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Der Polo R WRC: Durchdacht bis ins kleinste Detail

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Der Polo R WRC: Durchdacht bis ins kleinste Detail

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Der Polo R WRC: Durchdacht bis ins kleinste Detail

Erfolgsgarant in der Rallye-WM: Mit ins Detail durchdachten Ansätzen schmiedeten die Volkswagen-Ingenieure mit dem Polo R WRC ein fast unschlagbares Auto
Der Polo R WRC zählt zu den erfolgreichsten Autos der Geschichte
© xpbimages.com

In keiner Weltmeisterschaft im Automobilrennsport zählt das Können der Fahrer und Beifahrer so sehr wie in der Rallye-Weltmeisterschaft. Wenn sich die Athleten zudem auf ihr World-Rally-Car verlassen können, entsteht eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Der Polo R WRC, wie er 2013 bei der Rallye Monte Carlo erstmals am Start stand, und der Polo R WRC, von dessen Dach aus die Fahrer 2015 bei der Rallye Großbritannien zum 34. Mal in drei Jahren Champagner-Korken für den Sieg knallen ließen und obendrein neun WM-Titel feierten, haben vor allem eines gemeinsam: die grundlegende Philosophie eines World-Rally-Cars.

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Die Volkswagen-Ingenieure entwickelten vor dem ersten Start des Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo 2013 in 17 Monaten auf Basis des Serien-Polo, von dem die Rohkarosserie stammt, ein World-Rally-Car nach dem Minimal-Prinzip. Jede einzelne Komponente wurde mehrfach auf ihre Dimensionierung und Leichtigkeit hin erprobt und während der etwa anderthalbjährigen Entwicklungszeit stetig verbessert.

Der Weg zur Präsentation des homologierten Polo R WRC für die Saison 2013 folgte einem strammen Zeitplan: Nach der Präsentation des Konzept-Fahrzeugs im Mai 2011 baute Volkswagen zunächst ein sogenanntes 0-Fahrzeug als Komponenten-Träger auf, das im Herbst 2011 seinen Roll-out in den Weinbergen von Trier absolvierte.

Die rechnergestützte Simulation des ersten Konzepts für den eigentlichen Polo R WRC begann parallel dazu. Die Volkswagen-Ingenieure bereiteten sich in der Folge ein eigenes Weihnachtsgeschenk: Pünktlich am Heiligen Abend 2011 stand der erste Polo R WRC im Foyer von Volkswagen-Motorsport. Das Roll-out erfolgte im Januar 2012 auf der Teststrecke in Ehra-Lessien, ebenso erste Tests in Schweden und Spanien. Ab März unterzogen die Techniker den Polo R WRC einer steten Überarbeitung, beispielsweise in Sachen Fahrwerkskinematik und Leichtbau.

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Der Aufbau dieser verbesserten Version des Polo R WRC, die bei der Rallye Monte Carlo 2013 am Start stand und die Basis für drei WM-Titel bildete, begann im September 2012. 2014 ging der Polo R WRC im Detail verbessert an den Start. Die Möglichkeiten der Volkswagen-Ingenieure waren dabei extrem begrenzt. Die Hersteller, die 2013 in der Rallye-WM engagiert waren, hatten sich darauf verständigt, für die Saison 2014 keine neuen World-Rally-Cars zu homologieren.

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Zuverlässigkeit ist Trumpf

Volkswagen blieben damit lediglich die wenigen Mittel innerhalb des Reglements. Zu diesem Spiel in engen Grenzen zählten zum Beispiel die quartalsweise erlaubten Änderungen an einigen Komponenten, etwa an den Stoßdämpfern. 2014 kam eine Neuentwicklung von ZF zum Einsatz. Darüber hinaus setzte Volkswagen zehn sogenannte Joker ein, die eine Veränderung der betreffenden Komponenten im Vergleich zu den Homologationsunterlagen zulassen.

Die eingesetzten Joker wurden ausschließlich zur weiteren Verbesserung der Standfestigkeit eingesetzt. Bereits 2013 hatte sich das World-Rally-Car aus Wolfsburg durch enorme Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Im gesamten Saisonverlauf verzeichneten die Ingenieure lediglich einen einzigen technischen Defekt. Der Einsatz der Joker zielte darauf, auch die Ausfälle durch leichte Fahrfehler zu reduzieren - beispielsweise mit verstärkten Fahrwerkskomponenten.

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2015 bekam der Polo R WRC, wie er 2013 und 2014 am Start gestanden hatte, einen jüngeren Bruder - die zweite Evolutionsstufe des Allradlers aus Wolfsburg. Ein spektakuläres Äußeres einerseits, präzise Evolution andererseits: Die Ingenieure hatten 75 Prozent des Meistermachers von 2013 und 2014 bis ins Kleinste auf sein Optimierungspotenzial hin überprüft und so Schritt für Schritt seine Weiterentwicklung vorangetrieben.

Neben der kompletten Neuerung großer Baugruppen - etwa das 2015 erlaubte sequenzielle Getriebe mit Schaltwippe - hatten Chassis und Motor des Polo R WRC vor der Saison 2015 damit dank der Summe neuer Details den nächsten technologischen Schritt gemacht. Ein Entwicklungsziel für die 2015er-Version des Polo R WRC war eine größere Bandbreite an Abstimmungsmöglichkeiten für Fahrer und Ingenieur. Die drei Volkswagen-Piloten haben unterschiedliche Fahrstile. Durch die Anpassung der Chassis-Komponenten erreichten die Ingenieure eine größere Freiheit in Sachen jeweiliger Abstimmung.

Dabei überarbeiteten die Techniker auch die Karosserie des Polo R WRC, um die aerodynamische Effizienz zu erhöhen. "Simpler, leichter, stabiler" - genau nach diesem Grundsatz hatten die Techniker die Konstruktion von 75 Prozent der bestehenden Fahrzeugkomponenten von 2013 und 2014 überprüft und einige von ihnen je nach Schwerpunktlage, Belastung und Funktion verändert. Dabei galt der Standfestigkeit des Polo R WRC ein besonderes Augenmerk und auch die Wünsche und Vorschläge der Mechaniker wurden berücksichtigt, um die Zugänglichkeit der Komponenten während der in der Rallye-WM stark begrenzten Servicezeiten zu erleichtern - beispielsweise durch den Einsatz möglichst vieler gleich dimensionierter Schrauben.

Beim Motor spielte das Thema Gewicht bei der Detailverbesserung des Motors ebenfalls eine wichtige Rolle: Das 318 PS starke Triebwerk wiegt nun exakt die vom Reglement vorgegebenen 81,5 Kilogramm. Einerseits wurde das Mindestgewicht des Motors von den Regelhütern der FIA vor der Saison 2015 um ein Kilogramm abgesenkt, andererseits schlummerte bei der bisherigen Version des Motors weiteres Einsparpotenzial, das dank überarbeiteter Konstruktion nun vollständig erschlossen wurde.

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