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BBL Final Four: Johannes Thiemann über den Pokal, die spannende Liga, seine Corona-Erkrankung und Olympia

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BBL Final Four: Johannes Thiemann über den Pokal, die spannende Liga, seine Corona-Erkrankung und Olympia

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ALBA-Star erklärt BBL-Machtverschiebung

Das Final Four im BBL-Pokal spiegelt die neue Ausgeglichenheit im deutschen Basketball wider. Im SPORT1-Interview nennt ALBA-Nationalspieler Johannes Thiemann Gründe.
FRAPORT SKYLINERS - ALBA BERLIN: Highlights | easyCredit BBL
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Gelingt ALBA Berlin der historische Wurf?

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Am heutigen Samstag beginnt der MagentaSport BBL Pokal in der Mercedes-Benz Arena in Berlin. Die 55. Vergabe der Trophäe könnte für ALBA Berlin eine besondere werden.

Sollten sich die Hauptstädter durchsetzen und am Ende die Trophäe in die Höhe stemmen, wäre es der elfte Pokalsieg der Berliner, die sich damit zum alleinigen Rekordpokalsieger küren würden, vor den Bayer Giants Leverkusen, die 1995 letztmals erfolgreich waren.

ALBA-Center Johannes Thiemann will seinen Teil dazu beitragen, für den Nationalspieler wäre es der zweite Pokal-Triumph mit den Berlinern nach 2020.

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Thiemann muss aber zunächst an den NINERS Chemnitz vorbei, Überraschungsteam der Saison und zuletzt auch Schreckgespenst des FC Bayern Basketball.

Im SPORT1-Interview spricht Thiemann über den Pokal, die Kräfteverschiebungen in der aktuell besonders ausgeglichenen BBL und seine Corona-Erkrankung. Zudem verrät er, warum er bei Olympia in Peking besonders mit einer deutschen Eiskunstläuferin mitgefiebert hat.

SPORT1: Herr Thiemann, das Top Four steht an: Was sind die Erwartungen als Team an das Turnier?

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Johannes Thiemann: Natürlich wollen wir den Titel. Aber Pokal ist immer eine tricky Aufgabe. Der Pokal schreibt seine eigenen Regeln. Es ist eine blöde Phrase, aber es ist wirklich so. Es sind im Top Four bloß zwei Spiele bis zu einem Titel. Daher ist es auch für Underdogs die große Chance in der Saison. Wir gehen natürlich als Favorit in das Final Four. Von daher müssen wir hochkonzentriert an die Sache rangehen und dürfen keinen unterschätzen.

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SPORT1: ALBA könnte mit Pokalsieg Nummer elf alleiniger Rekordpokalsieger werden. Spielt das eine Rolle?

Thiemann: Ja, das ist cool. Aber jetzt wollen wir erstmal ins Finale kommen. Was der Titel dann bedeuten würde, sieht man erst im Nachhinein.

Johannes Thiemann warnt vor den NINERS Chemnitz

SPORT1: Halbfinal-Gegner Chemnitz ist das große Überraschungsteam in diesem Jahr. Unter anderem haben sie dreimal gegen Bayern gewonnen. Was macht die Mannschaft aus?

Thiemann: Chemnitz ist nicht nur das Überraschungsteam dieser Saison, sie haben auch letztes Jahr schon gut gespielt. Aber dieses Jahr haben sie ihren guten Basketball nochmal bestätigt. Chapeau! Dass Chemnitz München nun dreimal geschlagen hat, ist schon eine Ansage - nicht zuletzt haben sie die Münchner auch aus dem Pokal geworfen. Das ist ein Team, das den Großen gefährlich werden kann. Die werden auch in der Zukunft noch sehr interessant sein.

Sie spielen mit sehr viel Energie, spielen einen schnellen Ball - ein bisschen ähnlich wie wir. Das ist für viele Gegner schwierig zu verteidigen.

SPORT1: Und wer wäre Ihnen in einem eventuellen Finale lieber? Crailsheim oder Braunschweig?

Thiemann: Wir müssen erstmal gegen Chemnitz gewinnen. Sicherlich werden wir im Training auch mal ansprechen, was die Möglichkeiten danach wären. Ab der Fokus liegt einzig und allein auf Chemnitz. Die sind kein leichter Gegner.

Corona-Infektion: „War sehr belastend“

SPORT1: Im Januar gab es bei ALBA elf Corona-Infektionen unter Spielern und Betreuern. Sie selbst waren auch dabei. Wie haben Sie die Situation erlebt?

Thiemann: Es war sehr belastend - die ganze Erkrankung und die zwei Wochen, die man in Quarantäne war und nicht trainieren konnte. Das war schon ein Dämpfer, weil wir davor in einem ziemlich guten Rhythmus waren. Zum Glück hatte keiner von uns schwerwiegende Symptome. Aber ich habe es bei mir selbst gemerkt, dass ich lange gebraucht habe, um mich wieder fit zu fühlen. Man hat es auch im Team gemerkt. Nach der Quarantäne haben wir gleich die ersten fünf Spiele verloren. Das war bitter, dass Corona unseren Lauf unterbrochen hat. Aber mittlerweile haben wir das gut überstanden und sind gut in Form.

