Der Fall um die US-Basketballerin Brittney Griner schlägt im Angesicht der Spannungen zwischen Russland und den USA immer höhere Wellen. (NEWS: Alles aus dem US-Sport)

Nach der Festnahme der 31-Jährigen am Moskauer Flughafen im Februar wegen des Tragens von Kannabisöl in ihren Taschen und der offiziellen Mitteilung der russischen Zollbehörde am Samstag schalten sich immer mehr politische Stimmen in die Entwicklung ein.

So erklärte die ehemalige Pentagon-Beamtin Evelyn Farkas unlängst, dass Griner zu einer „hochkarätigen Geisel“ werden könne, sollten die politischen Spannungen nicht abklingen.

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„Wenn wir sie aus dem Gefängnis holen wollen, wird Russland Bedingungen stellen“, sagte Farkas bei Yahoo Sport.

Das Problem: Wegen des Kriegs in der Ukraine seien die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Großnationen aktuell „nicht existent“, wie der ehemalige kalifornische Vizegouverneur John Garamendi am Montag bei CNN erklärte. „Es wird sehr schwer.“

Aber: „Vielleicht kann sie bei möglichen Verhandlungen, die stattfinden, eine der Lösungen sein.“

Griner politisches Pfand?

Sorgen macht sich ebenfalls Griners ehemaliger Highschool-Coach Debbie Jackson, dessen „größte Angst“ sei, „dass sie ein politisches Pfand wird“, wie er bei CNN sagte.

Inzwischen ist auch ein Foto von Griners mutmaßlicher Verhaftung in Moskau aufgetaucht. Der russische Staatssender Russia 24 veröffentlichte ein Bild, das die gebürtige Texanerin mit einem weißen Blatt Papier vor einer Wand zeigt.

Der Sender gab offiziell an, dass es Griner sei, die nach ihrer Festnahme in einer Polizeistation fotografiert worden sei. Wo Griner genau festgehalten wird, ist völlig unklar.

„Gegen einen amerikanischen Staatsbürger wurde ein Strafverfahren nach Abschnitt 2 von 229 YK RF wegen Schmuggels einer erheblichen Menge Drogen eingeleitet“, sagte Irina Begisheva von der Hauptdirektion für die Bekämpfung des Schmuggels des Föderalen Zolldienstes gegenüber Russia 24.

US-Außenminister Blinken schaltet sich ein

Bereits am Sonntag hatte sich US-Außenminister Antony Blinken bei einer Pressekonferenz zu dem Thema geäußert - und zugleich klargemacht, dass es ein Politikum werden könne.

„Es gibt nur so viel, wie ich in Anbetracht des Datenschutzes zu diesem Zeitpunkt sagen kann“, sagte Blinken. „Wann immer ein Amerikaner irgendwo auf der Welt festgehalten wird, sind wir natürlich bereit, jede mögliche Unterstützung zu leisten, und das schließt Russland ein.“

Er fügte hinzu: „Wir haben ein Botschaftsteam, das an den Fällen anderer Amerikaner arbeitet, die in Russland inhaftiert sind. Wir tun alles, was wir können, um dafür zu sorgen, dass ihre Rechte gewahrt und respektiert werden.“

Griner, die zwei Olympische Goldmedaillen mit den USA gewann, spielt in der WNBA für Phoenix Mercury.

In ihrem Gepäck waren nach Behördenangaben Kartuschen für E-Zigaretten gefunden worden, die Kannabisöl enthalten sollen.

Sollte sich das bestätigen, drohen ihr nach russischem Gesetz bis zu zehn Jahre Haft.