Rassismus-Vorfall bei der Basketball-EM! In der Halbzeit des überragenden 107:88 (55:47) der deutschen Nationalmannschaft im Kracher gegen Litauen wurde Dennis Schröder von den gegnerischen Fans aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt. Das machte der Kapitän des DBB später bei Magenta Sport öffentlich.
Basketball-EM: Schröder macht Rassismus-Vorfall öffentlich! - Vergleich zu Vinicius Jr.
Schröder wendet sich an Vini Jr.
So wollte sich der 31-Jährige über die Gala und das gelöste Ticket für das Achtelfinale auch zunächst nicht freuen.
Schröder verriet, dass die Litauen-Fans auf dem Weg in die Kabine „Affengeräusche“ in seine Richtung gemacht haben. Zunächst befand der deutsche Kapitän zwar, auf die Stimmung angesprochen: „Es war geil. Auch eine geile Atmosphäre. Die litauischen Fans reisen immer mit.“
Doch „zur Halbzeit haben sie aber Affengeräusche gemacht und das ist eine Sache, die ich nicht akzeptieren kann. Rassismus auf dieser Welt, das gehört nicht hier hin.“
DBB-Präsident wird deutlich: „Eine Schweinerei“
In der Mixed Zone ergänzte er: „Man kann mich beleidigen, man kann alles machen, aber Affengeräusche zu machen ist eine Sache, die ich nicht akzeptiere.“
Später reagierte der Star in einem Post bei Instagram und richtete sich auch an Real Madrids Vinicius Junior. Der Brasilianer wurde schon mehrfach rassistisch beleidigt. Schröder schrieb: „Vini, jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt.“ Schröder sprach auch eine Drohung aus: „Ich wünschte, diese Leute würden es sich auch außerhalb der Halle trauen. Ich schwöre beim Grab meines Vaters, sie würden die Konsequenzen bekommen, denen sie in der Halle entkommen.“
Laut DBB-Präsident Ingo Weiss soll es Konsequenzen geben. Er legte offiziell Beschwerde ein, „weil das eine Schweinerei ist. Die FIBA weiß also Bescheid, wir werden es dem Ausrichter auch nochmal sagen, vielleicht kann der von den Tätern auch Adressdaten ermitteln, damit die Hallenverbot bekommen.“
Basketball-EM: Beleidigung löst in Halbzeit Handgemenge aus
Aufgrund der Szenen kam es auch zwischen den Teams auf dem Weg in die Kabinen zu einem Handgemenge. Laut der Auskunft von litauischen Journalisten vor Ort in Tampere sollen die Spieler ihre Fans zunächst in Schutz genommen haben.
Die Spieler sollen in Richtung von Schröder gesagt haben: „Don’t start this (zu dt.: Fang nicht damit an).“ Anschließend kam es zur großen Aufregung zwischen den Teams und Diskussionen im Kabinengang. Dies sei im TV-Feed klar zu hören gewesen sein.
Nach Auskunft des DBB gab es zwei konkrete Täter aus dem Lager der litauischen Fans. Sie wurden sofort nach der Tat vom deutschen Athletiktrainer Arne Greskowiak identifiziert. Delegationsleiter Armin Andres verständigte daraufhin das Sicherheitspersonal und die diese schmissen die Täter aus der Halle.
Schröder berichtet von Rassismus-Eklat
Der betroffene Schröder zeigte sich schockiert: „Es gehört nicht zu diesem Sport und auch nicht zum Fußball. Bei meinem Sohn Dennis Malick Junior da habe ich es auch schon einmal mitbekommen und bekomme es heute selbst heute zum ersten Mal mit. Das ist traurig.“
Noch kurz vor der EM hatte der Fahnenträger Deutschlands bei den Olympischen Spielen 2024 erklärt, dass ihm trotz des WM-Titels 2023 und EM-Bronze 2021 die Wertschätzung im Vergleich zu Legende Dirk Nowitzki in Deutschland fehle aufgrund seiner Hautfarbe.
Experte Günther verurteilt Tat aufs Schärfste
Der ehemalige deutsche Nationalspieler war als Experte bei Magenta Sport bestürzt und nahm nochmal auf dieses Interview Bezug. „Es wurde teilweise als lachhaft abgetan. Aber: Dennis spielt hier in der Halle, seine Mama ist da, seine Kinder sind da und hört während des Spiels 2025 Affengeräusche. Da sollten wir immer, wenn jemand in Deutschland erzählt, was ihm widerfährt, genau zuhören. Vieles geht an uns vorbei wie diese Szenen - wenn Dennis es nicht selbst angesprochen hätte.“