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Basketball-EM: Mumbru-Aus - Bewegendes Statement der Mannschaft!

Bewegende Szenen bei deutscher PK

Álex Mumbrú tritt bei der Basketball-EM nach seiner Erkrankung etwas kürzer. Während der Spiele wird ab sofort wieder Alan Ibrahimagic als Frontfigur fungieren. Bei der Pressekonferenz rund um die Bekanntgabe setzt die Mannschaft ein anrührendes Statement.
Die Mannschaft stellt sich geschlossen der Presse und DBB-Guard Maodo Lo übernimmt das Wort. "Aus Solidarität" mit dem Head Coach spricht die Mannschaft die Unterstützung für Mumbru aus.
Álex Mumbrú tritt bei der Basketball-EM nach seiner Erkrankung etwas kürzer. Während der Spiele wird ab sofort wieder Alan Ibrahimagic als Frontfigur fungieren. Bei der Pressekonferenz rund um die Bekanntgabe setzt die Mannschaft ein anrührendes Statement.

Dieser Auftritt war ein deutliches Statement! Nachdem der DBB am Vormittag bekannt gegeben hatte, dass Álex Mumbrú bei der Basketball-EM ab sofort einige seiner Aufgaben an Alan Ibrahimagic abgibt, kam es bei einer Pressekonferenz zu einem bemerkenswerten Moment.

Im Teamhotel erwarteten alle geladenen Medienvertreter eine ganz normale Pressekonferenz, auf der Mumbrú erstmals nach seiner schweren Erkrankung zu den Medienvertretern sprechen sollte. Doch plötzlich kamen nicht nur Mumbrú und Ibrahimagic, sondern die gesamte Mannschaft.

Mumbrú spricht über seine Krankheit

Während Mumbrú und Ibrahimagic auf den Sesseln saßen und die Situation erklärten, standen alle deutschen Stars geschlossen hinter den beiden - und sendeten damit eine deutliches Signal nach innen und außen: Wir stehen hinter euch.

Der Spanier Mumbrú brach bei der Pressekonferenz sein Schweigen, was seine Krankheit betrifft, und erklärte, dass er an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse leidet.

Deshalb übergibt er an Spieltagen die Cheftraineraufgabe an seinen Stellvertreter. Seine Spieler hörten mit ernster Miene zu und machten die PK mit ihrer Anwesenheit zu einer symbolischen Geste der Geschlossenheit - auch als Antwort auf Verwirrung und Unruhe, die um die Personalie aufgekommen war.

Basketball-EM: Lo stellt sich emotional hinter seinen Trainer

„Der Grund, warum wir hier stehen und auch an der PK teilnehmen, ist, dass wir online gelesen haben, dass der Coach wegtritt oder seine Aufgaben als Trainer nicht ausfüllen kann“, erklärte Maodo Lo, als er am Ende das Wort ergriff: „Wir als Spieler wollen, sagen: Er ist hier, er ist in einer Situation, wo er ernste gesundheitliche Probleme hat, aber nichtsdestotrotz ist er für uns als Mannschaft da.“

Lo führte aus: „Er gibt weiter die Impulse und so wie das dargestellt wurde, entspricht es nicht zu 100 Prozent der Wahrheit. Wir sind da, um unsere Unterstützung auszusprechen und klarzumachen, dass er weiter hier ist für uns und weiter die Impulse gibt.“

Während der erfahrene Point Guard sprach, nickten seine Teamkollegen allesamt zustimmend.

Lo bekräftigte: „Wir als Spieler wollen mit dieser Geste nochmal unsere Solidarität zeigen und anerkennen, was das für eine Leistung ist. Er ist nicht abgetreten, er ist hier und tut, was er kann. Durch seine gesundheitliche Situation kann er nicht alles machen an der Seitenlinie, aber dafür ist Alan da und macht das auch sehr gut.“

Nichtsdestotrotz sei festzuhalten: „Álex ist weiter da, wir spielen sein System, seine Philosophie, seine Idee. Wir müssen alle anerkennen, was für eine wahnsinnige Leistung das ist, dass er trotz seiner gesundheitlichen Situation hier ist und uns unterstützt.“

Zum Abschluss des Monologes klopfte Kapitän Dennis Schröder seinem spanischen Cheftrainer noch einmal anerkennend auf die Schulter. Es war Mumbrú deutlich anzusehen, wie viel ihm dieser Schulterschluss bedeutet. Er wirkte angerührt, aber auch stolz.

Applaus für Deutschland zum Abschluss

Noch bevor Lo das Wort ergriffen hatte, hatte der Spanier erklärt: „Ich bleibe der Cheftrainer und bleibe auch hier, aber ich fühle mich nicht 100 Prozent bereit. Wir sind ein Team, deshalb ist es das Beste, wenn Alan während des Spiels das Team mit voller Energie pusht. Wir sind ein Team, bereiten das Spiel zusammen vor und ich bleibe natürlich hier.“

„Für mich ist es das Wichtigste, dass wir uns jetzt auf die wichtige Aufgabe gegen Slowenien konzentrieren. Es gibt nichts Wichtigeres als unseren Team-Erfolg. Ich bin nicht wichtig. Vielen Dank an mein gesamtes Team, auch, dass alle Spieler hier mit mir stehen. Das bedeutet mir viel“, sagte Mumbrú.

Ibrahimagic ergänzte anschließend zu seiner neuen, alten Rolle als Cheftrainer am Spieltag: „Ich habe höchsten Respekt vor der Entscheidung von Álex. Am liebsten wäre es mir gewesen, er kann wieder übernehmen, aber wenn das Team mich jetzt als Stimme braucht, stehe ich natürlich bereit.“

An Spieltagen wird also ab sofort wieder Alan Ibrahimagic die Verantwortung übernehmen, erstmals beim Viertelfinale gegen Slowenien. Aber auch Álex Mumbrú wird weiter fest beim Team bleiben und ansonsten als Cheftrainer agieren.

Anschließend verließ das Team gemeinsam mit seinen beiden Trainern unter Applaus den Raum. Keine alltägliche Szenerie bei einem derartigen Termin. Aber es war eben auch alles andere als ein alltäglicher Termin.