk-Sendung Gredig direkt offenbarte - insbesondere auch, was seine Kinder betrifft.

"Im Nachhinein ist das das Schwierigste für mich Für sie war es besonders schlimm. Bei diesem Rennen saßen sie vor dem Fernseher mit meiner Frau und meinem Vater", sagte der 34-Jährige. "Wie meine Frau vor dem Fernseher saß und dachte: 'Wie sage ich es den Kindern bloß, wenn ihr Papa jetzt stirbt?'"

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Er selbst habe zunächst bereits mit mit dem Leben abgeschlossen gehabt: "Ich dachte, ich würde sterben. Und ich war bereit, mein Körper war bereit. Ich war in Frieden mit mir, und ich habe mich entspannt. Ich fragte mich sogar, wo ich zuerst brennen würde."

Doch dann, so Grosjean weiter, "dachte ich an meine drei Kinder und sagte: "Nein, sie sollen nicht ohne Vater leben.'" (Rennkalender der Formel 1 2021)

2020 Bahrain GP BAHRAIN INTERNATIONAL CIRCUIT, BAHRAIN - NOVEMBER 29: Marshals deal with the wreckage after a huge crash for Romain Grosjean, Haas VF-20, on the opening lap during the Bahrain GP at Bahrain International Circuit on Sunday November 29, 2020 in Sakhir, Bahrain. (Photo by Andy Hone LAT Images) Images) PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2015_151753_ONZ0121
BAHRAIN, BAHRAIN - NOVEMBER 29: Romain Grosjean of France and Haas F1 is pictured on a screen escaping his crash during the F1 Grand Prix of Bahrain at Bahrain International Circuit on November 29, 2020 in Bahrain, Bahrain. (Photo by Peter Fox/Getty Images)
BAHRAIN, BAHRAIN - NOVEMBER 29: A fire is pictured following the crash of Romain Grosjean of France and Haas F1 during the F1 Grand Prix of Bahrain at Bahrain International Circuit on November 29, 2020 in Bahrain, Bahrain. (Photo by Kamran Jebreili - Pool/Getty Images)
2020 Bahrain GP BAHRAIN INTERNATIONAL CIRCUIT, BAHRAIN - NOVEMBER 29: Fire marshals deal with the flames after a huge crash for Romain Grosjean, Haas VF-20, on the opening lap during the Bahrain GP at Bahrain International Circuit on Sunday November 29, 2020 in Sakhir, Bahrain. (Photo by Andy Hone LAT Images) Images) PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2015_151416_ONZ0018
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Grosjean über Feuer-Unfall: "Hirn drückte Resetknopf"

Dem Tod entronnen zu sein, verdankt der französisch-schweizerische Rennfahrer eigenen Eindrücken zufolge vor allem dem Umstand, trotz der Extremsituation in seinem brennenden Fahrzeug schließlich doch nicht in Panik verfallen zu sein. 

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"Ich dachte: 'Okay ich brenne, ich habe Feuer um mich.' Es war aber kurioserweise nicht heiß, das hat mein Gehirn verdrängt", erklärte Grosjean. "Ich war überzeugt, dass es im Cockpit nicht brannte. Die TV-Bilder zeigen ja aber deutlich, dass es von Anfang an lichterloh brannte."

"Mein Hirn spielte verrückt, versuchte Lösungen zu finden. In dem Moment, wo ich entspannt habe, hat mein Gehirn einen Resetknopf gedrückt", fügte er an. (NEWS: Alles zur Formel 1)

So habe er es auch geschafft, seinen unter den Pedalen eingeklemmten Fuß zu befreien und aus dem Wagen zu klettern. "Ich wusste, dass meine Hände brannten. Aber das war unwichtig." Er habe sich allein darauf konzentriert rauszukommen, habe nicht wie Niki Lauda enden wollen (Feuer-Unfall beim Grand Prix von Deutschland 1976 auf der Nürburgring, Anm. d. Red.).

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"Das Geräusch des Feuers kam erst nach zwei Wochen in mein Bewusstsein, dabei ist es doch so laut. Der Geruch des brennenden Karbons kam erst jetzt zurück. Das alles war in dem Moment nicht wichtig, mein Gehirn hat es ausgeblendet", so Grosjean, der inzwischen keine Medikamente mehr nehmen müsse.

Dafür ist manuelle Therapie nach wie vor nötig angesichts der erlittenen Verbrennungen: "Ich bewege meine Finger 3000 Mal am Tag, um das Gefühl zurückzuerlangen."

Ein Training, das Grosjean auch wieder die ungehinderte Ausübung seines Rennsports ermöglichen soll, wenn auch trotz 179 Grand-Prix-Teilnahmen nicht mehr in der Formel 1, wo er (wie auch Kevin Magnusse) bei Haas am Saisonende den Laufpass bekam, dort nun Mick Schumacher und Nikita Mazepin die neuen Trümpfe sind. 

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