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BBL ändert Modus nach Playoff-Ärger

Nach Playoff-Ärger: BBL ändert Modus!

Der Playoff-Modus und der Rahmenspielplan sorgten in der vergangenen Saison in der BBL für großen Ärger. Nach SPORT1-Informationen passt die Liga deshalb jetzt den Playoff-Spielplan an.
Die Meisterschaft in der BBL entscheidet sich in einem finalen Spiel 5. Dabei liefern sich der FC Bayern und ratiopharm Ulm einmal mehr ein packendes Duell bis in die letzte Minute. Dort dreht dann Weltmeister Johannes Voigtmann auf.
Der Playoff-Modus und der Rahmenspielplan sorgten in der vergangenen Saison in der BBL für großen Ärger. Nach SPORT1-Informationen passt die Liga deshalb jetzt den Playoff-Spielplan an.

Kaum ein Thema bestimmte die vergangene Saison der deutschen Basketball-Bundesliga (BBL) so sehr wie der Ärger über den Spielplan.

Zunächst ärgerte sich der FC Bayern über zu kurze Pausen zwischen Spielen in der EuroLeague und der heimischen Liga, dann sorgte der ausgedehnte Playoff-Spielplan für Unverständnis.

Durch den Modus-Wechsel zum 1-1-1-1-1-Spielrhythmus, bei dem das Heimrecht nach nur einem Spiel wechselt, dauerten die Playoffs satte 45 Tage - mit der Folge, dass sich die Ulmer Top-Talente Ben Saraf und Noa Essengue zwischen BBL-Finale und NBA-Draft entscheiden mussten.

Zumindest der Ärger über zu lange Playoffs und den Modus soll jetzt vorbei sein. Denn nach SPORT1-Informationen kehrt die BBL zur kommenden Saison in den Playoffs wieder zum Spielmodus 2-2-1 zurück.

BBL: NBA-Draft wird in Zukunft wohl berücksichtigt

Die Rückkehr zum Modus, der schon in den Saisons 2022/23 und 2023/24 in den deutschen Playoffs gespielt wurde, wurde in einer Abstimmung unter den BBL-Vereinen mit deutlicher Mehrheit beschlossen.

Nach SPORT1-Informationen stimmten 13 Teams für die Rückkehr zum Format 2-2-1, nur drei Vereine stimmten dagegen. Zusätzlich zum Modus soll in der Folge auch der Rahmenterminplan der Liga angepasst werden.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Playoffs im kommenden Jahr dann wieder deutlich straffer gestaltet werden und auch der NBA-Draft, der traditionell immer am letzten Donnerstag im Juni stattfindet, nun beachtet wird.

Rund um die BBL-Finalserie zwischen dem FC Bayern und ratiopharm Ulm hatte es großen Ärger gegeben, weil Ulm durch die ausgedehnten Playoffs in Spiel vier und fünf auf Essengue verzichten musste.

Der Franzose hatte sich dazu entschieden, nach Spiel drei abzureisen, um beim NBA-Draft in Brooklyn vor Ort dabei zu sein. Dieser fand in der Nacht auf den 25. Juni (deutscher Zeit) statt. Am selben Tag stieg dann auch das entscheidende Spiel fünf der Finalserie, das Ulm verlor.

Obst ärgerte sich: „Weiß nicht, was der Playoff-Modus soll″

Die ausgedehnten Playoffs hatten aber nicht nur in Ulm für Ärger gesorgt. Auch beim Finalgegner aus München herrschte großes Unverständnis über den Modus.

Nach der Rückkehr zum 1-1-1-1-1-Modus vor der vergangenen Saison hatte die BBL die Pause zwischen den einzelnen Spielen wegen der größeren Reisestrapazen vergrößert. Deshalb dehnte man im Vergleich zu anderen Ligen, wo oft im Zweitages-Rhythmus gespielt wurde, die Playoffs deutlich aus. In Spanien (29 Tage) oder Frankreich (36 Tage) waren sie deutlich kompakter als in Deutschland (45 Tage).

Vor der Finalserie machte deshalb auch Weltmeister Andi Obst seinem Ärger Luft: „Ich weiß nicht, was diese Playoff-Ansetzung und der Playoff-Modus soll. Da bin ich ehrlich kein Fan von.“

Mit Bezug auf die anstehende EM sagte Obst: „Es gibt Menschen, die nach der Saison noch woanders spielen werden. Ich verstehe nicht, wieso man diese Playoffs so in die Länge zieht.“

Speziell für die Nationalspieler wurde so die Pause zwischen dem Ende der BBL-Saison und der Vorbereitung auf die Europameisterschaft deutlich kürzer. Selbst Spieler, die in der NBA das Finale erreichten, haben mehr Pause als die Nationalspieler, die das BBL-Finale spielten.

Neues Format ermöglicht kompaktere Playoffs

Damit soll jetzt in Zukunft wieder Schluss sein. Im neuen, alten Playoff-Format wird das besser platzierte Team der Hauptrunde zunächst zwei Heimspiele absolvieren. Anschließend finden die nächsten beiden Spiele in der Halle des schlechter platzierten Teams statt. Ein mögliches entscheidendes Spiel 5 würde dann wieder beim besser platzierten Team stattfinden.

Ein großer Vorteil des 2-2-1-Formats ist, dass die Teams in den Playoffs deutlich weniger Reisestrapazen haben. Statt nach jedem Spiel hin und her fahren zu müssen, stehen nun maximal drei Reisen auf dem Programm.

So wird es auch möglich sein, den Spielplan deutlich kompakter zu gestalten. Mindestens die Spiele eins und zwei sowie drei und vier können so wieder im Zweitages-Rhythmus stattfinden.

Zudem hat die Modus-Anpassung auch speziell für die schlechter platzierten Vereine einen großen Vorteil - ein gesichertes Heimspiel am Wochenende. In der Regel steigen die Spiele eins und drei am Wochenende. Die schlechter platzierten Teams schauten dabei in der vergangenen Saison in den Playoffs in die Röhre und mussten ihre Heimspiele unter der Woche austragen.

Auch damit ist ab sofort Schluss. Die Rückkehr erscheint überfällig und wird der Liga wohl in der kommenden Saison einiges an Ärger ersparen.