Die Temperaturen steigen langsam wieder an, die Sonne zeigt sich öfter und die Tage werden endlich wieder länger: Der Winter verabschiedet sich, der Frühling hält Einzug. Höchste Zeit, das eigene Auto fit für den Frühling zu machen.
Ratgeber Auto: So wird das eigene Auto fit für den Frühling
So wird das Auto fit für den Frühling
Wie sollte der „Frühjahrsputz“ beim Auto ablaufen? SPORT1 erklärt in acht Punkten, auf was man achten muss.
8 Tipps für den Frühjahrscheck am Auto
Intensive Wäsche: Als Erstes sollten Sie in die Waschstraße fahren, um die restlichen Spuren von Eis, Schnee, Matsch, Dreck und Streusalz am Auto zu beseitigen. Da sich insbesondere das Streusalz gerne unter dem Auto festsetzt, empfiehlt sich ein Waschprogramm mit Unterbodenwäsche. Zur Reinigung gehören auch die Radkästen und Felgen. Tipp: Vorher den gröbsten Schmutz mit einem Hochdruckreiniger entfernen. So kann man verhindern, dass der Lack durch Schmutzpartikel zerkratzt wird.
Lackschäden prüfen und zügig ausbessern: Steinschlagschäden durch Split und andere Granulate sind nach dem Winter leider keine Seltenheit. Um Rost zu vermeiden, sollte das Auto auf eventuelle Lackschäden überprüft werden. Diese können Sie entweder durch einen Aufbereiter behandeln lassen, oder selbst mithilfe eines Lackstiftes in Wagenfarbe und einer Versiegelung ausbessern.
Scheiben: Der Frühjahrsputz kann getrost wörtlich genommen werden. Denn auch von innen sollte der Wagen intensiv gereinigt werden. Dazu gehören alle Glasflächen und Scheiben, das Cockpit, die Armaturen und die Sitze. Dafür gibt es spezielle Reiniger wie Spüli oder Glasreiniger.
Scheibenwischer sollten für den richtigen Durchblick geprüft und eventuell ausgetauscht werden, spätestens dann, wenn sie Schlieren auf den Scheiben hinterlassen. Der ADAC zeigt in einem Video, wie man das selbst machen kann.
Innnraum: Feuchtigkeit im Innenraum entsteht schnell, zum Beispiel durch Schnee an den Schuhen. Deshalb ist beim Frühjahrscheck auch der Fußraum wichtig. Der wird unter Umständen auch eine neue Fußmatte vertragen können. Außerdem muss die Feuchtigkeit raus aus dem Innenraum, das Auto sollte gelüftet und feuchte Stellen müssen getrocknet werden, da sich sonst Schimmel bilden kann. Ist zum Beispiel der Boden unter den Fußmatten feucht, empfiehlt sich Zeitungspapier.
Beim Motorraum muss ein Experte ran
Unterboden und Motorraum: Vor allem der Unterboden wird in den Wintermonaten strapaziert, er bekommt das Meiste ab. Er sollte deshalb gründlich, aber auch vorsichtig gereinigt werden. Waschstraßen bieten entsprechende Programme an.
Was den Motorraum betrifft: Hier sollte auf jeden Fall ein Experte ran, denn bei einer Motorwäsche können bei unsachgemäßer Ausführung Schäden auftreten. Wollen Sie die Reinigung selbst übernehmen, müssen Sie aber gewisse Dinge beachten: Der Motor muss kalt sein, Sie sollten schonende Reinigungsmittel oder Kaltreiniger verwenden und unter keinen Umständen einen Dampfreiniger benutzen.
Grundsätzlich wird überall empfohlen, dass der Motorraum nicht selbst gereinigt werden sollte. Inzwischen untersagen sogar viele Hersteller die Wäsche gänzlich – unabhängig ob man selbst Hand anlegt oder einen Fachmann beauftragt - und schließen dadurch entstandene Defekte von der Garantie oder der Gewährleistung aus.
Kein Problem sind Kleinigkeiten wie die Überprüfung des Öl- und Kühlwasserstandes sowie des Scheibenwischwassers, das kann selbst gemacht werden. Eine Werkstatt kann sich gleichzeitig auch Schläuche und Leitungen anschauen oder Lüftungsfilter austauschen.
Licht: In der dunklen Jahreszeit war das Licht quasi im Dauereinsatz. Die Tage sind zwar nun länger wieder hell, funktionieren muss das Licht natürlich trotzdem. Dabei sind sämtliche Lichter wie Blinker, Fernlicht, Nebelschlussleuchte oder Bremslicht zu überprüfen.
Ausmisten: Die typische Winterausrüstung wie Dachboxen, Skiträger, Schneeketten, Eiskratzer und Besen haben erst einmal ausgedient, sie können aus dem Auto entfernt werden. Denn zusätzliches Gewicht kann zu einem Mehrverbrauch von bis zu einem Liter auf 100 Kilometern führen.
Reifenwechsel je nach Wetterlage
Reifen: Man sollte seine Reifen grundsätzlich regelmäßig auf Schäden, Profiltiefe und Reifendruck prüfen. Wer Winterreifen aufgezogen hat, wechselt nun auf die Pneus für den Sommer, die Faustregel „Von O bis O – von Oktober bis Ostern“ ist tatsächlich nur eine Faustregel und keine Pflicht. Das Wetter bestimmt den Wechsel.
Hat der Sommerreifen nicht mehr die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern, dann müssen neue Reifen gekauft werden. Experten empfehlen jedoch eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern, da die Ableitung von Wasser sonst nur eingeschränkt möglich ist. Die Folge ist eine erhöhte Gefahr von Aquaplaning.
Wenn man die Reifen selbst einlagert, sollte man sie intensiv auf Schäden überprüfen, wenn sie wieder aufgezogen werden. Ansonsten kümmert sich die Werkstatt in der Regel um den Check, ob die Reifen noch nutzbar sind und nimmt auf Wunsch auch den Wechsel vor. Das empfiehlt sich für Laien, da beim Reifenwechsel gleichzeitig auch Bremsen, Stoßdämpfer und Federn auf Schäden und Verschleißerscheinungen gecheckt werden können.
Die Winterreifen wiederum werden nun kühl eingelagert. Wer das selbst übernimmt, sollte die Pneus ebenfalls prüfen. „Vor der Demontage der Reifen ist es ratsam, den Luftdruck um 0,5 bar zu erhöhen. Denn auch eingelagerte Reifen verlieren langsam an Druck“, rät Frank Mauelshagen, Kfz-Experte der ERGO Versicherung.