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Robert Kubica und der Kontrollverlust: "Merkwürdiges Gefühl"

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Robert Kubica und der Kontrollverlust: "Merkwürdiges Gefühl"

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Robert Kubica und der Kontrollverlust: "Merkwürdiges Gefühl"

Vom "Kontrollfreak" zum "Seher": Robert Kubica erklärt, warum ihm die Umstellung auf den Rallyesport so schwer fällt und warum Erfahrung dort das wichtigste ist
Robert Kubica hat mit der Umstellung auf den Rallyesport so seine Schwierigkeiten
Robert Kubica hat mit der Umstellung auf den Rallyesport so seine Schwierigkeiten
© xpbimages.com

Schnell, aber auch schnell draußen: Unter dieser Überschrift stand bisher die WRC-Karriere von Robert Kubica. Der frühere Formel-1-Pilot zeigte seit Beginn der vergangenen Saison immer wieder, dass der auch ein Rallyeauto schnell bewegen kann, leistete sich aber auch immer wieder Fahrfehler, die in Unfällen endete. Grund dafür ist laut Kubica vor allem seinen mangelnde Erfahrung im Rallyesport. "Die Verhältnisse können sich in jeder Kurve ändern. Und um diese Veränderungen zu erahnen, braucht man Erfahrung, sonst ist es sehr schwierig", sagt Kubica im Interview mit 'WRC live'.

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Ähnlich wie zuvor Kimi Räikkönen fällt es auch Kubica in der Rallye-WM schwer, den Schalter im Kopf vom Rundstrecken- auf den Rallyemodus umzulegen. Und vor allem diese geistige Umstellung bereitete dem Polen Schwierigkeiten. "Auf der Rundstrecke müssen die Fahrer alles unter Kontrolle haben. Rallyefahrer können nicht alles unter Kontrolle haben", sagt er. "Ich war 20 Jahre lang bemüht, alles unter Kontrolle zu haben. Dann zu einer neuen Prüfung zu kommen und zu wissen, dass man nichts unter Kontrolle hat, ist ein sehr merkwürdiges Gefühl."

Bei der Fahrt während einer Wertungsprüfung seien dann ebenfalls völlig andere Fähigkeiten als auf der Rundstrecke gefragt. "Dort orientiert man sich an Punkten neben der Fahrbahn. Mich hier an den Spuren der Vorausfahrenden zu orientieren, fällt mir schwer, denn das bin ich nicht gewohnt. Das muss ich lernen", so Kubica.

Diesen Lernprozess dürfe man aber nicht erzwingen, vielmehr müsse er auf natürlichem Wege geschehen. "Beim Fahren darf man nicht unkonzentriert sein, es muss daher automatisch kommen und dir in Fleisch und Blut übergehen", sagt Kubica. "Auf der Rundstrecke ist das bei mir der Fall, und im Rallyesport wird es besser, aber gerade auf losem Untergrund habe ich damit noch Schwierigkeiten."

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Um diesen Erfahrungsrückstand aufzuholen, lässt Kubica nichts unversucht. "Beim Shakedown warte ich oft eineinhalb Stunden, bevor ich noch einen Versuch mache. Denn dann sind viele Autos über die Strecke gefahren, wodurch sich die Bedingungen stark verändern können."

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Doch letztlich könne er diese Erfahrung nur bei den Rallyes selbst sammeln. "Bei Tests kennt man jeden Meter der Straße und weiß, welche Kurve rutschiger ist und in welcher man mehr Grip hat. Bei der Rallye muss man das voraussehen oder braucht die Erfahrung aus früheren Jahren", so Kubica. "Mit vier oder fünf Jahren Erfahrung, könnte ich wesentlich konstanter fahren. Beim zweiten Mal ist es schon einfacher."

Dieser Lernprozess müsse jedoch im Grenzbereich erfolgen, wie Kubica betont. Bei langsamerer Fahrt würde man nicht nur wenig lernen, es sei auch potenziell gefährlich das Auto zu unterfordern. "Die Autos und Reifen sind dafür gebaut, am Limit bewegt zu werden. Wenn man langsamer fährt, funktioniert das Auto, die Aufhängung und die Reifen nicht mehr und liefern daher keinen Grip mehr", sagt Kubica. "Selbst wenn man vermeintlich langsam fährt, kann man Fehler machen.

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