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Basketball-EM: Blamage abgewendet! Deutschland übersteht Dreier-Fiasko

„Der Trainer musste uns beruhigen“

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft wendet die Blamage im Achtelfinale spät ab. Es gibt große Probleme.
Maodo Lo sorgt für die Wende
Maodo Lo sorgt für die Wende
© IMAGO/camera4+/SID/IMAGO/Tilo Wiedensohler
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft wendet die Blamage im Achtelfinale spät ab. Es gibt große Probleme.

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat bei der Basketball-EM gegen Portugal die zwischenzeitlich drohende Blamage abgewendet und sich mit 85:58 (31:32) weitergezittert. Riesige Dreier-Probleme ließen den Weltmeister nach einer überragenden Vorrunde zittern. Erst in den Schlussminuten setzte sich das Team ab. „Das war sehr beeindruckend. Die haben uns Probleme gegeben“, sagte Maodo Lo bei Magenta Sport. „Der Trainer musste uns beruhigen, weil er die Anspannung bei uns gemerkt hat.“

„Das war ein Spiel mit Höhen und Tiefen, so wie Basketball eben ist. Es kann nicht alles glatt laufen. Wir nehmen das auch so hin. Wir haben trotzdem in der zweiten Hälfte diktiert, wie wir spielen wollen“, befand Dennis Schröder.

Am Ende löste der DBB aber das Viertelfinal-Ticket. Dort trifft das Team nun am Dienstag auf den Sieger der Partie zwischen Slowenien und Italien. Die Nationen spielen erst am Sonntag. Es könnte also ein Duell mit Superstar Luka Doncic warten.

Dann braucht es aber eine extreme Leistungssteigerung. Denn gegen Portugal agierte der Weltmeister teilweise stark verunsichert. So hatte der krasse Außenseiter dank ihres NBA-Centers Neemias Queta von den Boston Celtics (18 Punkte, 11 Rebounds) lange Hoffnung auf die Sensation. Immerhin: Trotz der Schwierigkeiten war beim DBB einmal mehr Verlass auf das Star-Duo.

Dennis Schröder beendete das Achtelfinale mit 16 Zählern drei Assists und drei Rebounds. Auch Franz Wagner ging in schweren Phasen voran (16 Punkte, sieben Rebounds, fünf Vorlagen). Zudem half Isaac Bonga entscheidend mit (15 Punkte und sieben Rebounds). In der ganz wichtigen Phase in der zweiten Hälfte sorgte Maodo Lo mit vier Dreiern zudem für Erleichterung.

Mumbrú kehrt zurück

Bei Deutschland war Bundestrainer Álex Mumbrú erstmals nach seiner Erkrankung zurück bei der Mannschaft, hielt sich aber mit Anweisungen sehr zurück und so war vor allem Co-Trainer Alan Ibrahimagic an der Seitenlinie aktiv. Der bisherige Interimscoach schaltete sich im Laufe des Spiels immer mehr ein, um das Team wachzurütteln.

Die Portugiesen verschleppten das Spielgeschehen und so kam der deutsche Tempo-Basketball nicht zustande. Mitte des zweiten Viertels führte der krasse Außenseiter sogar noch mit 25:21 (16.). Bei der DBB-Auswahl zeichnete sich zudem eine eklatante Schwäche aus der Distanz ab. Von den ersten 18 Dreiern fand nur einer sein Ziel. Zwischenzeitlich stand die Quote bei knapp fünf Prozent und 22 Versuche in Folge gingen daneben.

Auch nach der Pause steigerte sich der Favorit zunächst kaum in der Offensive und so blieb alles offen. Portugal führte durch Queta nach 24 Minuten mit 40:39.

In der defensive attackierte Deutschland immer mehr und ergatterte auch den Ball durchaus häufig. Die Einstellung war kein Problem. Doch die Verunsicherung nahm immer mehr zu bei eigenen Angriffen.

Deutschland macht am Ende ernst

Trotzdem schaffte es der Turnierfavorit langsam aber sicher, ein Polster zu erarbeiten. Bonga erhöhte zum 52:43 (27.). Doch dann ging es schnell wieder bergab und vor dem letzten Viertel führte Deutschland nur mit 52:51.

Doch dann machte das Mumbrú-Team doch noch ernst und zog weg. Der Dreier fiel wieder und auf einmal wurde der Klassenunterschied sichtbar. Das Ergebnis täuscht deshalb über den Spielverlauf hinweg.