Dieser Transfer hat Basketball-Deutschland überrascht.
Bayern-Deal, der eine Sehnsucht stillt
Der Ur-Berliner Niels Giffey wechselte zum FC Bayern Basketball und unterschrieb einen langfristigen Vertrag bis 2025 - was bei einigen ALBA-Fans für Frust sorgte.
Giffey hatte die Jugend der Albatrosse durchlaufen und war nach seinem vierjährigen Abstecher an die University of Connecticut zwischen 2014 und 2021 sieben Jahre für die Profis von ALBA aufgelaufen.
Danach wollte Giffey etwas Neues wagen, ging zu Zalgiris Kaunas. In Litauen wurde Giffey aber nie glücklich. Nach einem kurzen Abstecher mit vier Ligaspielen für CB Murcia in Spanien folgte jetzt der für viele überraschende Wechsel zum FC Bayern.
Bayern-Trainer träumte schon lange von Giffey
Für seinen neuen Verein ist der Transfer ein echter Coup. Die Münchener verstärkten erneut ihre schon deutlich verbesserte deutsche Rotation und machen damit klar, dass sie in diesem Jahr wieder die Meisterschaft angreifen wollen, die in den vergangenen drei Jahren ALBA Berlin gewann.
Vor der emotionalen Giffey-Rückkehr in seine Heimatstadt Berlin - München gewann in der EuroLeague mit 79:77 - offenbarte Bayern-Trainer Andrea Trinchieri zudem, dass Giffey schon lange einer seiner Wunschspieler gewesen sei.
„Vor acht Jahren, in meinem ersten Jahr in Bamberg, wollte ich als ersten Transfer unbedingt Niels Giffey vom College verpflichten“, berichtete Trinchieri.
Damals entschied sich Giffey noch für einen Wechsel zu ALBA - doch jetzt bekam Trinchieri seinen Wunschspieler. „Acht Jahre später habe ich es endlich geschafft. Er ist ein Spieler, der das Team direkt besser macht“, freut sich Trinchieri.
Der Transfer von Niels Giffey stillt also eine lange Sehnsucht des charismatischen Bayern-Coaches, der direkt auf Giffey setzte.
Giffey hat Verständnis für Fans
Obwohl er erst einmal voll mit der Mannschaft trainiert hatte, stand der Nationalspieler bei Bayerns 79:77-Sieg in Berlin gleich über 16 Minuten auf dem Parkett.
Mit drei Punkten war der offensive Output noch nicht überragend, Giffey hatte mit seiner starken Verteidigung aber großem Anteil am Sieg seines neuen Teams. Beim letzten Angriff der Albatrosse gelang es dem 31-Jährigen, ALBAs Jaleen Smith so gut zu verteidigen, dass dessen schwerer Wurf vorbei ging.
Nach dem erfolgreichen Debüt beschrieb Giffey seine Gefühlslage laut dpa: „Es war ein schwieriger Tag. Meine Frau hat mir ein amerikanisches Sprichwort geschrieben: Reiß das Pflaster runter und dann ist es gut.“ Er solle es also einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Die Fans empfingen Giffey mit gemischten Reaktionen: Teils gab es Applaus, teils Pfiffe. Für den 31-Jährigen waren die Reaktionen total verständlich: „Es war schön, dass ich trotzdem gut empfangen wurde. Ich kann die Fans verstehen, dass es auch ein paar Pfiffe gab. Ich war früher selbst ALBA-Fan.“