Johannes Thiemann gehört zu den Leistungsträgern bei ALBA Berlin
Johannes Thiemann gehört zu den Leistungsträgern bei ALBA Berlin

SPORT1: Wie hat sich das auf die Saisonziele ausgewirkt?

Thiemann: Wir wollen uns jedes Jahr über die Saison hinweg steigern. Gegen Ende der Spielzeit wollen wir dann in einer Verfassung sein, dass wir um die Titel mitspielen können.

Der Corona-Ausbruch im Januar war ein kleiner Rückschlag, an unserer Herangehensweise an die Sache hat sich aber nix geändert. Natürlich ist es - mit Blick auf die Platzierung - bitter, dass wir danach das ein oder andere Spiel verloren haben. Aber so ist die Situation. Corona kann da keine Ausrede sein.

Spannende BBL-Saison: ALBA als Vorbild?

SPORT1: Die BBL ist ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Zwischen Platz eins und acht liegen nur zwei Niederlagen. Wie sehen Sie die aktuelle Situation?

Thiemann: Mit Chemnitz und Crailsheim sind Teams dazugekommen, die letztes Jahr nicht so stark oder gar nicht in der Liga waren. Die verändern aktuell auch den Basketball-Stil ein Stück weit in Deutschland. Das hat mit Berlin angefangen, dass das Spiel schneller geworden ist.

NINERS Chemnitz - FC Bayern München: Highlights | easyCredit BBL
03:14
NINERS Chemnitz - FC Bayern München (Highlights)

Das adaptieren nun viele Teams - wie eben Chemnitz. Daher rückt die Liga immer enger zusammen und wird attraktiver für Import-Spieler.

SPORT1: Die zunehmende Intensität verschärft auch nochmal die Diskussion um den engen Spielplan im Basketball. Wie sehen Sie diese Thematik?

Thiemann: Das ist schon ein sehr taffes Programm. Wir freuen uns über englische Wochen (mit 2 Spielen, Anm. d. Red.), weil wir teilweise drei Spiel in einer Woche haben. Das ist eine hohe Belastung und bestimmt auch ein Grund für die Ausgeglichenheit der Liga. München und wir sind durch die Euroleague stark gefordert. Da haben wir und die anderen Teams, die europäisch spielen, schon einen gewissen Nachteil, weil man nicht so frisch sein kann.

Damit haben die Teams weiter hinten Möglichkeiten, die Spiele zu gewinnen. Aber so ist die Lage. Wir wollen alle den besten Basketball spielen - in möglich der besten Liga. In Europa ist das nun mal die Euroleague. Daher sind wir froh, dass wir die Möglichkeit dazu haben. Aber es braucht auch einen tiefen Kader, um den Spielplan absolvieren zu können.

Dieser Olympionikin drückt Thiemann die Daumen

SPORT1: Wie sieht bei dieser Intensität die Kaderzusammenstellung aus?

Thiemann: Man sieht bei uns, dass wir in der BBL und der Euroleague mit ähnlichen Spielern auftreten. Da sind auch viele junge, deutsche Spieler dabei. Wir rotieren sehr viel durch und verteilen die Minuten so relativ gleichmäßig. München hat da einen anderen Zugang mit mehreren Import-Spielern. Was wir jedoch gut machen: Wir geben jungen, deutschen Spielern das Vertrauen und das macht uns auch in der Liga stark.

SPORT1: Ein Thema, das den deutschen Basketball in den vergangenen Monaten stark bewegt hat: Ihr Nationalmannschafts-Kollege Paul Zipser bekam die Diagnose Hirntumor. Wie haben sie das aufgenommen?

Thiemann: Das war echt krass zu hören. Ich habe mich auch kurz bei ihm gemeldet, wollte ihn aber in der Situation auch nicht volltexten. Es ist schön zu sehen, dass es ihm jetzt gut geht und er immer mehr Schritte nach vorne macht.

SPORT1: Die Sportwelt wird aktuell von Olympia dominiert. Sie waren bei den Sommerspielen 2020 im vergangenen Jahr in Tokio dabei. Kommen bei Ihnen wieder Emotionen hoch, wenn Sie die Bilder sehen?

Thiemann: Ich verfolge es nicht komplett, aber natürlich schaut man da rein. Es ist schon cool, das zu sehen und zu wissen: Man war da auch dabei. Da kommen Erinnerungen hoch. Wir hatten echt eine gute Zeit in Tokio.

Minerva Hase ist die Freundin von ALBA-Spieler Jonas Mattisseck
Minerva Hase ist die Freundin von ALBA-Spieler Jonas Mattisseck

SPORT1: Und gibt es eine Sportart oder einen Sportler, den Sie besonders verfolgen?

Thiemann: Ja, Minerva Hase im Eiskunstlauf. Sie ist mit Jonas Mattisseck (Mitspieler bei ALBA Berlin, Anm. d. Red.) zusammen. Die Eiskunstlauf-Wettbewerbe kamen zum Glück auch tagsüber, da musste ich nicht extra aufstehen.